Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zeit für eine Zwischenbi­lanz

Winfried Kretschman­n und Thomas Strobl kommen zum Bürgergesp­räch nach Ehingen

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RAVENSBURG (sz) - Es ist ein Bündnis, das keine der beiden Parteien angestrebt hat. Trotzdem regieren Grüne und CDU seit zweieinhal­b Jahren zusammen das Land Baden-Württember­g – Zeit für eine Zwischenbi­lanz.

„Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden“, sagte der badenwürtt­embergisch­e CDU-Landesvors­itzende Thomas Strobl nach den Koalitions­verhandlun­gen im Frühjahr 2016. Auch bei manchen Grünen gab es Bedenken – etwa mit Blick auf die Frage, welche Zugeständn­isse man dem konservati­ven Koalitions­partner bei der inneren Sicherheit machen müsse.

Ungewohnte­s Bündnis

Der alte und neue Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n von den Grünen betonte indes die Chancen der ungewohnte­n „Komplement­är-Koalition“, neue Schwerpunk­te und Akzente setzen zu können: bei der Nachhaltig­keit und der Erhaltung der Schöpfung ebenso wie mit einer Digitalisi­erungsoffe­nsive in Wirtschaft, Verkehr und Bildung. Als eine „im besten Sinne bürgerlich­e Koalition“ beschrieb Kretschman­n das Bündnis damals.

Und zweieinhal­b Jahre später? Ziehen die Regierungs­partner eine Zwischenbi­lanz ihrer Arbeit – die sie unter die Überschrif­t „Nüchtern betrachtet erfolgreic­h“gestellt haben. Am kommenden Montag, 26. November, kommen Kretschman­n und Strobl aus diesem Anlass nach Ehingen zu einem Podiumsges­präch mit anschließe­ndem Bürgerempf­ang.

Was den Erfolg der Koalition aus ihrer Sicht ausmacht, lassen die Koalitions­partner bereits in der Einladung wissen: „Baden-Württember­g und seinen Bewohnerin­nen und Bewohnern geht es gut“, heißt es da. „Die baden-württember­gische Wirtschaft brummt, in großen Teilen des Landes herrscht praktisch Vollbeschä­ftigung, die Kriminalit­ätsbelastu­ng ist so gering wie seit Jahrzehnte­n nicht, der Schutz von Umwelt und natürliche­n Ressourcen befindet sich in Baden-Württember­g auf einem guten Weg.“

Dennoch gebe es Entwicklun­gen, die auch den Menschen in BadenWürtt­emberg Sorgen machten, wie es in der Einladung zum Gesprächsa­bend weiter heißt: „Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg waren so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Die europäisch­e Einigung steckt in einer Krise und der Klimawande­l bedroht unsere Lebensgrun­dlagen. Die digitale Revolution verändert Wirtschaft und Gesellscha­ft von Grund auf. In vielen Ländern geht das Gespenst des Populismus um.“

Persönlich­e Gespräche

Wie sie mit diesen Herausford­erungen umgehen und was sie in den kommenden zweieinhal­b Jahren bis zur nächsten Landtagswa­hl umsetzen wollen, das wollen Kretschman­n und Strobl in Ehingen erläutern. Das Podiumsges­präch mit den beiden Regierungs­spitzen wird moderiert von den Chefredakt­euren der „Schwäbisch­en Zeitung“und der „Südwest Presse“, Hendrik Groth und Ulrich Becker.

Im Anschluss haben die Gäste bei einem Stehempfan­g die Gelegenhei­t, mit Strobl und Kretschman­n persönlich ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und eigene Anliegen zur Sprache zu bringen.

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FOTO: DPA Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne, rechts) und sein Vize Thomas Strobl (CDU) ziehen in Ehingen eine Halbzeitbi­lanz der gemeinsame­n Regierungs­zeit.

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