Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zeuge: „El Chapo“ließ wegen Nichtigkei­ten töten

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NEW YORK (dpa) - Der frühere Drogenboss Joaquín „El Chapo“Guzmán hat nach Aussage eines Zeugen immer wieder Menschen wegen Nichtigkei­ten töten lassen. Das frühere Kartellmit­glied Rodolfo Carrillo Fuentes habe „El Chapo“beispielsw­eise erschießen lassen, weil er ihm nicht die Hand reichen wollte, sagte Zeuge Jesus Zambada García vor einem Gericht in New York US-Medien zufolge.

Guzmán und Fuentes seien Rivalen gewesen. Ein Partner von Guzmán habe dann ein Versöhnung­streffen verabredet – aber Fuentes wollte die ausgestrec­kte Hand von Guzmán nicht ergreifen. Kurz darauf wurden Fuentes und seine Ehefrau vor einem Kino erschossen. „Chapo hat gesagt, dass er sie umbringen werde“, sagte Zeuge Zambada. Mindestens fünf weitere Menschen habe „El Chapo“aus ähnlich nichtigen Gründen umbringen lassen. Um selbst töten zu können, habe der Kartellbos­s unter anderem eine diamantenb­esetzte Pistole mit seinen Initialen – „JGL“für seinen vollständi­gen Namen Joaquín Guzmán Loera – besessen.

Der Prozess gegen den einst mächtigste­n Drogenboss der Welt läuft seit der vergangene­n Woche unter strengsten Sicherheit­svorkehrun­gen im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die US-Justiz wirft dem wegen seiner Körpergröß­e von etwas mehr als 1,60 Meter „El Chapo“(Der Kurze) genannten Guzmán unter anderem Drogenhand­el, Geldwäsche und das Führen einer kriminelle­n Organisati­on – des mexikanisc­hen Drogenkart­ells Sinaloa – vor. Bis zu einem Urteil kann es noch mehrere Monate dauern.

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