Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gemeinde weist 20 Bauplätze in Schönebürg aus
Bis die ersten Häuser stehen, dauert es aber noch – zunächst muss das Gebiet entwässert werden
SCHWENDI - 20 neue Bauplätze sollen in Schönebürg Häuslebauern zur Verwirklichung ihres Traums von den eigenen vier Wänden zur Verfügung gestellt werden. Der Schwendier Gemeinderat hat am Montag die Aufstellung des Bebauungsplans „Hochdorfer Krautgartenäcker“einstimmig beschlossen.
Im Westen der Ortschaft Schönebürg werden auf einer Fläche von 1,8 Hektar 20 Baugrundstücke mit einer Größe von 646 bis 850 Quadratmeter ausgewiesen. Die Gemeinde konnte im Bereich der Hochdorfer Krautgartenäcker entsprechende Flächen erwerben. „Wir hätten gerne mehr gekauft und ein größeres Baugebiet gemacht“, sagte Bürgermeister Günther Karremann. Doch nach langwierigen Verhandlungen sei dann klar gewesen, „dass es nicht klappt“. Und so wird es zumindest vorerst bei diesen 20 Bauplätzen bleiben.
Die Nachfrage ist offenbar groß
Die Nachfrage in Schönebürg nach Baugrund ist offenbar groß, denn etliche Schönebürger waren extra wegen diesem Tagesordnungspunkt zur öffentlichen Sitzung gekommen. Reinhold Funk vom gleichnamigen Ingenieurbüro erläuterte dem Gemeinderat den Bebauungsplan. Als allgemeines Wohngebiet werden die 1,8 Hektar Fläche ausgewiesen. Dort soll eine zweigeschossige Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern möglich sein.
Erschlossen wird das Baugebiet auf der westlichen Anhöhe von Schönebürg (die Hochdorfer Straße liegt zehn Meter tiefer) durch eine Ringstraße. Die Höhe der Gebäude wird auf maximal 8,50 Meter festgelegt. Flachdach- und Pultdachgebäude dürfen ebenso nur sieben Meter Höhe haben wie Gebäude mit einer Dachneigung von unter zehn Grad. Bei einem Einzelhaus sind maximal drei Wohneinheiten zulässig, pro Doppelhaushälfte sind es maximal zwei Wohneinheiten. „Wir begrüßen die Planung“, erklärte die Ortsvorsteherin Paula Scheffold.
Der Bebauungsplan „Hochdorfer Krautgartenäcker“wird im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b des Baugesetzbuches aufgestellt. Dies bedeutet unter anderem, dass kein Umweltbericht und keine Eingriffs- und Ausgleichsbilanz erstellt werden müssen. Somit kann das Verfahren mit einer Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden sowie der Träger öffentlicher Belange gestartet werden.
Die Hoffnung, dass auf den geplanten Bauplätzen schon bald die Bagger rollen können, musste Bürgermeister Günther Karremann allerdings dämpfen. „Bevor es soweit ist, kommt noch viel Aufwand auf die Gemeinde zu“, ließ er durchblicken. Gemeint hat er damit Maßnahmen, die für eine Entwässerung des Baugebiets notwendig sind.
Das Schmutzwasser soll in den bestehenden Mischwasserkanal in der Hochdorfer Straße eingeleitet und über den Kanal in der Straße „Am Freibad“in den Sammler abgeführt werden. Weil die Dimensionierung dieser Kanäle zu klein ist, müssen sie durch größere ersetzt werden. Auch eine Regenwasserleitung für das Oberflächenwasser muss zuerst von der Hochdorfer Straße bis zur Rottum im Tal gebaut werden. „Wir müssen uns hier von unten nach oben durcharbeiten“, deutete Karremann Vorarbeiten an, bevor die Erschließung des eigentlichen Baugebiets begonnen werden kann. Eine Prognose, wann das Baugebiet fertig ist, sei jetzt jedenfalls verfrüht.
Karremann verwies darauf, dass seine Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Schwendi im Mai 2019 enden wird. „Vielleicht haben wir den Bebauungsplan bis dahin rechtsverbindlich“, sagte er. Dann müssten aber zuerst die Kanalarbeiten in Angriff genommen und Finanzierungsmittel dafür bereitgestellt werden. Lachend fügte das Gemeindeoberhaupt hinzu: „Die Fertigstellung des Baugebietes würde bei mir, wenn ich dann noch im Amt wäre, auch nicht schneller gehen.“
„Bevor es soweit ist, kommt noch viel Aufwand auf die Gemeinde zu.“Bürgermeister Günther Karremann über das geplante Baugebiet in Schönebürg