Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Der nächste Schritt auf dem Weg zum schnellen Netz
Burgrieder Gemeinderat beschließt Ausschreibung für Verlegung des Glasfasernetzes – Bisher 133 Anmeldungen
BURGRIEDEN - Im Bemühen um eine zukunftsfähige Versorgung der Gemeinde Burgrieden mit schnellem Internet hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag einen wichtigen Schritt gemacht: Die Ausschreibung der Tiefbau-Arbeiten und der technischen Ausrüstung sowie die Beschaffung der Hauptverteiler wurde einstimmig beschlossen. Das Projekt kostet die Gemeinde nach aktuellem Stand netto rund 3,1 Millionen Euro.
Elisabeth Ruf vom mit der Planung beauftragten Büro Aßfalg-Gaspard & Partner (AGP) in Bad Waldsee und Kempten stellte den Räten und rund 20 Zuhörern zunächst die Kostenberechnung vor, die sich an den 133 angemeldeten Hausanschlüssen orientierte. 24 Interessenten hatten sich erst nach Fristende gemeldet und flossen somit nicht mehr in die Berechnung ein. Da man diese und voraussichtlich weitere, während der Bauphase hinzukommende Interessenten freilich nicht abweisen sollte, müsse man mit einer Steigerung der tatsächlichen Baukosten rechnen, sagte Elisabeth Ruf. Dafür bedeuteten mehr Hausanschlüsse für die Gemeinde höhere Pachtrückflüsse aus dem Glasfasernetz.
Kosten liegen bei 2,8 Millionen
Nach der aktuellen Berechnung fallen für den Tiefbau Nettokosten von 2,15 Millionen Euro und für die technische Ausrüstung 628 500 Euro an, also insgesamt rund 2,8 Millionen Euro. Die Ausschreibung erfolgt durch die Firma AGP für beide Posten en bloc, um den Auftrag für große Unternehmen interessant zu machen. Das Büro Geodata kümmert sich um die Beschaffung der beiden Hauptverteiler für Burgrieden und Rot/Bühl.
Bei jedem aktuell geplanten Hausanschluss, erklärte Elisabeth Ruf, habe man bei der Zahl der Leerrohre einen Puffer von 15 Prozent hinzugerechnet, falls sich nachträglich doch noch ein erhöhter Bedarf ergebe. Auf Anregung von Bürgermeister Josef Pfaff werden entgegen der bisherigen Planungen auch Leitungsabzweige zu den nicht angemeldeten Häusern gelegt, die auf derselben Straßenseite wie die Hauptleitung liegen. Die Kosten belaufen sich laut Elisabeth Ruf auf 200 bis 300 Euro pro Abzweig. „Das ergibt Mehrkosten von etwa 60 000 bis 90 000 Euro“, rechnete Pfaff und verwies auf den Vorteil, dass für die später hinzu kommenden Hausanschlüsse der Gehweg nicht nochmals aufgerissen werden muss. Bei Häusern auf der gegenüberliegenden Seite wäre der Abzweig deutlich teurer, weil hierzu die Straße geöffnet werden müsste.
Die Ausschreibung soll laut Elisabeth Ruf im Dezember dieses Jahres erfolgen, die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant. Die Verlegung der Leerrohre werde hauptsächlich in offener Bauweise erfolgen. „Das heißt, ein kleiner Bagger zieht einen Graben“, erklärte die Ingenieurin. Während der Bauzeit müsse mit kleineren Problemen bei der Verkehrsführung gerechnet werden. Die Zugänge zu den Grundstücken blieben aber gewährleistet.