Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wieder freie Fahrt durch Ochsenhausen
Neuer Kreisverkehr ist fertig – Acht Monate lang ist die Ortsdurchfahrt gesperrt gewesen
OCHSENHAUSEN - Acht Monate lang ist die B 312 in Ochsenhausen Baustelle gewesen. Von Mitte März bis Mitte November sind Verkehrsteilnehmer, Anwohner und Händler in der Innenstadt auf eine harte Geduldsprobe gestellt worden. Nun ist der neue Kreisverkehr an der Rottuminsel fertig, sogar einige Wochen früher als geplant. Am Montagnachmittag wurde er offiziell für den Verkehr freigegeben. „Der neue Kreisverkehr begeistert mich, es ist etwas Großartiges geschaffen worden“, sagte Bürgermeister Andreas Denzel.
Trotz des widrigen Wetters waren zahlreiche Bürger zum offiziellen Ende der Großbaustelle gekommen. Denzel nutzte die Gelegenheit, um wichtige Schritte des Projekts in den vergangenen Jahren zu skizzieren. Wenige Meter weiter sei im Jahr 2010 der Kreisverkehr bei den Tankstellen gebaut worden. Diese Anlage habe sich zwischenzeitlich „voll und ganz bewährt“und sei nicht mehr wegzudenken, so Denzel. Acht Jahre später dürfe nun der Kreisverkehr am Kreuzungspunkt der B 312 und der L 265 seiner Bestimmung übergeben werden. „Und auch das war ein äußerst anspruchsvolles Projekt, mit dem wir uns sehr lange und sehr intensiv beschäftigt haben. Denn auch hier gab es ziemlich dicke Bretter zu bohren.“
Die ersten Überlegungen für einen Kreisverkehr an dieser Stelle habe es bereits 2010 gegeben. Im November 2013 sei dann eine Machbarkeitsstudie vorgelegen, mit dem Ergebnis, dass es mit einem Kreisel gelingen werde, den innerörtlichen Verkehr flüssiger zu gestalten. Ein weiteres Ziel sei die „optimale Erschließung der Rottuminsel mit einem eigenen Ast“gewesen. Es folgten Gespräche mit dem Regierungspräsidium, 2015 stellte der Gemeinderat eine Million Euro in den Haushalt. „Um unsere unbedingte Bauabsicht auch nach außen hin zu unterstreichen“, erklärte Denzel.
Schwierige Verhandlungen
Nach der grundsätzlichen Zustimmung des Regierungspräsidiums Tübingen im April 2015 bekam die Ingenieurgesellschaft AGP ein Jahr später den Planungsauftrag, für eine laut Denzel „extrem komplexe Maßnahme, nicht zuletzt aufgrund der beengten Bedingungen und des vorhandenen Rottumkanals“. So musste im Oktober 2017 der vordere Teil des ehemaligen Gasthauses Ochsen abgerissen werden, auch von den anderen angrenzenden Grundstücken brauchte es Fläche. Um jeden Zentimeter sei dabei gerungen worden, sagte der Bürgermeister. Und so konnte die Ochsenhauser Firma Gräser am 20. März dieses Jahres mit den Bauarbeiten beginnen. Dafür, dass die Arbeiten jetzt rund vier Wochen früher als geplant zu Ende gegangen sind, gab’s von Denzel ein Extralob.
Kosten von 2,1 Millionen Euro
Die Gesamtkosten für den neuen Kreisverkehr liegen laut Bürgermeister Denzel bei 2,1 Millionen Euro. Bund und Land übernehmen davon 1,35 Millionen Euro, der Anteil der Stadt Ochsenhausen beläuft sich auf 755 000 Euro. Mit den Ausgaben für den Grunderwerb und teilweisen Abriss des Ochsen müsse die Stadt unterm Strich zwischen 1,05 und 1,1 Millionen Euro zahlen, so Denzel.