Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wie gewonnen, so zerronnen
Tannheimer Matthias Dolderer im Saisonfinale des Red Bull Air Race in Fort Worth nur Zwölfter
FORT WORTH (sz) - Nach seinem Sieg in der Qualifikation ist der Oberschwabe Matthias Dolderer beim finalen Rennen der Red Bull Air Race WM-Saison 2018 in Fort Worth (USA) bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Er unterlag dem Spanier Juan Velarde nach insgesamt fünf Strafsekunden. „Wie gewonnen, so zerronnen. Ich hoffe, dass ich 2019 wieder ums Podium mitfliegen kann“, sagte der Weltmeister von 2016.
Den Sieg auf dem Texas Motor Speedway und damit auch erstmals den WM-Titel sicherte sich der Tscheche Martin Sonka, der in einem packenden Finale den Australier Matt Hall im Rennen und in der Gesamtwertung auf Rang zwei verwies. Für Hall ist es bereits die dritte Vizeweltmeisterschaft in seiner Karriere.
Trophäe als Trostpflaster
Der Tannheimer Dolderer verpasste dagegen den Triumph. Der 48-Jährige kassierte drei Strafsekunden für einen Pylonentreffer und zwei für ein zu niedriges Fliegen durch ein Gate und schied damit frühzeitig aus. „Es hätte ein guter Tag werden können. Ich bin nach dem Sieg im Qualifying mit viel Selbstvertrauen ins Rennen gegangen. Aber wie sagt man so schön: Wie gewonnen, so zerronnen“, meinte er. „Natürlich ist das enttäuschend. Es fing schon vorher an, die Einspritzdüse war blockiert und der Zylinder hat nicht genügend Benzin bekommen. Das hat mich durcheinandergebracht.“
Dolderers Saisonfazit fiel durchwachsen aus: „Ich bin zwar der Qualifying-Weltmeister, aber das Gesamtergebnis lässt sehr zu wünschen übrig, weil ich es nicht geschafft habe, den Speed aus der Qualifikation in den Renntag zu übertragen. Jetzt ist der Fokus zu 100 Prozent auf 2019 gerichtet.“
Den WM-Titel machten in Fort Worth drei Piloten unter sich aus: Sonka, Hall und Michael Goulian aus den USA, der das Ranking vor dem Finale noch angeführt hatte, jedoch bereits in der Round of 8 ausschied. Es kam zum Duell zwischen Hall und Sonka im Final Four. Hall flog nach Kirby Chambliss (USA) und Ben Murphy (Großbritannien) als Dritter in die Strecke, verdrängte Chambliss in 53,100 Sekunden von der Spitze und setzte den Tschechen, der im Vorjahr den Titel in allerletzter Sekunde aus der Hand gegeben hatte, unter Druck. Doch Sonka blieb cool und machte in 52,796 Sekunden nicht nur seinen vierten Saisonsieg perfekt, sondern sicherte sich auch erstmals in seiner Karriere den WM-Titel. „Ich könnte nicht glücklicher sein“, so der neue Weltmeister.
Seine guten Qualifying-Ergebnisse bescherten Dolderer immerhin wie 2016 die „Fastest Lap Trophy“. Mit der konnte er sich schließlich doch noch anfreunden: „Es ist zwar nur Qualifying, aber ich liebe es immer zu gewinnen. Für das Team und mich ist diese Trophäe sehr wichtig.“Die Wertung wurde 2016 eingeführt und steht für die Geschwindigkeit beim Red Bull Air Race. Bei jedem Rennen wird der Pilot mit der schnellsten Runde im Qualifying ausgezeichnet. Beim Finale erhält dann der Pilot mit den meisten Awards die „Fastest Lap Trophy“.