Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mann läuft mit Messern in Ehinger Sparkasse
Verletzt wurde niemand – Polizei bekommt Situation schnell in den Griff
EHINGEN (eis/tg) - Ein nach Polizeiinformationen mit zwei Messern bewaffneter 31-jähriger Mann hat am Mittwochmittag einen Einsatz in Ehingen ausgelöst. Der offensichtlich verwirrte Mann hatte die Ehinger Filialdirektion der Sparkasse am Mittag betreten. „Es hieß, dass die Person bewaffnet sei“, berichtet Polizeisprecher Wolfgang Jürgens.
Der Mann betrat die Bank. An der Kasse hielt sich eine 62-Jährige auf. Mit den Messern in der Hand soll der Mann gegen eine Scheibe geschlagen haben. Die 62-Jährige brachte sich in Sicherheit. Die Polizisten hielten den offensichtlich Verwirrten im Gebäude zunächst in Schach. Sie forderten den Mann mehrmals auf, die Messer abzulegen. Als er das nicht tat, setzten die Beamten Pfefferspray ein. Das zeigte Wirkung. Der Mann legte die Messer weg, die Polizei nahm ihn fest. Die Ermittler brachten ihn in eine Klinik. Gegen den 31-Jährigen wird nun wegen Bedrohung, Widerstands und Sachbeschädigung ermittelt.
Nach ersten Informationen der SZ sei der Mann in den sogenannten Diskretraum gelaufen – ein Raum, in dem Kunden höhere Geldsummen abheben können. Der mutmaßlich verwirrte Mann habe dann zwei Messer an seinen eigenen Hals gehalten, kein Wort gesagt und auch niemanden bedroht. Die übrigen Kunden konnten die Bank unbeschadet verlassen, auch weil das Sparkassen-Personal sehr besonnen reagiert habe, so Jürgens. Bereits kurz vor 13 Uhr war der 31-Jährige in der Ehinger Spitalstraße aufgefallen. Er habe mit zwei Messern, einem größeren und einem kleineren, hantiert, schilderten Zeugen der Polizei. Und er habe ein Auto zerkratzt. Danach sei er zu Fuß in Richtung Stadtmitte gegangen. „Derzeit können wir zum Motiv oder dem Anlass der Tat noch nichts sagen“, so Jürgens.
Für Boris Fazzini, Pressesprecher der Sparkasse Ulm, ist es indes in erster Linie wichtig, dass weder den Kunden, noch den Mitarbeitern etwas Physisches passiert ist. „Den Mitarbeitern geht es den Umständen entsprechend gut. Wir alle sind natürlich bestürzt und schockiert zugleich“, betont Fazzini. Allgemein würden die Sparkassen-Mitarbeiter laut Fazzini regelmäßig Schulungen bekommen, die sie auf solche Extremsituationen bestmöglich vorbereiten. „Soweit das in der Theorie eben möglich ist“, erklärt der Pressesprecher. Zudem habe das Kreditinstitut ein Notfallteam mit extra dafür geschulten Mitarbeitern, die kurz nach dem Vorfall auch nach Ehingen gekommen seien, um ihre Kollegen zu unterstützen.
Gegen 14 Uhr habe die Filialdirektion der Sparkasse in Ehingen dann auch ihren normalen Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen, wie Fazzini erklärt.