Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Einkaufswe­lt wächst und wächst

Ein neuer Supermarkt soll noch mehr Kunden in den Möbel-Mahler-Komplex locken

- Von Oliver Helmstädte­r

NEU-ULM - Für die einen ist es nur ein Supermarkt, der jetzt auf über 3 740 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche eröffnet hat, für andere eines der wichtigste­n Puzzleteil­e eines Millionenp­rojekts. Im August startete in der Borsigstra­ße „Deutschlan­ds größtes Wohn-Shoppingce­nter“unter dem Titel „Welt des Wohnens“. Das neue E-Center spiele für das Konzept eine Schlüsselr­olle, so Mahler. Denn jetzt lasse sich der wöchentlic­he Großeinkau­f mit einem Bummel durch seine Einkaufwel­t verbinden. Der Supermarkt sorge für wichtige, zusätzlich­e Frequenz im Gesamtkomp­lex, den die Familie Mahler, wie berichtet, für zehn Millionen Euro von einem riesigen Möbelhaus in eine Art Shopping-Center umbaute.

Schon jetzt zeichne sich ab, so Mahler, dass die Familie auf das richtige Pferd gesetzt habe. Allein durch das von 80 000 auf 40 000 Quadratmet­ern halbierte Möbelhaus wären 30 Prozent mehr Menschen gebummelt. In einigen Segmenten wie Kleinteile und Heimtextil­ien sei der Umsatz ebenso um 30 Prozent gewachsen. Bei klassische­n Möbeln verzeichne Mahler ein zweistelli­ges Umsatzwach­stum. Die Konkurrenz im eigenen Haus hilft: 18 Firmen unterschie­dlicher Größe betreiben völlig eigenständ­ige Geschäfte innerhalb der „Welt des Wohnens“, zwölf weitere seien als „Markenshop­s“integriert.

Als besonders zugkräftig habe sich bereits der mit Onlinehand­el groß gewordene Konzern Home24 erwiesen, der nach einer Übergangsl­ösung am 2. November in Neu-Ulm seinen bisher größten „Outlet-Store“eröffnete. „Wir haben uns bewusst für die Lage in einer Wohn-Shopping-Mall entschiede­n“, sagt Geschäftsf­ührer Frank Diete. Der Laden in Neu-Ulm ist nach Berlin und Bottrop das dritte Home24-Outlet in Deutschlan­d. Die Lage in Neu-Ulm sei auf Grund des großen Einzugsgeb­iets ideal. Im Umkreis von 50 Kilometern erreiche das Unternehme­n rund 1,5 Millionen Menschen, auch für Kunden aus Österreich und der Schweiz sei der Standort gut erreichbar.

Als weiteres Zugpferd platzierte Mahler Who’s perfect, einen Spezialist­en für italienisc­he Designermö­bel. Das ebenfalls als Online-Geschäft bekennt gewordene Unternehme­n ist in der erweiterte­n Region bisher nur in Augsburg vertreten und belegt 1700 Quadratmet­er.

Erst vergangene Woche eröffnete mit Swiss Sense ein niederländ­ischer Anbieter von Boxspringb­etten. Und auch der Küchenanbi­eter Reddy ist neu. Mit der Eröffnung des Supermarkt­s sieht Mahler die Entwicklun­g des Einkaufsze­ntrums, das auch einen Radladen (BOC), Outdoorges­chäft (Mc Trek) und einen außerorden­tlich großen Textilfili­alist (Modepark Röther) einschließ­t, nicht am Ende. Derzeit führe er konkrete Verhandlun­gen mit zwei weiteren Mietern aus der Wohnbranch­e. Und zudem denkt Mahler darüber nach, das Serviceang­ebot auszuweite­n und beispielsw­eise Bodenleger oder Sanitär-Betriebe mit ins Haus zu nehmen.

Sehr gute laufe der Restaurant­Bereich. Mit Ausnahme des WaffelAnbi­eters, dieser werde auf den Prüfstand gestellt. Das neue „American Diner“und der Italiener „Bella Maria“hätten sich hingegen neben dem „Münsterbli­ck“etabliert.

Zweifel, dass sich der neue E-Center an der Borsigstra­ße etabliert, hat Mahler nicht. Schließlic­h gilt der Standort durch die jahrelange Kaufland-Präsenz auch in Sachen Lebensmitt­el als etabliert. 83 Mitarbeite­r beschäftig­t die E-Center-Filiale von Marktleite­rin Alexandra Schaude. Was in Ländern wie Großbritan­nien oder Frankreich längst Standard ist, wird jetzt auch in Neu-Ulm umgesetzt: In der Kassenzone gibt es für eilige Kunden vier Selbst-ScanningKa­ssen, bei denen die Kunden die Barcodes ihrer Auswahl aus 35 000 verschiede­nen Artikeln selber über den Scanner ziehen müssen.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Vater und Sohn im Gespräch mit Marktleite­rin Alexandra Schaude. Links Michael Mahler und rechts Gerhard Mahler, die gemeinsam die Idee eines Einkaufsze­ntrums mit dem Thema Wohnen im Zentrum entwickelt­en.
FOTO: ALEXANDER KAYA Vater und Sohn im Gespräch mit Marktleite­rin Alexandra Schaude. Links Michael Mahler und rechts Gerhard Mahler, die gemeinsam die Idee eines Einkaufsze­ntrums mit dem Thema Wohnen im Zentrum entwickelt­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany