Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Geschichten von Ländern, Märchen und Legenden
Die Blaskapellen des Musikvereins Baustetten unterhalten das Publikum beim Herbstkonzert bestens
BAUSTETTEN - Der Musikverein „Harmonie“Baustetten und die Jugendkapelle haben am Samstagabend unter der Leitung von Dirigent Stefan Birk-Braun rund 300 Besucher beim Herbstkonzert begeistert. Sechs Musiker des Blasorchesters wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft vom Blasmusikverband geehrt.
Die zahlreichen Besucher genossen einen vielseitigen Konzertabend mit Musikstücken, die Geschichten von fernen Ländern, Märchen und Legenden erzählten. Den Anfang machte die Jugendkapelle mit dem Stück Acclamations von Ed Huckeby. „In diesem Stück stellt Huckeby die einzigartigen, rhythmischen Begleitmotive in den Brass Instrumenten dar, die mit den einfachen, doch musikalisch wirksamen Melodielinien der Holzbläser in Kontrast stehen“, sagte Moderatorin Anja Goßner. Das nächste Stück stammte aus dem Hollywood-Drama Pearl Habor, der die Angriffe der Japaner auf den amerikanischen Flottenstützpunkt thematisiert. Die mitreißende Filmmusik wurde von Hans Zimmer komponiert und von Jay Bocook für Orchester arrangiert. „Von chorähnlichen Themen bis zu höchst dramatischen und spannenden Passagen bietet diese Bearbeitung für Blasorchester die eindruckvollsten musikalischen Momente des Films“, beschrieb Anja Goßner.
Zugabe unter Sombreros
Den Abschluss des Auftritts der Jugendkapelle bildete der Chart-Erfolg „No Roots“der deutsch-britischen Musikerin Alice Merton. Komponist Thiemo Kraas hat mit diesem Arrangement eine klangstarke Instrumentalfassung des Ohrwurms für Blasorchester geschaffen. Das Publikum zeigte sich begeistert und verlangte nach einer Zugabe. Doch für einen kurzen Moment fiel der Vorhang, um sich einen Augenblick später wieder zu öffnen. Plötzlich trugen die Musiker und Dirigent Birk-Braun Sombreros und stimmten das Stück „Misirlou“an, das durch die Surf-Rock-Version von Dick Dale aus dem Jahr 1962 weltbekannt wurde.
Das aktive Orchester des Musikvereins „Harmonie“hat ihr Konzert mit einem Stück von Otto M. Schwarz eröffnet. Der Titel „Unity Fanfare“verrät schon das Thema dieses fesselnden Musikstücks. Eine Fanfare als Eröffnung, die festliche Chöre und emotionale Melodien erklingen lässt. „Abgerundet durch ein Finale Furioso“, sagte die Moderatorin.
Die anschließend gespielte Komposition „Sea of Wisdom“stammt aus der Feder des Japaners Daisuke Shimizu. Mit diesem Stück verwirklichte Shimizu seine eigenen Vorstellungen vom Meer mit all seiner Pracht und Grandiosität. Das Stück beginnt mit dem ruhigen Ozean. Die Klarinettisten des Blasorchesters imitieren mit ihren Mundstücken den Klang von Möwen. „Die Mutter des Meeres wird durch ein sanftes Saxophon-Solo hervorgehoben“, erklärte Anja Goßner. Mit dem sagenhaften Lied „The Legend of Maracaibo“ von José Alberto Pina ging es in die Pause. Das Stück berichtet von den Abenteuern rund um die Seeschlacht bei Vigo, die während des Spanischen Erbfolgekrieges im Jahr 1702 zwischen englisch-niederländischen und spanisch-französischen Schiffen ausgefochten wurde.
Perfekte Verschmelzung
Nach der Pause und den Ehrungen (siehe Extra-Bericht) warteten die Musiker mit dem „Florentiner Marsch“auf, einer der gewaltigsten Kompositionen für Blasorchester. Er zählt zu einem der meist gespielten Märsche und stammt ursprünglich von dem Komponisten Julius Fuc ik Im nächsten Stück „Aladdin“entführte der Musikverein seine Gäste in die Welt von „Tausendundeiner Nacht“. Das Stück stammt aus dem Film von Walt Disney aus dem Jahr 1992. Im Anschluss gab es mit John Miles „Music“einen Klassiker der Rockmusik. „Lassen sich sich nun von der perfekten Verschmelzung von elektrischen Instrumenten und des Blasorchesters faszinieren“, sagte die Moderatorin. Begleitet wurde das Orchester von Patrick Dörflinger auf der E-Gitarre.
Nach dem japanischen Traditional „Yagi-Bushi“verabschiedeten sich die Musiker. Nach stürmischen Applaus waren sie aber gerne für eine Zugabe bereit. „Gewöhnlicherweise hört man mit einem ruhigen Stück auf, das wollen wir heute nicht tun“, sagte Dirigent Stefan BirkBraun. Es folgten der „Maxglaner Zigeunermarsch Reloaded“und eine Version von Robbie Williams’ „Let Me Entertain You“.