Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Stapel, der zum Spielen einlädt
„Komm, spiel mit!“lockt wieder Hunderte Besucher ins Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus
NEU-ULM - Christoph Dittrich ist wohl einer der gefragtesten Köpfe im Edwin-Scharff-Haus. Der Jugendliche aus Edlingen bei Dillingen ist an diesem Wochenende bei der 34. Spielemesse „Komm, spiel mit!“als ehrenamtlicher Spiele-Erklärer unterwegs. Die traditionsreiche Veranstaltung der evangelischen Jugend im Dekanat Neu-Ulm lockt immer Hunderte Besucher an. Karton um Karton stapelt sich an den Wänden, säuberlich sortiert nach Alters- und Schwierigkeitsgruppen. Wer sich die Zeit nimmt, kann sich stundenlang durch ein Sammelsurium aus Spielefiguren und Holzklötzchen, bunten Karten und vieleckige Würfel graben. Die Auswahl ist riesig.
Um bei all den Spielen nicht die Orientierung zu verlieren, sind Spiele-Erklärer wie Christoph unterwegs. „Unsere Aufgabe ist es, herumzulaufen und jedem zu helfen, der Probleme mit einem Spiel hat. Außerdem lesen viele Leute die Anleitung nicht gerne und sind dann dankbar, Ein Stapel Spiele, damit für jeden etwas dabei ist. Hunderte Besucher waren wieder bei „Komm, spiel mit!“in Neu-Ulm dabei.
wenn sie die Regeln erklärt bekommen.“Christoph selbst ist ein richtiger Spielefan. Der Schüler beschäftigt sich am liebsten mit komplexeren, kooperativen Spielen, das heißt solchen, bei denen die Spieler als Team zusammenarbeiten müssen. Aufgrund seines Hobbys kennt er viele Brettspiele aus eigener Erfahrung.
Ein unschätzbarer Vorteil, denn so kann er möglichst vielen Besuchern weiterhelfen. Aber: „Alle kann man natürlich nicht kennen.“
Besonders beliebt – und damit gut vorzubereiten – sind die jeweiligen Spiele des Jahres. In diesem Jahr haben das Taktikspiel „Azul“und das Drachenabenteuer „Funkelschatz“ den begehrten Preis abgeräumt. Bei entsprechend vielen Besuchern stehen die beiden Spiele daher auf der Wunschliste für Weihnachten und wollen vor dem Kauf einmal ausprobiert werden.
Organisatorin Ute Kling freut sich, wenn die Besucher Inspirationen für zu Hause mitnehmen. Immerhin sei die Grundidee der traditionsreichen Spielemesse, eine Plattform der Beratung und Information über das aktuelle Spielangebot für Kinder, Jugendliche und Familien zu bieten. Dafür opfern sie und die rund 50 freiwilligen Helfer Jahr um Jahr jeweils mehrere Wochenenden für die Organisation, den Einkauf und das Wochenende selbst. „Aber das macht wirklich Spaß, denn hier ist immer eine tolle Stimmung.“
Kling ist es besonders wichtig, die Messe für alle zugänglich zu machen. Auch deshalb sind die Eintrittspreise seit Beginn der Veranstaltung nicht gestiegen. „Wenn wir ein Plus machen, dann kommt das in die Rücklagen, wenn wir ein Minus machen, denn gleichen wir das mit Erspartem aus.“So sei sichergestellt, dass das eingenommene Geld wieder den Besuchern zugutekommt, die sich regelmäßig über die neuesten Spiele freuen dürfen.
Wünsche und Anregungen der Besucher sind gefragt
Auch sonst steht die Organisation mit Besuchern in Kontakt. Über einen Fragebogen werden jedes Jahr die Wünsche und Anregungen der Besucher abgefragt. „Damit wir es im neuen Jahr noch besser machen können“, so Kling. Basierend auf der Rückmeldung wurde in diesem Jahr ein Kuchenverkauf organisiert und eine neue Kaffeemaschine angeschafft. Auch die Bauklötze-Ecke gibt es wieder – ein ganz persönlicher Höhepunkt für Kling: „Es ist so schön, zu sehen, wenn da nicht nur Kinder spielen, sondern auch erwachsene Männer, die mit einer Engelsgeduld über Stunden kleine Kunstwerke und mannshohe Türme zusammenbauen.“Im nächsten Jahr, so Kling, sei eine Ecke mit Knobelspielen angedacht.