Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Hektisches Derby ohne Sieger
Handball, Landesliga Männer: Biberach und Bad Saulgau trennen sich 26:26
BIBERACH - Die Handballer der TG Biberach haben sich in der Landesliga mit einem 26:26 (15:16)-Unentschieden gegen den TSV Bad Saulgau begnügen müssen. Die Gäste hatten allerdings noch zehn Minuten vor Schluss mit 25:20 geführt. Mehr als 500 Zuschauer wollten das Derby in der PG-Halle sehen und demonstrierten einmal mehr, dass auch das oberschwäbische Publikum begeisterungsfähig ist.
Unvermögen, Pech und vor allem ein überragender Simon Ellek hielt die TG in der Schlussphase im Spiel. „Wir waren zu blöd, den Sack zuzumachen, und am Ende müssen wir noch froh sein, das Spiel nicht zu verlieren“, fasste Saulgaus Trainer Matthias Kempf zusammen. Mitte der zweiten Halbzeit hatte sein Team einen Lauf, Istvan Gaspar und Fabian Kohler gingen voran und trafen fast nach Belieben.
Dagegen brach die TG Biberach in dieser Phase geradezu ein. Das Spiel schien schon verloren „Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon fast platt, weil wir mit sehr vielen Krankheitsfällen und studienbedingten Trainingsausfällen während der Woche zu kämpfen hatten“, versuchte Biberachs Trainer Cosmin Popa das schwache Spiel seiner Mannschaft zwischen Minute 36 und 49 zu erklären. Der Übungsleiter selbst musste wegen einer Erkältung das Training seinem Co-Trainer Dominic Ellek überlassen. Auch deshalb freute sich Popa sehr über die mentale Stärke seines Teams, nach dem schier aussichtslosen Rückstand nochmals zurückzukommen und große mentale Stärke zu beweisen. „Das war schon großartig und gibt uns weiter Mut für die kommenden Spiele.“
Julian Betz sieht die Rote Karte
Dass sich die TG steigern muss, um weiterhin an der Spitze der Landesliga mitzuspielen, weiß auch Popa. Zu zerfahren und zu hektisch agierte die TG 50 Minuten lang. Schon zur Pause lag man auch deshalb mit 15:16 zurück, obwohl der TSV ebenso große Probleme hatte, ein gutes Handballspiel aufzuziehen. Nach 20 Minuten schwächte sich die TG zudem noch selbst, als Julian Betz die Rote Karte sah, weil er den Saulgauer Torhüter und Ex-Biberacher Jonas Engler beim Siebenmeter am Kopf traf. Eine harte Entscheidung, aber regelgerecht.
Die Partie ging in den ersten 30 Minuten hin und her. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Wegen des Platzverweises von Betz musste Youngster Moritz Kehm nahezu durchspielen, Daniel Krais, Armin Schweigardt und Jan Wille – die restlichen Rückraumspieler der TG – bekamen ihre Pausen. Kehm traf auch viermal, Daniel Krais war immerhin sechs Mal erfolgreich. Immer dann, wenn die Mannschaft durch die Mitte schnell angriff und wuchtig abschloss, fielen auch die Tore.
Ellek und Jans spielen überragend
Überragender Akteur des Gastgebers war an diesem Abend aber neben Simon Ellek der Mann mit der Nummer neun. Timo Jans machte aus seinen Chancen auf der Rechtsaußenposition das Maximum und erzielte sieben Tore. „Heute ist es bei mir persönlich gut gelaufen. Schade, dass ich kurz vor Schluss zwei Würfe vergeben habe“, sagte Jans und war am Ende froh, nicht verloren zu haben. „Wir haben gezeigt, dass wir als Mannschaft funktionieren und uns steigern können.“Ähnliche Gründe für den Punktgewinn nannte auch Ellek. „Die Abwehr hat mir geholfen, sodass ich auch besser geworden bin.“Und Cosmin Popa ergänzte: „Schade, dass sich die Mannschaft nach dieser Aufholjagd nicht mit zwei Punkten belohnt hat.“