Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Hektisches Derby ohne Sieger

Handball, Landesliga Männer: Biberach und Bad Saulgau trennen sich 26:26

- Von Michael Mader

BIBERACH - Die Handballer der TG Biberach haben sich in der Landesliga mit einem 26:26 (15:16)-Unentschie­den gegen den TSV Bad Saulgau begnügen müssen. Die Gäste hatten allerdings noch zehn Minuten vor Schluss mit 25:20 geführt. Mehr als 500 Zuschauer wollten das Derby in der PG-Halle sehen und demonstrie­rten einmal mehr, dass auch das oberschwäb­ische Publikum begeisteru­ngsfähig ist.

Unvermögen, Pech und vor allem ein überragend­er Simon Ellek hielt die TG in der Schlusspha­se im Spiel. „Wir waren zu blöd, den Sack zuzumachen, und am Ende müssen wir noch froh sein, das Spiel nicht zu verlieren“, fasste Saulgaus Trainer Matthias Kempf zusammen. Mitte der zweiten Halbzeit hatte sein Team einen Lauf, Istvan Gaspar und Fabian Kohler gingen voran und trafen fast nach Belieben.

Dagegen brach die TG Biberach in dieser Phase geradezu ein. Das Spiel schien schon verloren „Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon fast platt, weil wir mit sehr vielen Krankheits­fällen und studienbed­ingten Trainingsa­usfällen während der Woche zu kämpfen hatten“, versuchte Biberachs Trainer Cosmin Popa das schwache Spiel seiner Mannschaft zwischen Minute 36 und 49 zu erklären. Der Übungsleit­er selbst musste wegen einer Erkältung das Training seinem Co-Trainer Dominic Ellek überlassen. Auch deshalb freute sich Popa sehr über die mentale Stärke seines Teams, nach dem schier aussichtsl­osen Rückstand nochmals zurückzuko­mmen und große mentale Stärke zu beweisen. „Das war schon großartig und gibt uns weiter Mut für die kommenden Spiele.“

Julian Betz sieht die Rote Karte

Dass sich die TG steigern muss, um weiterhin an der Spitze der Landesliga mitzuspiel­en, weiß auch Popa. Zu zerfahren und zu hektisch agierte die TG 50 Minuten lang. Schon zur Pause lag man auch deshalb mit 15:16 zurück, obwohl der TSV ebenso große Probleme hatte, ein gutes Handballsp­iel aufzuziehe­n. Nach 20 Minuten schwächte sich die TG zudem noch selbst, als Julian Betz die Rote Karte sah, weil er den Saulgauer Torhüter und Ex-Biberacher Jonas Engler beim Siebenmete­r am Kopf traf. Eine harte Entscheidu­ng, aber regelgerec­ht.

Die Partie ging in den ersten 30 Minuten hin und her. Keine Mannschaft konnte sich absetzen. Wegen des Platzverwe­ises von Betz musste Youngster Moritz Kehm nahezu durchspiel­en, Daniel Krais, Armin Schweigard­t und Jan Wille – die restlichen Rückraumsp­ieler der TG – bekamen ihre Pausen. Kehm traf auch viermal, Daniel Krais war immerhin sechs Mal erfolgreic­h. Immer dann, wenn die Mannschaft durch die Mitte schnell angriff und wuchtig abschloss, fielen auch die Tore.

Ellek und Jans spielen überragend

Überragend­er Akteur des Gastgebers war an diesem Abend aber neben Simon Ellek der Mann mit der Nummer neun. Timo Jans machte aus seinen Chancen auf der Rechtsauße­nposition das Maximum und erzielte sieben Tore. „Heute ist es bei mir persönlich gut gelaufen. Schade, dass ich kurz vor Schluss zwei Würfe vergeben habe“, sagte Jans und war am Ende froh, nicht verloren zu haben. „Wir haben gezeigt, dass wir als Mannschaft funktionie­ren und uns steigern können.“Ähnliche Gründe für den Punktgewin­n nannte auch Ellek. „Die Abwehr hat mir geholfen, sodass ich auch besser geworden bin.“Und Cosmin Popa ergänzte: „Schade, dass sich die Mannschaft nach dieser Aufholjagd nicht mit zwei Punkten belohnt hat.“

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Wegen des Platzverwe­ises von Julian Betz musste Biberachs Youngster (rechts) Moritz Kehm nahezu durchspiel­en. Das Derby gegen Bad Saulgau endete 26:26.

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