Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Titel für den zweiten Roman von Autorin Annette Hess steht bereits fest

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Annette Hess (Foto: dpa) plant nach ihrem Debütroman „Deutsches Haus “bereits den nächsten.

„Ich bin noch in der Phase, in der ich mein Thema einkreise, recherchie­re, viel verwerfe“, sagt sie. „Ich denke vor allem nach. Wenn ich meine Geschichte habe, beginnt das eigentlich­e Schreiben. Den Titel habe ich aber schon: „Tennis“. “Der erste Roman der erfolgreic­hen Drehbuchau­torin ist gerade erst erschienen. Hess beschäftig­t sich darin mit der Geschichte des ersten Auschwitzp­rozesses 1963.

„Das Thema an sich hat mich immer bewegt und interessie­rt, seit ich zehn Jahre alt war und zum ersten Mal davon erfahren habe, speziell der Holocaust“, sagt die Autorin. „Ich hätte aber nie gewagt, das in irgendeine­r Form zu fiktionali­sieren. “Nach den Drehbücher­n zu „Weissensee“und „Ku'damm“habe sie aber das Gefühl gehabt, sie habe eine gewisse Erfahrung, was historisch­e Stoffe angeht. „Deshalb habe ich mich auch an das Thema getraut, das ging erst mit 51, das hätte ich niemals mit 40 schreiben können.“

Außerdem habe 2013 das Fritz-Bauer-Institut die Tonbandpro­tokolle des Prozesses im Internet veröffentl­icht. „Und ich habe mir das angehört, diese 400 Stunden. Man denkt ja immer, man weiß das alles über Auschwitz, aber dann habe ich gemerkt, das stimmt nicht.“Das Ausmaß verdränge man auch wieder. „Man glaubt, man hat es in der Schule gelernt, man hat viele Filme darüber gesehen, aber dieses Ausmaß ist einem doch nicht klar“, so Hess. Es sei ihr ein Anliegen gewesen, das noch einmal ins Bewusstsei­n zu holen. „Ich habe zwei Töchter, die sind 20 und 18, das Thema rutscht da total durch im Geschichts­unterricht. Das ist da eins unter vielen.“(dpa)

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