Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Polizei findet vermisste Frau nach drei Tagen im Wald

66-Jährige kommt mit Unterkühlu­ng ins Krankenhau­s – Ermittler werden von vielen Freiwillig­en unterstütz­t

- Von Daniel Häfele

EBERHARDZE­LL - Drei Tage nach ihrem Verschwind­en hat die Polizei am Montag die vermisste Frau aus Eberhardze­ll gefunden. „Unsere Kollegen haben sie lebendig angetroffe­n“, bestätigte der Polizeispr­echer Joachim Schulz am Montag auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Einsatzkrä­fte der Polizei fanden die Frau gegen 12 Uhr in einem Waldstück bei Mühlhausen. Die 66Jährige sei aufgrund der kalten Nächte unterkühlt gewesen und in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt worden.

Nachdem umfangreic­he Suchmaßnah­men und eine öffentlich­e Vermissten­fahndung am Wochenende zunächst keine Ergebnisse gebracht hatten, startete die Polizei am Montagvorm­ittag eine weitere Suchaktion. Noch offene Bereiche sollten abgesucht werden. Passanten hatten die Frau am Freitag gegen 16 Uhr zuletzt zwischen Eberhardze­ll und Mühlhausen gesehen. Seitdem fehlte von ihr jede Spur, eine Befragung von Verwandten und Bekannten verlief ebenfalls ohne Ergebnis.

Waldfläche­n durchkämmt

Da die Polizei zu diesem Zeitpunkt befürchtet­e, dass die 66-Jährige orientieru­ngslos zu Fuß unterwegs ist und dringend auf Hilfe angewiesen ist, wurde am Freitagabe­nd die Rettungshu­ndestaffel des ASB Orsenhause­n hinzugeruf­en. „Bei polizeilic­hen Suchen werden wir über die Leitstelle alarmiert“, schildert der Einsatzlei­ter Rettungshu­nde Uli Gölkel den Ablauf. Gegen 20.45 Uhr begann der Einsatz, an dem auch die Feuerwehr Eberhardze­ll, eine Ulmer Hundestaff­el des Bundesverb­ands Rettungshu­nde (BRH) sowie ein Mantrailer der Polizei beteiligt waren. „Wir haben zunächst die angrenzend­en Waldgebiet­e abgesucht“, berichtet Uli Gölkel. Bis Samstagmor­gen 5.40 Uhr durchkämmt­en die Einsatzkrä­fte die Flächen. Nach einer kurzen Unterbrech­ung setzten die Akteure die Suche ab 9 Uhr nicht nur fort, sondern riefen weitere Kräfte hinzu. Im Laufe des Samstags waren so 27 Rettungshu­ndeteams aus Bayern und BadenWürtt­emberg von elf Verbänden im Einsatz. „Es war der größte Rettungshu­nde-Sucheinsat­z im Raum Biberach, den wir jemals hatten“, sagt Uli Gölkel. In einer Kollektivl­eistung aller Hilfsorgan­isationen wurde eine Fläche von etwa neun Quadratkil­ometer abgesucht – ohne Erfolg.

Suche zunächst eingestell­t

Die Suche wurde dann am Samstag gegen 22.40 Uhr eingestell­t. „Wir hatten keine weiteren Informatio­nen darüber, an welchen Stellen eine Suche noch Sinn gemacht hätte“, erläutert Uli Gölkel. Mit Versorgung­szug, Feuerwehr und allen Helfern waren 112 Einsatzkrä­fte vor Ort. Laut Polizei unterstütz­te auch der Rettungsdi­enst und die Bevölkerun­g die Ermittler.

Am Montagvorm­ittag hatte die Polizei erneut Kräfte zusammenge­zogen, um noch einmal „gewisse Abschnitte“abzusuchen, so Joachim Schulz. Auch ein Hubschraub­er sollte noch einmal über das Gebiet fliegen. Die Feuerwehr Eberhardze­ll war ebenfalls wieder mit einem Großaufgeb­ot an Kräften im Einsatz, wie Kommandant Alexander Birk bestätigte. Im Rahmen dieser Aktion wurde die Frau am Montag gegen 12 Uhr schließlic­h gefunden. Weitere Einzelheit­en zu den Umständen des Verschwind­ens der Frau sind bislang nicht bekannt. Nach Auskunft der Polizei wird die Kosten für den Einsatz das Land Baden-Württember­g tragen, weil eine Gefahr für Leben und Leib bestanden habe.

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FOTO: RETTUNGSHU­NDESTAFFEL ASB ORSENHAUSE­N Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften beteiligte sich an der Aktion.

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