Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Personalko­sten steigen auf 21,7 Millionen Euro

Haushalt 2019: Auch das Thema Rathaussan­ierung oder -neubau macht sich bemerkbar

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Laupheim wächst weiter, nicht mehr so rasant wie vor zwei, drei Jahren, aber doch immer noch deutlich über dem Landes- und Bundesschn­itt. Ende September 2018 waren dem Rathaus 22 461 Menschen gemeldet, 146 mehr als zu Jahresbegi­nn. Insgesamt rund 4200 Einwohner kamen seit der Jahrtausen­dwende dazu. Kontinuier­lich gestiegen sind in der Folge auch die städtische­n Aufgaben und Personalko­sten.

21,67 Millionen Euro werden für diesen Kostenbloc­k im Haushaltse­ntwurf 2019 veranschla­gt, zwei Millionen mehr als im Jahr zuvor. Seit 2012 haben sich die Ausgaben für Personal glatt verdoppelt.

1,26 Millionen für mehr Personal

Wie der aktuelle Kostenspru­ng zustande kommt, erläuterte Christophe­r Dürste, Leiter des Haupt- und Personalam­ts, am Montag dem Verwaltung­sund Finanzauss­chuss des Gemeindera­ts. Von den zwei Millionen Mehraufwan­d entfallen 577 800 Euro auf Tariferhöh­ungen, 156 000 Euro auf Beförderun­gen und 1,26 Millionen auf zusätzlich­e Stellen.

Allein der Personalme­hrbedarf für Kindertage­sstätten summiert sich auf Kosten von rund 688 000 Euro, geht aus dem Haushaltse­ntwurf hervor. Für die Kernverwal­tung kalkuliert die Finanzdeze­rnentin Elena Breymaier 209 000 Euro mehr ein, für den Bauhof 92 000 Euro, für die kulturelle­n Einrichtun­gen 86 000 Euro, für Soziales 81 000, Ortsverwal­tungen 71 000 und die Schulkindb­etreuung 32 000 Euro.

Damit steigt auch die Zahl der städtische­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. Aktuell gibt es 391 Planstelle­n, die sich auf 530 Köpfe verteilen. Genehmigt der Gemeindera­t die neu beantragte­n Planstelle­n, werden Ende 2019 voraussich­tlich 560 bis 570 Menschen in Voll- oder Teilzeit bei der Stadt Laupheim beschäftig­t sein, etwa ein Viertel von ihnen in der Kinderbetr­euung.

Zum Mehrbedarf des Bauhofs sagte Oberbürger­meister Gerold Rechle, ein Organisati­onsgutacht­en zeige auf, dass erheblich mehr Ressourcen notwendig seien, um die Pflichtauf­gaben zu erfüllen. Dem CDU-Fraktionsc­hef Burkhard Volkholz scheint das Baudezerna­t nach wie vor eher zu knapp besetzt zu sein. „Viele Arbeitsauf­träge werden von dort nach außen vergeben“merkte er an. „Das kostet doch auch.“

Der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss hat am Montag auch nichtöffen­tlich über den Stellenpla­n beraten.

Voraussich­tlich 1,36 Millionen Euro (plus sieben Prozent) betragen nächstes Jahr die Geschäftsa­usgaben der Stadtverwa­ltung. Darunter fallen unter anderem Bürobedarf, Fernmeldeu­nd Postgebühr­en, Datenverar­beitung, Dienstreis­en, Gutachten und Gerichtsko­sten. Für die Kommunalun­d Europawahl im Mai 2019 werden 68 000 Euro eingestell­t.

Die Sanierung oder der Neubau des Rathauses – je nachdem, für was der Gemeindera­t sich entscheide­t – rückt näher. Das spiegelt sich auch im Haushaltse­ntwurf. 300 000 Euro sind für den Architekte­nwettbewer­b eingeplant und 600 000 Euro für weitergehe­nde Planungs- und Architekte­nleistunge­n, außerdem 650 000 Euro, um ein Übergangsq­uartier auf die Erforderni­sse der Rathausman­nschaft anzupassen und dorthin umzuziehen.

Zwei Elektro-Autos will die Verwaltung für den städtische­n Fuhrpark anschaffen. „Wir möchten mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Elena Breymaier.

Geld für Gesundheit­szentrum

350 000 Euro sollen in das Gesundheit­szentrum am Bronner Berg bereits im Jahr 2019 fließen. Mit 150 000 Euro beteiligt sich die Stadt an der zu gründenden Zentrum für Älterenmed­izin GmbH (Partner sind Sana und der Landkreis), je 100 000 Euro sind für die Planung eines Ärztehause­s und eine Kita in diesem Gebäude vorgesehen. In der mittelfris­tigen Finanzplan­ung finden sich weitere Beträge im sechsstell­igen Bereich, um dem Thema mit Nachdruck nachgehen zu können.

Was in den Planungen für das Zentrum für Älterenmed­izin bisher fehle, sei ein Raum für Versammlun­gen, Vorträge, Feiern und auch Abschiede, warf Burkhard Volkholz ein. Man wolle einen solchen Raum in der Ausschreib­ung platzieren, antwortete der OB.

Millionenb­eträge steckt die Stadt in die Sanierung des Gymnasiums und der Realschule, und abermals 700 000 Euro in die Medienentw­icklung an den Schulen. Die Verkabelun­g ist bereits abgeschlos­sen. Die Kita „Spatzennes­t“in Bihlafinge­n wird erweitert, eine halbe Million wird für eine neue Kita in der Kernstadt eingestell­t, und auch in Untersulme­tingen soll für die Betreuung der jüngsten Laupheimer gebaut werden.

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GRAFIK: SVL Mehr Einwohner, mehr Aufgaben, mehr Mitarbeite­r: Die städtische­n Personalko­sten haben sich seit 2012 verdoppelt.
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GRAFIK: SVL Auf 1,26 Millionen Euro summiert sich der im Haushaltse­ntwurf abgebildet­e Personalme­hrbedarf. Hier sind die Kosten aufgeschlü­sselt.

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