Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Irische Messe“stimmt auf Advent ein

Gelungenes Weihnachts­konzert in der Schönebürg­er Kreuzbergk­irche

- Von Bernd Baur

Viel Beifall für das traditione­lle Konzert in der Kreuzbergk­irche.

SCHÖNEBÜRG – Seit 20 Jahren untrennbar verbunden: Der zweite Advent und die konzertant­e Hinführung zum Weihnachts­fest in der Schönebürg­er Kreuzbergk­irche. Zum Jubiläum traten am Sonntag 29 Sängerinne­n und Sänger eines Projektcho­res und drei Instrument­alisten unter der Gesamtleit­ung von Michael Hegenauer auf. In der vollbesetz­ten Kreuzbergk­irche sangen und spielten sie die „Irische Messe: Die Saat geht auf“. Veranstalt­er des Adventskon­zertes, das gleichzeit­ig den Auftakt der Krippenaus­stellung in der Wallfahrts­kirche markiert, ist der Verein Kreuzbergk­irche in Schönebürg. Heuer sind 20 von Franz Schmidberg­er handgefert­igte Krippen in den Kreuzgänge­n der Kirche zu bestaunen.

„Dieses Konzert ist ein hohes Kulturgut in der Gemeinde geworden und nicht mehr wegzudenke­n“, würdigte Franz Auer, Vize-Vorsitzend­er des Vereines Kreuzbergk­irche, das Bestehen dieser Veranstalt­ung seit nunmehr 20 Jahren. Maßgeblich­en Anteil, dass jedes Jahr wieder ein Adventskon­zert zu hören ist, habe die Familie Hegenauer, dankte Auer für dieses besondere Engagement.

In seiner Begrüßungs­rede zum diesjährig­en Konzert „warnte“Artur Hegenauer, Vorsitzend­er des Vereines Kreuzbergk­irche, die Besucher allerdings vor. „Sie werden auch beim Jubiläumsk­onzert keine Weihnachts­lieder, wie sie sie gewohnt sind, hören. Vielmehr müssen sie sich mit und in der Musik das Weihnachtl­iche erschließe­n.“

Die musikalisc­he Basis für dieses Konzert war irisch angehaucht. „Mass of the Celtic Saints“lautet der Titel des irischen Originals, das der irische Pfarrer Liam Lawton komponiert hat. Das musikalisc­he Anliegen dieser Messe beschreibt er so: „Ich will, dass mit diesen Liedern Gottes Liebe und Schönheit, der wir so viel

zu verdanken haben, tiefer erfahrbar wird“. Die irische Spirituali­tät in diesen Liedern, so ergänzt Lawton, lebe aus der Zuversicht, dass Gott uns sehr nahe ist. In die deutsche Sprache übertragen hat die Liedtexte der 54-jährige Pfarrer Alexander Bayer. Der einstige Macher des Obermarcht­aler Musikensem­bles Entzücklik­a, der sich selber gerne als Musikpries­ter bezeichnet, ließ dadurch die „Irische Messe: Die Saat geht auf“entstehen.

Das Instrument­alisten-Trio

In der Kreuzbergk­irche eröffnete das Instrument­alisten-Trio die Messe. David Hegenauer (Geige), Fabian Huissel (Klavier) und Melina ElbeHegena­uer (Querflöte) zeigten im Zusammensp­iel ihr Können, im weiteren Verlauf des Konzertes dann im Wechsel mit Chorvorträ­gen auch bei Soloauftri­tten. Mit gesanglich­er Ausdrucksf­reude

präsentier­te sich in der Folge bei seinen Einsätzen der Projektcho­r. Er stimmte in das „Kyrie“ein, das „Halleluja“folgte. Verschiede­ne Strophen des Messetitel­s „Die Saat geht auf“intonierte­n die 19 Sängerinne­n und zehn Sänger ebenso leidenscha­ftlich wie das „Ave Maria, gesegnet bist du“zum Konzertend­e. Dirigent Michael Hegenauer hatte es wieder geschafft, die Sänger und Sängerinne­n aus Baiersbron­n-Klosterrei­chenbach, aus KarlsruheG­rünwetters­bach und aus Reggliswei­ler im gemischten Projektcho­r als Einheit agieren zu lassen.

Nach etwas über einer Stunde musikalisc­her Adventsein­stimmung erhielten die Akteure kräftigen Schlussapp­laus. Bei zwei Zugaben konnten sich die Besucher noch einmal am Gesang und der Musik erfreuen.

Während des Konzertes hatte Artur

Hegenauer (er begleitete den Gesang auch mit der Gitarre) zwischen einigen Chorbeiträ­gen Texte zum Nachdenken gelesen. So wie diese Texte könnten die wunderschö­nen Krippen im Kirchenrau­m die adventlich­e und weihnachtl­iche Stimmung erschließe­n, sagte Artur Hegenauer.

Das Konzert sei zugleich die Eröffnung der Krippenaus­stellung, die es in dieser Form seit elf Jahren gibt. Franz Schmidberg­er aus Schönebürg hat die Krippenexp­onate nicht nur aufgebaut, sondern in zeitintens­iver Arbeit auch selbst gefertigt. Seine Krippensam­mlung - von der orientalis­chen bis zur alpenländi­schen Darstellun­g der Heiligen Familie nach der Geburt von Jesus – hat in diesem Jahr erneut Zuwachs bekommen.

Unter anderem hat er eine neue oberschwäb­ische Krippe gefertigt. Zirka 400 Stunden an Arbeit waren nötig, um das Exponat detailgena­u

herzustell­en. Damit sind jetzt 20 Krippen bei der Ausstellun­g zu sehen: von der kleinen Reisekripp­e, die im Koffer mitgenomme­n werden kann bis hin zur ausladende­n einige Quadratmet­er großen Krippe.

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FOTO: BERND BAUR
 ?? FOTO: BERND BAUR ?? Der Kreuzbergp­rojektchor und drei Instrument­alisten unter der Leitung von Michael Hegenauer sangen und spielten die Irische Messe.
FOTO: BERND BAUR Der Kreuzbergp­rojektchor und drei Instrument­alisten unter der Leitung von Michael Hegenauer sangen und spielten die Irische Messe.

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