Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Kunstmarkt mit großer Auswahl

In der Kunsthalle Ravensburg werden Werke von mehr als 50 Künstlern angeboten

- Von Dorothee L. Schaefer

RAVENSBURG - Zum zweiten Mal veranstalt­et die Kunsthalle Ravensburg einen Kunstmarkt mit Werken von mehr als 50 Künstlern aus allen Bereichen: Malerei, Grafik und Fotografie sowie plastische Arbeiten aus Holz, Stein, Metall und Papier. Diesmal sind unter anderem grafische Arbeiten aus einer Privatsamm­lung in Ravensburg dabei, anderes wurde von Carin Arnold direkt im Künstlerat­elier ausgesucht. Hier ist ab 50 Euro und nach oben hin offen für jeden Geschmack und für den kleinen wie für den großen Geldbeutel etwas dabei.

Schön gehängt und gruppiert wirken die großen und mittleren Formate in der Riesenhall­e vor weißen Wänden fast wie auf einer Messe. Allerdings noch eindrückli­cher, weil alles gut überschaub­ar und beleuchtet ist. Im freien Raum dazwischen dürfen die höchst unterschie­dlichen Skulpturen von Armin Göhringer oder Jürgen Knubben, von Waltraud Späth oder Norbert Klaus den Raum erobern.

Überrasche­nd die Vielseitig­keit der Themen, Stile und Objekte: Geht man die Ausstellun­g chronologi­sch an, dann sind die 25 grafischen Arbeiten im Nebenraum aus einer Ravensburg­er Privatsamm­lung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts zuzurechne­n und bringen die vertrauten Namen aus der Region wie Romane Holderried-Kaesdorf, Siegfried Assfalg, Emil Kies oder Erich Mansen in Erinnerung. Auch der signierte und datierte Druck einer Litho von Pierre Alechinsky ist dabei. Davor zwei bezaubernd fragile Holzskulpt­uren von Norbert Klaus, bei denen man sich lange fragt, ob sie herausgear­beitet oder zusammenge­fügt sind, die Illusion ist perfekt. In haptischer Konkurrenz dazu drei aus Japanpapie­r und Fruchtkaps­eln gearbeitet­e, sanft schimmernd­e Objekte von Hannelore Weitbrecht.

In der Halle zieht ein fast menschenho­her weiblicher Akt von Kerstin Stöckler aus einem leichten und sich immer wieder verdichten­den schwarzen Gespinst aus Draht und Papier den Blick fast magisch an: Die Arme und Hände nach oben gestreckt, ist diese Figur zugleich Orantin, religiöses und erotisches Zeichen. Sie ist flach und visuell dreidimens­ional.

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FOTO: DOROTHEE L. SCHAEFER Zwei kleinere Arbeiten von Norbert Klaus aus Reisig und Holz vor einer Reihe von Aquarellen von Pola Polanski.

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