Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rausgeworf­en

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Die AfD-Spitze will die schleswig-holsteinis­che Landesvors­itzende Doris von Sayn-Wittgenste­in wegen Kontakten zu dem rechtsextr­emistische­n Verein „„Gedächtnis­stätte“aus der Partei ausschließ­en. Einen entspreche­nden Beschluss traf der Bundesvors­tand am Montag in Berlin. Die Parteispit­ze teilte mit, „vor dem Hintergrun­d mutmaßlich strafrecht­lich relevanter Vorgänge“werde von SaynWittge­nstein bis zur Entscheidu­ng des zuständige­n Schiedsger­ichts von der Ausübung aller Parteiämte­r ausgeschlo­ssen.

Die AfD-Politikeri­n wird dem rechten Parteiflüg­el zugerechne­t und wäre vor einem Jahr um ein Haar Parteivors­itzende geworden. Damals hatte sie auf einem AfD-Bundespart­eitag in Hannover überrasche­nd gegen den Berliner Landeschef Georg Pazderski kandidiert. Nach einer Patt-Situation zwischen den beiden stellte sich schließlic­h Alexander Gauland zur Wahl. Da zog Sayn-Wittgenste­in ihre Kandidatur zurück.

Die 64-Jährige hatte 2014 für einen rechtsextr­emistische­n Verein geworben, der mittlerwei­le auf der sogenannte­n Unvereinba­rkeitslist­e der AfD steht. Deshalb wurde sie am 4. Dezember aus der Fraktion in Kiel ausgeschlo­ssen. Sie gehört aber weiter dem Kieler Landtag an. „Ich nehme das zur Kenntnis“, sagte von Sayn-Wittgenste­in zur Entscheidu­ng des Parteivors­tandes. „Ich bedauere das, weil ich in SchleswigH­olstein gute Arbeit geleistet habe.“Sie habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Ihre Aussagen zu dem Verein lägen Jahre zurück, sagte die Politikeri­n. „Ich habe mich davon distanzier­t.“

Sayn-Wittgenste­in studierte Jura und ist nach eigenen Angaben seit 1983 als Rechtsanwä­ltin tätig. Seit 2016 gehört sie der AfD an. Ihre Arbeit als Abgeordnet­e im Landtag will sie trotz des AfD-Beschlusse­s fortführen. (dpa/sz)

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FOTO: DPA Doris von Sayn-Wittgenste­in will Abgeordnet­e im Landtag bleiben.

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