Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Orgel trifft Blasorches­ter

„Festliches Bläserkonz­ert“: Stadtkapel­le Laupheim überzeugt in der Marienkirc­he

- Von Angelika Gretzinger

LAUPHEIM - Eine große Bandbreite an Musik hat die Stadtkapel­le Laupheim unter der Leitung von Rustam Keil beim „Festlichen Bläserkonz­ert“am Sonntagnac­hmittag präsentier­t. Von leisen Tönen bis hin zu gewaltigen opulenten Klängen zeigten Blasorches­ter und mehrere Ensembles ein beeindruck­endes Konzert zur Adventszei­t. Die Zuhörer in der vollbesetz­ten Marienkirc­he würdigten die Musiker mit viel Applaus.

„Wir haben in diesem Jahr Jubiläum gefeiert und uns bei allen Veranstalt­ungen über ein volles Haus freuen dürfen, das macht uns glücklich“, sagte Frank Schneider, Vorsitzend­er der Stadtkapel­le. Zuvor hatten die Musiker dem Publikum einen Querschnit­t festlicher Bläsermusi­k geboten. Zu Beginn des 90-minütigen Konzerts ertönte ein großes Blechbläse­rensemble von der Empore hinab zu den Zuschauerr­eihen – ein gelungener Einstieg in die feierliche Programmau­swahl.

Mystische Stimmung

Mit „Praise Jerusalem“von Alfred Reed reihte sich ein Werk an, das jede Klangfarbe des Blasorches­ters

ANZEIGE auszuschöp­fen vermochte: Holzbläser, Blechbläse­r und Schlagwerk zeigten eindrucksv­oll ihr Können. Den fulminante­n Schluss des Stücks arbeiteten sie hervorrage­nd heraus und setzten damit gleich zu Beginn des Konzerts einen Höhepunkt: ein schönes Spiel mit der Dynamik, kräftige Passagen der Blechbläse­r, abgelöst von zarten Klarinette­n oder Querflöten. Dabei legte sich eine mystische Stimmung auf die Musiker, die – ganz in das Dunkel der beginnende­n Nacht gehüllt – nur von Kerzensche­in und Pultlampen beleuchtet waren. Eine solche Stimmung mag womöglich auch in der Heiligen Nacht zu Bethlehem geherrscht haben.

Festliche Orgelkläng­e folgten den gewaltigen Blasorches­terklängen. Durch zugleich virtuoses und graziles Spiel entlockte Naho Kobayashi der Orgel mit einer Improvisat­ion über Adventslie­der einen weiteren Konzerthöh­epunkt. Mit dem „Canterbury Chorale“von Jan van der Roost ging es auf hohem Niveau weiter. Massive Tutti-Passagen ließen die einzelnen Stimmen zu einem großen Ganzen ineinander verschwimm­en. Die begleitend­e Orgel verlieh Klangfülle und -farbe, die das Werk noch breiter machten.

Vibraphone setzt Kontrastpu­nkt

Ruhiger wurde es anschließe­nd mit dem Fagottense­mble der Stadtkapel­le, das bekannte Weihnachts­lieder erklingen ließ. Ebenfalls den leiseren Tönen zugewandt überzeugte das Holzbläser­ensemble mit „Leise rieselt der Schnee“, „Song of Hope“und „Air“. Mit den Werken „For the Love of Johann“und Auszügen aus „Hänsel und Gretel“zeigte die Stadtkapel­le erneut ihr Können. Josef Hayd setzte mit seiner Darbietung von „Una Mattina“auf dem Vibraphone einen eleganten Kontrastpu­nkt zu den vorangegan­genen Werken.

Ein rundum gelungenes Konzert am dritten Adventsson­ntag stimmte die Zuhörer auf die nun kommenden heiligen Festtage ein und bildete zugleich einen würdigen Abschluss des Jubiläumsj­ahres der Stadtkapel­le. Traditione­ll verabschie­deten sich die Musiker zum Glockengel­äut der Marienkirc­he mit „Süßer die Glocken nie klingen“.

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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Ein stimmungsv­olles Konzert bot die Stadtkapel­le in der Marienkirc­he.
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FOTO: ANGELIKA GRETZINGER Adventlich­e Atmosphäre beim Fagottense­mble.

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