Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Super Mario wird 50
Bundesliga-Original Basler macht das halbe Jahrhundert voll: „Ich kam meistens ganz gut aus der Nummer raus“
FRANKFURT (SID) - Wer wissen will, was Mario Basler alles erlebt hat, der muss sich eine Eintrittskarte kaufen. Seit Wochen tourt der ExNationalspieler, der am heutigen Dienstag seinen 50. Geburtstag feiert, mit seinem Bühnenprogramm „Basler ballert“durch die Republik. Nicht unbedingt als Comedian, „erst einmal bin ich nur Erzähler, immerhin sind es ja Geschichten, die ich hautnah erlebt habe“, sagte er.
Gelacht wird trotzdem viel bei den Auftritten des früheren Profis, der bei Werder Bremen, Bayern München und dem 1. FC Kaiserslautern bleibenden Eindruck hinterlassen hat. (Frauen-)Geschichten von der Theke oder aus dem Trainingslager der Nationalmannschaft, Anekdoten über Trainer und Mitspieler – wie schon als Aktiver nimmt Basler kein Blatt vor den Mund.
Während seiner Zeit beim Rekordmeister musste der begnadete Freistoßschütze wegen seiner Eskapaden des Öfteren bei Präsident Uli Hoeneß zum Rapport. Aber „ach, ich kam meistens ganz gut aus der Nummer raus“, sagte Basler, der 1996 ohne Einsatz Europameister geworden war: „Ich hab es ja auch immer ehrlich zugegeben, wenn ich gefragt wurde.“
Einen zweiten Super Mario wird es kaum wieder geben, meint zumindest das Original. „Die Kinder kommen mit elf ins Leistungszentrum und da wird ihnen die Individualität ausgetrieben“, sagte der 30-malige Nationalspieler, für den es mit der Trainerkarriere bisher nicht so richtig geklappt hat. In Regensburg, Koblenz (als Co-Trainer), Trier, Burghausen, Oberhausen und zuletzt in der fünften Liga bei Rot-Weiss Frankfurt blieben die Erfolge aus. Für Schlagzeilen sorgte er eher als TVExperte oder als Gast in Talkrunden.
Versuchen würde er es trotzdem, sollte ein ernsthafter Interessent anrufen. „Ja, das würde mich schon reizen“, sagte der zweimalige deutsche Meister und DFB-Pokalsieger: „Aber ich würde nicht mehr Vereine trainieren, die keine finanziellen Möglichkeiten und keine Perspektive haben. Das hatte ich vier-, fünfmal.“
Eine Karriere als Funktionär scheint ausgeschlossen. „Der große Vorteil für mich ist: Über gewisse Dinge muss ich mir keine Gedanken machen“, sagte Basler: „Denn weder der FCK noch irgendein anderer Verein würde bei mir anfragen. Ich bin einfach zu unbequem und nehme auch öffentlich kein Blatt vor den Mund. Wenn doch jemand anruft, höre ich es mir aber natürlich an. Es muss aber ein Job mit Entscheidungsgewalt sein, den Laufburschen gebe ich nicht.“