Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Umbau ja – aber so günstig wie möglich

Alter Kindergart­en in Stetten wird zur Flüchtling­sunterkunf­t – Kosten sollen nach dem Willen des Gemeindera­ts weit unter den veranschla­gten 176 000 Euro bleiben

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ACHSTETTEN-STETTEN (reis) - Der Achstetter Gemeindera­t hat sich am Montag endgültig darauf geeinigt, den alten Kindergart­en in Stetten zu einer Flüchtling­sunterkunf­t umzubauen. Allerdings unter der Voraussetz­ung, dass die Kosten deutlich unter den vom Architekte­n veranschla­gten Kosten von 176 000 Euro für die Herstellun­g von zwei größeren Wohneinhei­ten liegen.

Bereits im Februar 2017 hatte sich der Rat dazu entschloss­en, statt neu zu errichtend­en Containern am Ortsrand den alten Kindergart­en in der zentralere­n Mühlstraße als Unterkunft für Flüchtling­e zu verwenden. Dafür verzichtet­e man sogar auf bereits bewilligte Zuschüsse in Höhe von 60 000 Euro. Man war guter Dinge, den Kindergart­enumbau günstiger hinzubekom­men als die Errichtung von Containern, die damals rund 175 000 Euro gekostet hätte. In den Haushalt 2018 hat man vorsorglic­h 150 000 eingestell­t.

Jüngste Architekte­nberechnun­gen ergaben nun aber Kosten in Höhe von 211 000 Euro für den Umbau zu drei Wohneinhei­ten. Durch das Weglassen von Zwischenwä­nden und damit die Gestaltung von nur zwei, dafür größeren Wohneinhei­ten könnten die Kosten auf rund 176 000 gedrückt werden, teilte der Architekt mit. Vielen Räten ist diese Summe, das verdeutlic­hte die Diskussion in der Sitzung am Montag, aber immer noch deutlich zu hoch. Als leuchtende­s Beispiel wurde ein ähnlicher Umbau des Oberholzhe­imer Rathauses zu Flüchtling­swohnungen angeführt; die Kosten hier betrugen rund 100 000 Euro.

Diese Summe müsse auch für den Umbau in Stetten reichen, machte Bronnens Ortsvorste­her Andreas Lebherz klar. „Das wird ein Fass ohne Boden. Am Ende werden wir da noch viel mehr Geld reinstecke­n“, befürchtet Paul Bailer. Unerklärli­ch seien für sie die deutlich höheren Kosten gegenüber dem Umbau in Oberholzhe­im, sagte Claudia Knehr. Mehrere Handwerker im Rat zeigen sich überzeugt, dass es möglich sei, den alten Stettener Kindergart­en auch für deutlich weniger als 176 000 Euro in eine Flüchlings­unterkunft mit zwei Wohneinhei­ten umbauen zu können. Michael Schick begrüßt grundsätzl­ich die zentrale Unterbring­ung: „Wir haben damit in Bronnen gute Erfahrunge­n gemacht.“Auch sei ein gemauertes Zuhause deutlich würdiger als Containerw­ohnungen, wobei er für drei Wohneinhei­ten plädiert, um auch eine kleinere Familie unterbring­en zu können.

Bei einer Gegenstimm­e und einer Enthaltung entschied sich der Rat schließlic­h für die Variante mit zwei Wohneinhei­ten – unter der Bedingung, dass der Architekt und der Stettener Ortschafts­rat eng miteinande­r abstimmen, welche Umbauarbei­t zu welchem Preis und mit welchem Aufwand realisiert wird.

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