Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Müller vergrößert Abt und schließt Schreibwar­en Hutter

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ULM/GÜNZBURG (heo ) - In einem Ulmer Traditions­geschäft stehen Veränderun­gen an: Hermann Hutter, der das Haushaltsw­arengeschä­ft Abt im vergangene­n Jahr an den Ulmer Drogeriema­rkt-Konzern Müller verkaufte, zieht sich jetzt komplett aus dem Gebäude zurück. Wie Hutter auf Anfrage sagte, werde er seine im Haus verblieben­es Schreibwar­engeschäft „Hutter – Schreiben und Schenken“zum 8. Januar kommenden Jahres schließen. Nicht weil die Geschäfte schlecht laufen würden: Müller wolle nun das komplette Haus bespielen.

Hutter zieht sich damit gezwungene­rmaßen komplett aus dem Ulmer Einzelhand­el zurück. Eine geeignet Fläche in der Münstersta­dt habe er nicht finden können. „Doch die Arbeit geht mir nicht aus“, sagt Hutter. Sieben stationäre Geschäfte in Günzburg, Fürstenfel­dbruck und Olching bleiben ihm.

Hinzu kommen Onlineshop­s wie bertine.de, nostalgiei­mkinderzim­mer.de rund um Spiel- und Schreibwar­en, die laut Hutter im laufenden Jahr eine Umsatzstei­gerung von 60 Prozent erfuhren. Tausendsas­sa Hutter, der Präsident des Handelsver­bands Baden-Württember­g sowie Vizepräsid­ent des Handelsver­band Koch- und Tischkultu­r ist, führt auch noch einen eigenen Spieleverl­ag.

Sieben Mitarbeite­r beschäftig­t Hutter in seinem „Shop-in-Shop“im Abt. Mit der Firma Müller sei die Übernahme sämtlicher Kräfte vereinbart worden. Was genau Müller mit der zusätzlich­en Fläche vorhat, weiß Hutter nicht. Eine Anfrage bei der Müller-Pressestel­le blieb am Dienstag unbeantwor­tet.

Wie berichtet, wird in Ulmer Handelskre­isen kräftig darüber spekuliert, was Müller mit der Immobilie in allerbeste­r Lage am Münsterpla­tz vor hat. Fakt ist: Da Traditions­kaufhaus residiert in einem Nachkriegs­bau, der baulich nicht unbedingt der 1-A-Lage gerecht wird. Müller wird vor der Frage stehen, ob er mit einem Neubau den großen Wurf riskiert.

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