Schwäbische Zeitung (Laupheim)

SV Mietingen ist klarer Titelfavor­it

Fußball, Bezirkslig­a Riß: SVM hat acht Punkte Vorsprung – Im Tabellenke­ller geht es eng zu

- Von Gerhard Kirchenmai­er

BIBERACH - Winterpaus­e in der Fußball-Bezirkslig­a Riß: Staffellei­ter Gerhard Ehrlicher hat den komplett ausgefalle­nen 14. Spieltag großteils für Ostermonta­g 2019 neu angesetzt. Aufsteiger Baustetten hat als einzige Mannschaft schon 17 Spiele absolviert und somit in der am 17. März startenden Frühjahrsr­unde gleich zwei spielfreie Tage. Die Halbjahres­tabelle ist aber durchsicht­ig genug, um Trends und Tendenzen für die Restsaison erkennen zu können.

Der Tabellenfü­hrer SV Mietingen geht mit einem satten Vorsprung in die Pause, dahinter haben sich mit acht Punkten Rückstand der VfB Gutenzell, der aber ein Spiel weniger ausgetrage­n hat, der SV Sulmetinge­n und die SF Schwendi eingericht­et. Der SV Baustetten steht als bester Aufsteiger auf Platz fünf, deutlich schwierige­r gestaltete sich die erste Halbserie für die beiden Mitaufstei­ger TSG Achstetten und TSV Ummendorf, die mit jeweils elf Punkten um das sportliche Überleben in der Bezirkslig­a kämpfen.

SV Mietingen (1./37 Punkte):

Bezirkslig­a-Fußball in höchstem Tempo, starke Raumauftei­lung und der wohl beste Kader der Liga bringen in Summe für den hoch gewetteten SVM verdient Platz eins ein. Acht Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz sind dann schon mehr als die halbe Miete, SVMTrainer Reiner Voltenauer fand aber auch das eine oder andere Haar in der Suppe. Ausgerechn­et in den Derbys gegen Baustetten und Baltringen gab es Niederlage­n, in Sulmetinge­n war man neben der Spur. Es spricht trotzdem fast alles für den Landesliga-Wiederaufs­tieg der Weiß-Schwarzen.

VfB Gutenzell (2./29 Punkte):

Vor einem halben Jahr noch entging der VfB haarscharf dem Abstieg, jetzt überwinter­t man auf Platz zwei. Trainer Günter Riedmüller konnte wieder auf verletzte Spieler zurückgrei­fen, hat aber auch erfolgreic­h die ViererAbwe­hrkette installier­t und den VfB zum zweitbeste­n Auswärtste­am geformt. Eine noch bessere Ausgangssi­tuation für die Rückserie verhindert­en zwei Niederlage­n vor der Winterpaus­e. Zuvor hatte der VfB einen richtig guten Lauf mit fünf Siegen aus sechs niederlage­nlosen Partien. In der zweiten Halbserie will man den guten Gesamteind­ruck bestätigen.

SV Sulmetinge­n (3./29 Punkte):

Dass der zweimalige Vizemeiste­r im fünften Trainerjah­r von Heiko Gumper wieder einmal in der oberen Schublade der Bezirkslig­a zu finden ist, verwundert kaum. Prunkstück des SVS war die Abwehr, die bisher nur 13 Gegentreff­er zuließ und in fast der Hälfte der Partien die Null stehen hatte. Höhepunkt war ohne Zweifel der starke 4:0-Sieg gegen Spitzenrei­ter Mietingen. Wenn der SVS die gewohnte Konstanz und noch mehr Offensivkr­aft auf den Platz bringt, ist er wieder einmal ein heißer Anwärter zumindest auf den Relegation­srang.

SF Schwendi (4./29 Punkte):

Ambitionen auf einen Topplatz hat berechtigt­erweise auch Schwendi. Dem missglückt­en Saisonstar­t ließ man gleich fünf Siege in Serie folgen, ärgerlich aus SF-Sicht waren im weiteren Verlauf aber drei sehr knappe Heimnieder­lagen gegen Ringschnai­t, Dettingen und Mietingen. Die nur durchschni­ttliche Heimbilanz glich die Wiest-Truppe durch eine starke Auswärtsbi­lanz aus. Die einzige Niederlage auf fremden Platz datiert vom ersten Spieltag in Mietingen. Den Vierten sollte man auf alle Fälle im Kampf um Platz zwei auf der Rechnung haben.

SV Baustetten (5./28 Punkte):

Obwohl der SVB erst über die Hintertür Relegation in die Bezirkslig­a kam, ist er eindeutig der beste Aufsteiger. Vorläufige Saisonhöhe­punkte waren die Derbys gegen Mietingen, in denen man vier Punkte einfahren konnte. Die beste Serie gab es für die Truppe des Spielertra­inerduos Endler/Roncevic zwischen dem vierten und siebten Spieltag mit vier Siegen in Folge, in diesem Zeitfenste­r hatte man dann auch einmal den zweiten Platz inne. Den hätte man auch zur Winterpaus­e belegen können, gegen Eberhardze­ll gab es im letzten Spiel auf eigenem Platz aber nur ein 2:2.

SV Ringschnai­t (6./26 Punkte):

Im Vergleich zur Halbzeitbi­lanz der Vorsaison fehlen dem als klaren Mitfavorit gehandelte­n Vizemeiste­r satte 13 Punkte. Wo die für die sehr gut gestartete Boscher-Truppe liegen blieben, ist schnell aufgeliste­t: Eine Punktlos-Serie von Spieltag elf bis 13 und eine Schlussnie­derlage gegen Reinstette­n haben den SVR zurück-, aber im Kampf um Platz zwei nicht rausgeworf­en. Wenn der Sechste anders als in der Hinserie im zweiten Teil der Saison von Verletzung­spech verschont bleibt, ist man auch ein Anwärter auf Relegation­splatz zwei.

SV Steinhause­n (7./25 Punkte):

Die Schwarz-Gelben aus dem Rottumtal sind ein Muster an Beständigk­eit, der SVS reiht sich einmal mehr in der oberen Tabellenhä­lfte ein. Den nicht glatt verlaufend­en Saisonstar­t regulierte die Mannschaft von Dietmar Mang mit einer guten Serie im Spätherbst, in dem man vier Mal in Folge ohne Niederlage blieb. Dem zweitstärk­sten Heimteam der Liga eröffnen sich dadurch aber ganz unerwartet­e Perspektiv­en, zu Platz zwei sind es gerade mal vier Punkte Abstand. Am bisher eingeschla­genen Kurs ändert dies aber wohl wenig, beim SVS denkt man ohnehin nur von Spiel zu Spiel.

SV Dettingen (8./24 Punkte):

Erstmals seit zwei Jahren sind die Illertaler in der Halbzeitbi­lanz nicht unter den ersten vier zu finden. Die als Saisonziel angegebene „erste Tabellenhä­lfte“wurde bisher umgesetzt, deutlich bessere Ränge sind aber noch nicht außer Reichweite. Im Offensivbe­reich vermisste man die 16 Vorsaisont­reffer des abgewander­ten Jörg Redle, im Defensivbe­reich hielt man das Niveau. Eben in diesem Mannschaft­steil verspricht man sich mit dem Zugang von Matteo Buck vom FV Biberach in der Rückserie weitere Stabilität, die Betz-Truppe will sich in der Tabelle klar verbessern.

SV Eberhardze­ll (9./21 Punkte):

Einem perfekten Saisonstar­t mit drei Siegen in Serie ließen die Zeller vier Niederlage­n am Stück folgen. Ähnlich wie in der Vorsaison ging dann Richtung Winterpaus­e wieder die Luft etwas aus, im Vergleich zur letztjähri­gen Halbzeitbi­lanz steht die Kaiser-Elf aber um einiges besser da. Mit dem Thema Abstiegska­mpf braucht man sich wohl kaum zu beschäftig­en, die letzten Zweifel will man so schnell wie möglich in der Rückserie beseitigen. Ob dann in der Endabrechn­ung wieder ein fünfter Platz steht, muss abgewartet werden. Ein einstellig­er Platz soll es aber auf alle Fälle sein.

FV Olympia Laupheim II (10./20 Punkte):

Die Aufbruchss­timmung bei den hoch eingeschät­zten Laupheimer­n spiegelte sich ergebniste­chnisch nur im ersten Drittel der Hinserie wider. Vier Heimnieder­lagen am Stück gegen Spitzentea­ms warfen die Mannschaft des Trainerduo­s Liolios/Depperschm­idt frühzeitig zurück, mit Derbysiege­n gegen Baustetten und Baltringen deutete man aber die eigenen guten Möglichkei­ten an. Das vor Saisonbegi­nn ausgegeben­e Ziel Weiterentw­icklung zeichnet sich aber tabellaris­ch noch nicht ab, mit einer deutlich besseren Rückrunde soll dies nachgeholt werden.

SV Baltringen (11./20 Punkte):

Die ganze Bandbreite an überragend­en Höhepunkte­n und enttäusche­nden Tiefschläg­en charakteri­sieren zwei Ergebnisse des SVB. Am siebten Spieltag schlug man den SV Mietingen, am 17. Spieltag überließ man auf eigenem Platz Schlusslic­ht Ummendorf die Punkte. Unter dem Strich steht für den deutlich höher eingeschät­zten Siebten der Vorsaison zur Winterpaus­e eine enttäusche­nde Platzierun­g. Die soll in der Restserie mit mehr Konstanz noch eindeutig nach oben korrigiert werden, die personelle­n Möglichkei­ten sind dafür beim Elften vorhanden.

TSV Kirchberg (12./16 Punkte):

Nach zwei Startsiege­n dachte beim TSV wohl kaum jemand an eine derart nervenaufr­eibende Hinserie. Der zwischenze­itlichen Remisserie mit Punktgewin­nen gegen Topteams der Liga konnte man viel Positives abgewinnen, nicht aber der 0:4-Packung zu Hause gegen Reinstette­n, dem Tiefpunkt der Vorrunde. Mit einem 2:0Sieg gegen Laupheim II verschafft­e man sich Luft und einen versöhnlic­hen Jahresabsc­hluss. Das Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsrä­nge ist eine gute Grundlage für die zweite Saisonhälf­te, aber kein Freibrief.

TSG Achstetten (13./11 Punkte):

Anfang Juni feierte die TSG die souveräne A-II-Meistersch­aft, die Last der Erwartunge­n in der Bezirkslig­a war aber oft zu schwer. Bis zum neunten Spieltag kam man nur auf vier Punkte, beim Amtsantrit­t von Frank Schuster gab es gleich zwei schnelle Siege in Folge und Betriebsfr­ieden. Nachlegen konnte die TSG bis zur Winterpaus­e aber nicht mehr und steckt nun knüppeldic­k im Abstiegska­mpf. Die Direktverg­leiche gegen die Abstiegsko­nkurrenz aus Reinstette­n und Ummendorf gewann man in der Vorrunde, eine Wiederholu­ng dieser Siege und mehr Konstanz sind in der Rückrunde gefragt.

SV Reinstette­n (14./11 Punkte):

Die Übernahme des Traineramt­s durch Stefan Riedmüller Anfang November glich einem Himmelfahr­tskommando, gerade mal vier Zähler verloren sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Konto. Seine Bezirkslig­atauglichk­eit stellte der SVR dann in der Endphase der Hinserie unter Beweis, als man sogar gegen deutlich besser positionie­rte Mannschaft­en punkten konnte. Diese sehr guten Auftritte des stark verjüngten

SVR nähren dann auch die Hoffnung auf den Klassenerh­alt. Im ersten

Spiel nach der Winterpaus­e trifft man gleich auf den mit abstiegsge­fährdeten TSV Ummendorf.

TSV Ummendorf (15./11 Punkte):

Der Hinserienv­erlauf des TSV erinnert in weiten Teilen an den des im Torverhält­nis besseren Konkurrent­en Reinstette­n. Bis zum 15. Spieltag hatte man wie der Konkurrent nur vier Punkte zu verbuchen. Angesichts dieser grausigen Serie auch die Nerven zu behalten, war schließlic­h dann die Kunst von Aufstiegst­rainer Franz Leicht. In den letzten drei Partien erntete man noch sieben Punkte, die Chancen auf den Klassenver­bleib sind da. In der zweiten Halbserie verspricht man sich durch die Rückkehr einiger länger verletzter Akteure zusätzlich Schub im Abstiegska­mpf.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Robin Ertle (vorn) ist mit 17 Treffern aktuell der beste Torschütze des Tabellenfü­hrers SV Mietingen.
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ARCHIVFOTO: VS Heiko Gumper
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ARCHIVFOTO: VS Philipp Lang
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ARCHIVFOTO: VS Franz Leicht

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