Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Weihnachtskarte ohne Weihnachten
BERLIN (dpa) - Weil sie auf einer Grußkarte vor den Feiertagen das Wort „Weihnachten“weggelassen hat, zieht die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Kritik auf sich. „Egal woran Sie glauben … wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr“, heißt es auf der Karte der CDU-Politikerin Annette WidmannMauz, die Staatsministerin bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist.
Für die Grußformel gibt es Kritik, auch aus der eigenen Partei. So stellte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet am Mittwoch klar: „Ich halte es für eine pure Selbstverständlichkeit, dass man, wenn Weihnachten ist, nicht zu Season’s Greetings oder was auch immer gratulieren will, sondern ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht.“
Sevim Dagdelen, Migrationsexpertin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, kritisiert in der „Bild“: „Es ist bedauerlich, dass falsch verstandene Toleranz augenscheinlich dazu führt, dass Weihnachten, das Fest der Liebe, unsichtbar wird.“Den Psychologen, Autoren und Islam-Experten Ahmad Mansour zitiert das Blatt mit den Worten: „Selbstbewusst ist anders! Selbstverständlich muss man Christen beglückwünschen können, vor allem als Politikerin und als Integrationsbeauftragte!“
Ein Foto der Karte, auf dem Widmann-Mauz mit ihrem Team zu sehen ist, postete die Politikerin am Dienstagabend selbst auf Twitter und Facebook. Dazu schrieb sie: „Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland!“Am Sonntag hatte sie bei Facebook außerdem gepostet: „Ich wünsche Ihnen einen schönen 3. Advent!“