Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neuigkeiten beim Thema Mobilfunk
Gemeinde beauftragt Messungen in Sießen im Wald – Neue Entwicklung in Schönebürg
SCHWENDI - Neuigkeiten zum Thema Mobilfunk verkündete Schwendis Bürgermeister Günther Karremann in der Gemeinderatssitzung am Montag. So werde die Strahlung des Masts in Sießen in Wald im Auftrag der Gemeinde von Experten gemessen. Und in Schönebürg habe sich bei einer Ortsbesichtigung herausgestellt, dass die bisher vorgesehene, genehmigungsfreie Höhe des geplanten Masts auf dem Schuldach gar nicht ausreichen würde. Dadurch rückt die Frage nach einem Alternativstandort nun wieder stärker in den Fokus.
„Der Mobilfunk spaltet Ortschaften“– mit diesen Worten schnitt Bürgermeister Günther Karremann das heikle Thema unter dem Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben“an. Nicht der Mobilfunk, den jeder will, spaltet dabei, sondern die Standorte der Mobilfunkmasten. Denn von ihnen geht im engeren Umkreis offenbar eine gesundheitsgefährdende Strahlung aus, behaupten nicht wenige. Um Sicherheit über die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte zu haben, hat die Gemeinde einen Experten mit Immissionsmessungen beauftragt. Und zwar für den bestehenden Mobilfunkmast in Sießen im Wald bei der Grundschule. Gemessen wird vor dem Einschalten des Mobilfunkmasts und während dieser in Betrieb ist. „Diese Messungen sind öffentlich. Jeder interessierte Bürger kann vor Ort diesen Vorgang und die Ergebnisse erläutert bekommen“, deutete Karremann größtmögliche Transparenz an.
In diesem Zusammenhang erwähnte er ein vor kurzem verschicktes Schreiben der Interessengemeinschaft Sießen im Wald (sie hält den jetzigen Mobilfunkmast-Standort für ungeeignet) an die Gemeinderäte. Auf den Inhalt ging Karremann nicht ein. Er sagte aber, dass weder die Gemeinde noch die Ortschaft Ansprechpartner in dieser Sache seien. Die Deutsche Telekom oder die Deutsche Funkmast seien hier die Richtigen. „Aber Bürgermeister und Ortsvorsteher sind näher da, die kann man besser traktieren“, machte Karremann seinem Unmut Luft.
Geplante Masthöhe reicht nicht
Neuigkeiten konnte der Bürgermeister im zweiten Mobilfunkmast-Fall, der innerhalb der Ortschaft Schönebürg für Gesprächsstoff sorgt, verkünden. Eine Messung wie in Sießen im Wald mache hier keinen Sinn, denn der vorgesehene Mast auf dem Dach der Grundschule ist bisher nur auf den Plänen skizziert. Am 12. Dezember hatte in Schönebürg eine Begehung mit den Beteiligten stattgefunden. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die bisherige genehmigungsfreie Höhe des Mastens nicht ausreichen würde. Für einen höheren Mobilfunkmast auf dem Schuldach bedarf es aber einer Baugenehmigung. Allerdings würde die momentane Statik des Daches ein Errichten des Mobilfunkmasts überhaupt nicht erlauben. Ein Stahlträger müsste vorher in das Schuldach eingezogen werden. „Für die Telekom als Betreiber wäre das Einziehen des Stahlträgers eine Normalität, für uns als Gemeinde nicht“, berichtete Bürgermeister Karremann von unterschiedlichen Auffassungen in diesem Punkt.
Die Telekom hat bei dem Termin vor Ort erneut darauf hingewiesen, dass sie auf den Standort Schuldach verzichten könne, wenn die Gemeinde kostenfrei ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen würde. Denkbar wäre der Grünstreifen zwischen dem alten Sportplatz und der Straße „Oberer Pfannenstiel“. Der Mobilfunkmast müsste an diesem Standort mindestens 30 Meter hoch sein. Bürgermeister Günther Karremann erklärte, dass die Schönebürger Mobilfunkmast-Angelegenheit im neuen Jahr in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung thematisiert wird.