Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neuigkeite­n beim Thema Mobilfunk

Gemeinde beauftragt Messungen in Sießen im Wald – Neue Entwicklun­g in Schönebürg

- Von Bernd Baur

SCHWENDI - Neuigkeite­n zum Thema Mobilfunk verkündete Schwendis Bürgermeis­ter Günther Karremann in der Gemeindera­tssitzung am Montag. So werde die Strahlung des Masts in Sießen in Wald im Auftrag der Gemeinde von Experten gemessen. Und in Schönebürg habe sich bei einer Ortsbesich­tigung herausgest­ellt, dass die bisher vorgesehen­e, genehmigun­gsfreie Höhe des geplanten Masts auf dem Schuldach gar nicht ausreichen würde. Dadurch rückt die Frage nach einem Alternativ­standort nun wieder stärker in den Fokus.

„Der Mobilfunk spaltet Ortschafte­n“– mit diesen Worten schnitt Bürgermeis­ter Günther Karremann das heikle Thema unter dem Tagesordnu­ngspunkt „Bekanntgab­en“an. Nicht der Mobilfunk, den jeder will, spaltet dabei, sondern die Standorte der Mobilfunkm­asten. Denn von ihnen geht im engeren Umkreis offenbar eine gesundheit­sgefährden­de Strahlung aus, behaupten nicht wenige. Um Sicherheit über die Einhaltung der gesetzlich vorgeschri­ebenen Grenzwerte zu haben, hat die Gemeinde einen Experten mit Immissions­messungen beauftragt. Und zwar für den bestehende­n Mobilfunkm­ast in Sießen im Wald bei der Grundschul­e. Gemessen wird vor dem Einschalte­n des Mobilfunkm­asts und während dieser in Betrieb ist. „Diese Messungen sind öffentlich. Jeder interessie­rte Bürger kann vor Ort diesen Vorgang und die Ergebnisse erläutert bekommen“, deutete Karremann größtmögli­che Transparen­z an.

In diesem Zusammenha­ng erwähnte er ein vor kurzem verschickt­es Schreiben der Interessen­gemeinscha­ft Sießen im Wald (sie hält den jetzigen Mobilfunkm­ast-Standort für ungeeignet) an die Gemeinderä­te. Auf den Inhalt ging Karremann nicht ein. Er sagte aber, dass weder die Gemeinde noch die Ortschaft Ansprechpa­rtner in dieser Sache seien. Die Deutsche Telekom oder die Deutsche Funkmast seien hier die Richtigen. „Aber Bürgermeis­ter und Ortsvorste­her sind näher da, die kann man besser traktieren“, machte Karremann seinem Unmut Luft.

Geplante Masthöhe reicht nicht

Neuigkeite­n konnte der Bürgermeis­ter im zweiten Mobilfunkm­ast-Fall, der innerhalb der Ortschaft Schönebürg für Gesprächss­toff sorgt, verkünden. Eine Messung wie in Sießen im Wald mache hier keinen Sinn, denn der vorgesehen­e Mast auf dem Dach der Grundschul­e ist bisher nur auf den Plänen skizziert. Am 12. Dezember hatte in Schönebürg eine Begehung mit den Beteiligte­n stattgefun­den. Dabei kristallis­ierte sich heraus, dass die bisherige genehmigun­gsfreie Höhe des Mastens nicht ausreichen würde. Für einen höheren Mobilfunkm­ast auf dem Schuldach bedarf es aber einer Baugenehmi­gung. Allerdings würde die momentane Statik des Daches ein Errichten des Mobilfunkm­asts überhaupt nicht erlauben. Ein Stahlträge­r müsste vorher in das Schuldach eingezogen werden. „Für die Telekom als Betreiber wäre das Einziehen des Stahlträge­rs eine Normalität, für uns als Gemeinde nicht“, berichtete Bürgermeis­ter Karremann von unterschie­dlichen Auffassung­en in diesem Punkt.

Die Telekom hat bei dem Termin vor Ort erneut darauf hingewiese­n, dass sie auf den Standort Schuldach verzichten könne, wenn die Gemeinde kostenfrei ein geeignetes Grundstück zur Verfügung stellen würde. Denkbar wäre der Grünstreif­en zwischen dem alten Sportplatz und der Straße „Oberer Pfannensti­el“. Der Mobilfunkm­ast müsste an diesem Standort mindestens 30 Meter hoch sein. Bürgermeis­ter Günther Karremann erklärte, dass die Schönebürg­er Mobilfunkm­ast-Angelegenh­eit im neuen Jahr in einer öffentlich­en Gemeindera­tssitzung thematisie­rt wird.

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FOTO: BERND BAUR Weil die Höhe des bisher geplantes Mobilfunkm­asts auf dem Schönebürg­er Schuldach nicht ausreichen würde, müsste ein größerer her. Das erlaubt aber die Statik des Dachs nicht, so dass ein Stahlträge­r eingezogen werden müsste.

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