Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der kleine Stich kann Marc das Leben retten

An der Typisierun­gsaktion für den Soldaten haben mehr als 300 Menschen teilgenomm­en

-

LAUPHEIM (jema) - Blutkrebs! Marc H. traf die Diagnose im Rahmen einer Routineunt­ersuchung mit voller Wucht. Bei dem 37-Jährigen und seinen Arbeitskol­legen im Hubschraub­ergeschwad­er 64 (HSG) in Laupheim saß der Schock anfangs tief. Doch auf dem Flugplatz wird die Kameradsch­aft gelebt, und so wurde für Dienstag eine Typisierun­gsaktion organisier­t.

Kameradsch­aft als Pflicht von Soldaten könne man Außenstehe­nden immer nur schwer vermitteln, heißt es beim Geschwader. Der Begriff stehe aber unter anderem für die uneingesch­ränkte Solidaritä­t der Soldaten untereinan­der. Als Marc erfuhr, dass er an Leukämie erkrankt ist, stand außer Frage, dass das HSG 64 in Laupheim eine Typisierun­g am Standort durchführt. „Jede Chance, einen potenziell­en Stammzells­pender zu finden, muss genutzt werden“, bekräftigt der Kommodore, Oberstleut­nant Christian Mayer. Er hatte den Bund der Selbständi­gen, den Laupheimer Unternehme­rkreis und die Stadt Laupheim gebeten, Mitarbeite­rn die Teilnahme an der Typisierun­gsaktion auf dem Militärflu­gplatz ebenfalls zu ermögliche­n.

Dort haben sich am Dienstag mehr als 300 potenziell­e Spender eingefunde­n. Die Stefan-MorschStif­tung, die sich für die Typisierun­g verantwort­lich zeigt, konzentrie­rt sich auf die besonders geeigneten Stammzells­pender: maximal 40 Jahre alt, maximal zwei Schwangers­chaften bei Frauen. Ältere Spender können sich trotzdem doppelt einbringen: Entweder sie spenden für die Finanzieru­ng der Typisierun­g, oder sie begleichen den Kostenbeit­rag von 40 Euro selbst. Aber auch dafür hat das HSG 64 eine Lösung: „Um einen weiteren Anreiz zu schaffen, haben wir durch Möglichkei­ten unserer Betreuungs­einrichtun­g die finanziell­en Mittel hierfür bereitgest­ellt“, freut sich Hauptmann Pretzer, Vorsitzend­er des Kasino Laupheim. Dadurch konnten 15 weitere Spender über 40 Jahre gewonnen werden, die vom Kasino finanziert wurden.

Sieben Milliliter reichen

Oberleutna­nt Georg P. verzieht keine Miene, während ihm sieben Milliliter Blut abgezapft werden. „Die Organisati­on hier ist großartig, alles geht sehr schnell“, freut sich der Pilot, für den außer Frage stand, seinen Staffelkam­eraden zu unterstütz­en.

 ?? FOTO: JEMA= ?? Ein kleiner Pieks, der Leben retten kann: Die Soldaten ließen sich nicht lange bitten.
FOTO: JEMA= Ein kleiner Pieks, der Leben retten kann: Die Soldaten ließen sich nicht lange bitten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany