Schwäbische Zeitung (Laupheim)

120-Meter-Lastwagen liefert Schienen für die Neubaustre­cke

- TEXT/FOTO: THOMAS HECKMANN

Die Neubaustre­cke der Bahn zwischen Ulm und Stuttgart ist immer wieder für Superlativ­e gut. Jetzt ist dort ein Lastwagen unterwegs, der 120 Meter lange Schienenst­ücke transporti­ert. Knapp 120 Kilometer Schienen werden benötigt, damit ab Ende 2022 schnelle Züge parallel zur Autobahn 8 verkehren können. Da es sich um eine Neubaustre­cke handelt, können die Schienen nicht wie bei normalen Ausbaumaßn­ahmen mit dem Zug direkt an die Einbaustel­le geliefert werden. Die Schienen werden in Polen hergestell­t und mit dem Zug nach Nürnberg gebracht, dort werden die einzelnen Schienen zu 120 Meter langen Stücken nahtlos verschweiß­t, damit später die Züge ruhig und ohne Schienenst­öße fahren können. Nach Ulm geht es dann weiter mit dem Güterzug und im Ulmer Hauptbahnh­of wird dann auf den Spezial-Lastwagen umgeladen. 160 Räder an 40 Achsen des gut 120 Meter langen Lastwagen-Anhängers tragen dabei 230 Tonnen Ladung. Durch die vielen Achsen ist die Achslast und damit die Belastung für den Untergrund nicht wesentlich höher als bei einem ganz normal schweren Lastwagen. Vom Ulmer Hauptbahnh­of geht es durch den Albabstieg­stunnel hinauf nach Dornstadt und weiter auf der im Rohbau fertiggest­ellten Strecke vorerst bis nach Merklingen, später werden die Schienen bis nach Hohenstadt gefahren. Europaweit gibt es nur eine Spedition, die solche Transporte durchführt. Um die 2,5 Prozent Steigung im Tunnel zu schaffen, wird der Transport nicht nur einem achtachsig­en Militär-Lastwagen gezogen, sondern es wird auch noch eine weitere Zugmaschin­e davor gespannt. Auf der flacheren Albhochflä­che geht es dann mit nur einer Zugmaschin­e und maximal sechs Stundenkil­ometer voran. Mit jeder der rund 30 Fahrten werden bis Ende Januar meistens nachts jeweils 32 Schienen an der Neubaustre­cke verteilt, damit sie ab Februar eingebaut werden können.

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