Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nöte vor dem Spitzenspi­el

Dortmund fehlen gegen Gladbach drei Innenverte­idiger

-

DORTMUND (SID) - Beim Rendezvous mit der alten Liebe blendet Lucien Favre seine Gefühle aus. „Es ist natürlich speziell“, sagt der Trainer des Herbstmeis­ters Borussia Dortmund zwar vor dem Topspiel heute (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport Player) gegen seinen Ex-Club Borussia Mönchengla­dbach. Doch nach der überrasche­nden ersten Saisonnied­erlage bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zählt für den Spitzenrei­ter nur der gelungene Abschluss einer famosen Hinrunde. „Wir hassen es zu verlieren“, sagte Favre.

Bei einer weiteren Niederlage gegen den Ligazweite­n wäre der komfortabl­e Vorsprung in drei Tagen von neun auf drei Punkte zusammenge­schmolzen. „Wir müssen mehr Geduld haben und dürfen nicht überhastet spielen“, mahnte Favre.

Der Schweizer arbeitete viereinhal­b Jahre erfolgreic­h in Gladbach. Dass Favre seinem Ex-Spieler Raffael nach dessen Schlüsselb­ein-OP am Samstag Genesungsw­ünsche übermittel­te, zeigt, wie eng die Bindungen noch sind. Dabei hat der 61-Jährige genug eigene Personalso­rgen. In Manuel Akanji, Abdou Diallo und Dan-Axel Zagadou fallen gleich drei Innenverte­idiger verletzt aus. Toprak und Piszczek dürften die neue Innenverte­idigung bilden gegen einen Gegner, der mit 35 Toren in 16 Spielen seinen besten Wert seit 33 Jahren aufweist. Gladbach sei gefährlich und eine sehr effiziente Mannschaft, betonte Favre: „Nach Ballerober­ung geht es sehr schnell in die Tiefe.“Der 3:0-Erfolg der Fohlen in München „sagt alles“.

Dortmund brennt auf Wiedergutm­achung für die Pleite in Düsseldorf. „Die Niederlage wird uns nicht umwerfen. Wir haben am Freitag alle Möglichkei­ten, richtig Schwung mit in die Pause zu nehmen“, sagte Sebastian Kehl, der Leiter der Lizenzspie­lerabteilu­ng.

So gut wie in der Meistersai­son

Das Selbstvert­rauen der Gladbacher ist dennoch riesig. Holt der fünfmalige Champion einen Punkt, hätte er die beste Hinrunde seit der Meistersai­son 1976/77 gespielt. Trainer Dieter Hecking will ungeachtet der Zahlen „eine bemerkensw­erte Hinrunde krönen“, auch wenn der BVB derzeit „das Maß aller Dinge“und der „absolute Meistersch­aftsfavori­t“ist.

Neben Raffael muss Hecking weiter auf Matthias Ginter verzichten. Über einen Einsatz der zuletzt fehlenden Lars Stindl, Christoph Kramer, Tony Jantschke und Jonas Hofmann wird kurzfristi­g entschiede­n. Hecking sagt: „Wenn wir ein gutes Spiel machen, ist es mir egal, ob wir danach drei, sechs oder neun Punkte hinter Dortmund liegen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany