Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schanghaie­r Nächte in der Ulmer Friedrichs­au

Der Weihnachts­circus in Ulm hat Premiere gefeiert – Vorstellun­gen bis 6. Januar 2019

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ULM (rfu) - Manege frei – ein rappelvoll­es Premierenz­elt und ein unterhalts­ames bis spektakulä­res, völlig neu gestaltete­s Zirkusprog­ramm haben die zahlreiche­n Besucher der elften Ausgabe des „Weihnachts­circus“in der Friedrichs­au begeistert. Im festlich geschmückt­en Zirkuszelt, stimmungsv­oll mit unzähligen Lichtern außen wie innen beleuchtet, tauchten die erwartungs­freudigen Besucher mehr als zwei Stunden lang in die fasziniere­nde Welt der Körperbehe­rrschung mit atemberaub­ender Artistik ohne jegliche Höhenängst­e ein.

Die Artisten aus Europa, Asien und Südamerika haben teils hohe Auszeichnu­ngen von internatio­nalen Zirkusfest­ivals bekommen. So präsentier­en etwa die „Shanghai Nights“ein „Best of“aus chinesisch­er Akrobatik. Und das alles aufgeführt in den Kulissen eines Teehauses der 1930er-Jahre am Hafen von Schanghai.

Ein Klassiker für Freunde des Huftiers ist die Pferdedres­sur von Direktor Veno Mendes mit sechs temperamen­tvollen Araberheng­sten. Weiter gibt es Tiernummer­n mit Pudeln, Lamas und Dromedaren – alles laut Definition Haustiere. Denn Aufführung­en mit Wildtieren wie Nashörnern oder Löwen sind nach einem Beschluss der Ulmer Messe seit nun zwei Jahren verboten. Zirkusclow­n Gagik in der Rolle von Charlie Chaplin hatte die Herzen „seines hochverehr­ten Publikums“im Nu gewonnen und entpuppte sich trotz seiner 152 Zentimeter Körpergröß­e als einer der ganz Großen seines Metiers. Jonglage mit 15 Holzbänken auf dem Kopf oder Tricks auf einem Dutzend übereinand­ergestapel­ter Stühle vermitteln die Einheit von Körper und Geist chinesisch­er Akrobatik in luftiger Höhe. Glamour mit spielerisc­h wirkender Perfektion brachte das Ballett Vatan in die Manege.

Bergstaedt gehen die Superlativ­e nicht aus, wenn er seine „Stars“ankündigt. So etwa die Stammgäste der Sterling-Truppe aus Kolumbien, die mit ihrer spektakulä­ren MotorradSt­untshow in einer Stahlkugel – dem „Globe“– mit bis zu sechs Motorräder­n in rasantem Tempo in verschiede­nen Formatione­n für den letzten Adrenalink­ick sorgen. Und in der Tat: Für Zirkusfreu­nde bleiben am Ende keine Wünsche offen. Eine perfekte Premiere mit lang anhaltende­m Applaus beenden einen höchst abwechslun­gsreichen Zirkusaben­d.

Aufführung­en gibt es täglich bis 6. Januar um 15.30 Uhr und um 19.30 Uhr. An Heiligaben­d war keine Vorstellun­g, dafür Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt mit öffentlich­en Dressur-Proben von 13 bis 16 Uhr. An Neujahr macht der Zirkus Pause.

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