Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schönebürg­er Freibad bekommt neuen Ufer- und Strandbere­ich

Diskussion im Gemeindera­t um Ausschreib­ung – Nur eine von sechs angeschrie­ben Firmen reicht Angebot ein

- Von Bernd Baur

SCHÖNEBÜRG - Das Naturfreib­ad in Schönebürg soll noch attraktive­r werden. Nachdem in den vergangene­n Jahren Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Badewasser­qualität im Vordergrun­d standen, wird im nächsten Jahr der Ufer- und Strandweg des Bades neu gestaltet. Außerdem wird im Uferbereic­h eine Dusche installier­t.

Die notwendige­n Arbeiten für dieses Vorhaben hat die Gemeinde beschränkt ausgeschri­eben. Sechs Firmen wurden um die Abgabe eines Angebotes ersucht, lediglich die Firma Dodel aus Laupheim hat dann ein solches abgegeben mit einer Bruttoange­botssumme von

84 561,16 Euro. Mehrheitli­ch, bei einer Enthaltung durch Alexander Miehle, hat der Gemeindera­t den Auftrag an die Firma Dodel vergeben. „Heute schon die Vergabe?“, wunderte sich Gemeindera­t Gerhard Maurer, „habe ich eine Sitzung gefehlt, in der das Projekt auf der Tagesordnu­ng war?“, fragte er. Nein, klärte Peter Gauß vom Bauamt auf, „diese Maßnahme ist im diesjährig­en Haushalt drin, aber noch nicht vorgestell­t worden“. Worauf Gerhard Maurer nachhakte: „Dann wurde ausgeschri­eben und der Gemeindera­t hat es nicht gewusst.“

Diese Beurteilun­g wollte Bürgermeis­ter Günther Karremann jedoch richtig stellen. Zum einen hätte die Verwaltung nicht gedacht, dass im Rat bei dieser Sitzung Details gewünscht werden. Zum anderen sei vor etwa eineinhalb Jahren im Rat eine Gesamtkonz­eption für das Naturfreib­ad Schönebürg thematisie­rt worden. Damals, so Karremann, sei Konsens gewesen, dass Dinge, die zu teuer sind, noch nicht gemacht werden. Im Laufe des Jahres 2018 hat sich dann eine Veränderun­g ergeben. Schwendi erhält aus dem Entwicklun­gsprogramm ländlicher Raum (ELR) eine Förderung in Höhe von 20 840 Euro für Maßnahmen beim Freibad. „Wir haben daraufhin aus dem Gesamtkonz­ept einen Abschnitt herausgegr­iffen, der mit der Förderung für uns kostentech­nisch zu bewältigen ist“, erklärte Karremann. Dies sei die Neugestalt­ung des Ufer- und Strandwege­s. Diese Maßnahme stelle einen größeren Abschnitt und den ersten Schritt aus dem Maßnahmenp­aket der Gesamtkonz­eption dar, weitere Schritte müssten folgen.

„Für uns ist es ärgerlich, dass nur ein Angebot für diese Neugestalt­ung vorliegt“, beklagte Bürgermeis­ter Karremann. „Die Zeit zum Ausschreib­en scheint ungünstig gewesen zu sein“, vermutete Heribert Karrer. Doch in Sachen Termin war die Gemeinde durch zwei Vorgaben eingeschrä­nkt. Gebaut werden kann nur, wenn das Freibad zu ist, also muss die Maßnahme in den nächsten Monaten über die Bühne gehen. Und zum zweiten galt es den Stichtag 26. Januar 2019 nicht zu verpassen. Eine Auftragsve­rgabe musste bis dahin erfolgen, wollte die Gemeinde die ELR-Zuschussge­lder nicht in den Sand schreiben.

„Heute schon die Vergabe? Habe ich eine Sitzung gefehlt, in der das Projekt auf der Tagesordnu­ng war?“

Gemeindera­t Gerhard Maurer

„Eine wichtige Maßnahme“

„Diese Ufer- und Strandwegn­eugestaltu­ng ist eine große, aber auch eine wichtige Maßnahme“, gab Ortsvorste­herin Paula Scheffold zu bedenken. Sie verwies darauf, dass damit unter anderem eine große Rutschgefa­hr durch die bisherige Stufe im Wasser beseitigt wird. Die neuen Blockstufe­n, nicht vom Wasser umspült, werden eine etwa 66 Meter lange Kante bilden, die den Uferbereic­h vom Badesee trennt und zugleich den Badegästen als Tritt- und Sitzfläche dient. „Vieles haben wir beim Freibad in der Vergangenh­eit auch in Eigenleist­ung gemacht“, erinnerte Paula Scheffold daran, dass sich die Ortschaft nicht unerheblic­h eingebrach­t hat bei früheren Projekten. Für das nun anstehende Bauprojekt werden die erforderli­chen Finanzmitt­el im Haushaltsp­lan 2019 eingestell­t.

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