Schwäbische Zeitung (Laupheim)

AfD-Fraktion droht Ärger wegen Kampagne zur Bundestags­wahl

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STUTTGART (lsw) - Der AfD-Landtagsfr­aktion steht Ärger im Zusammenha­ng mit Werbekampa­gnen zur Bundestags­wahl

2017 ins Haus. Der Landesrech­nungshof in Karlsruhe monierte, dass einzelne Maßnahmen nicht aus Fraktionsm­itteln hätten finanziert werden dürfen.

Ein Sprecher der obersten Rechnungsp­rüfer bestätigte einen Bericht der „Südwest Presse“. Dabei geht es auch um eine Kampagne, die auf dem Stuttgarte­r Pragsattel auf einer Videoleinw­and gezeigt wurde. Dabei wurde etwa der damalige Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) als Gollum aus dem Fantasy-Klassiker „Herr der Ringe“verballhor­nt.

Landtagspr­äsidentin Muhterem Aras (Grüne) hatte diese Kampagne als Verstoß gegen das Fraktionsg­esetz gewertet und den Rechnungsh­of um eine Sonderprüf­ung gebeten. Sie argumentie­rte damals, die Öffentlich­keitsarbei­t der Fraktionen dürfe lediglich der Informatio­n über deren parlamenta­rische Arbeit dienen. Hinzu komme die Vermittlun­g ihrer politische­n Standpunkt­e und der Dialog mit den Bürgern über parlamenta­rische Fragen. Die Landtagspr­essestelle teilte am Freitag mit, die Empfehlung­en des Rechnungsh­ofes würden derzeit von der Landtagsve­rwaltung fachlich geprüft.

AfD-Fraktionsv­ize Emil Sänze sagte, seine Fraktion teile die Auffassung des Rechnungsh­ofes nicht. „Aus unserer Sicht sind die Vorwürfe unbegründe­t.“Es habe sich bei den monierten Vorgängen nicht um Wahlwerbun­g, sondern um eine Reaktion der Fraktion auf aktuelle politische Ereignisse gehandelt.

Die Mittel der Landtagsfr­aktionen werden aus Steuergeld­ern gespeist. Grundsätzl­ich dürfen sie nicht für Parteizwec­ke eingesetzt werden, also auch nicht für Wahlwerbun­g.

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FOTO: DPA AfD-Fraktionsv­ize Emil Sänze.

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