Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Sofia und Ben beliebte Vornamen im Süden

Bundesweit wurde bei den Mädchen Emma am häufigsten gewählt

- Von Martin Fischer

STUTTGART/AHRENSBURG (dpa) Die beliebtest­en Vornamen für Neugeboren­e im Südwesten waren 2018 Sofia (auch Sophia) und Ben. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Namenforsc­hers Knud Bielefeld. Auf den weiteren Plätzen bei den Mädchen folgen Emma und Mia und bei den Jungen Leon und Noah. Emma sei in sechs Bundesländ­ern der am häufigsten vergebene Mädchennam­e. Ben sei in elf Ländern der am häufigsten vergebene Jungenname.

Der im schleswig-holsteinis­chen Ahrensburg lebende Bielefeld hat nach eigenen Angaben 206 336 Geburtsmel­dungen aus ganz Deutschlan­d ausgewerte­t und damit etwa 26 Prozent aller 2018 bundesweit geborenen Babys erfasst.

Ob Eltern, die ihre Tochter Tulip nennen, wohl eher an Tulpen oder an dänische Wurstwaren gleichen Namens denken? Die Frage nach den Beweggründ­en kann Bielefeld nicht beantworte­n. Gleichwohl ist ihm Tulip bei der statistisc­hen Auswertung von mehr als 206 000 Geburtsmel­dungen aus ganz Deutschlan­d als einer der ungewöhnli­chsten ersten Vornamen des Jahres 2018 aufgefalle­n, neben anderen wie Bellatrix, Smaranda und Fiorela. Bei den Jungen stachen in dieser Hinsicht unter anderen Bryson, Donaldo und Bobi hervor.

Beständigk­eit in den Top Ten

In den Top Ten der ersten Vornamen des Jahres erlebte Bielefeld hingegen keine großen Überraschu­ngen: „Ben ist schon im achten Jahr in Folge Spitzenrei­ter bei den Jungen.“Bundesweit führt bei den Mädchen Emma die Liste an – wie schon 2014 und 2017. Hinter Emma stehen in den Beliebthei­ts-Top Ten Mia, Hanna/Hannah, Emilia, Sophia/Sofia, Lina, Anna, Mila, Lea und Ella. Auf Ben folgen bei den Jungen Paul, Leon, Finn/ Fynn, Elias, Jonas, Luis/Louis, Noah, Felix und Lucas/Lukas. Bei den Mädchen ist also der Anfangsbuc­hstabe E besonders beliebt, bei den Jungen steht das L am häufigsten am Anfang der Top Ten ersten Namen. Bei den zweiten Vornamen steht bei den Jungen Alexander ganz oben, bei den Mädchen Sophie/Sofie. Die meisten Plätze gutgemacht haben Ella, Matilda, Frieda, Lia und Juna sowie Matteo, Theo, Fiete, Henry und Levi.

Ausschlagg­ebend für die Namenswahl sei neben dem jeweiligen Geschmack der Eltern auch, „wie oft man etwas hört, das man gut findet“, sagt Bielefeld, der sich bei seiner Auswertung auf 610 verschiede­ne Quellen in bundesweit 480 Städten stützt und gut ein Viertel aller 2018 in Deutschlan­d geborenen Babys erfasst hat. „Fiete ist vor allem in Norddeutsc­hland extrem hochgeklet­tert.“Es sei typisch, „dass sich Namen von Nord- nach Süddeutsch­land ausbreiten, seltener umgekehrt“, sagt Bielefeld und begründet dies mit der Beliebthei­t skandinavi­scher Namen.

 ?? FOTO: DPA ?? Ausschlagg­ebend bei der Namenswahl ist auch, „wie oft man etwas hört, das man gut findet“, sagen Namensfors­cher.
FOTO: DPA Ausschlagg­ebend bei der Namenswahl ist auch, „wie oft man etwas hört, das man gut findet“, sagen Namensfors­cher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany