Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Trump droht erneut mit Grenzschli­eßung

Haushaltss­treit mit den Demokraten verschärft sich

- Von Christiane Jacke

WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat angesichts des Haushaltss­treits mit den opposition­ellen Demokraten erneut mit einer Schließung der Grenze zu Mexiko gedroht. Wenn die Demokraten nicht das Geld zur Fertigstel­lung einer Mauer gewährten und die „lächerlich­en“Einwanderu­ngsgesetze änderten, dann sei man gezwungen, die Südgrenze der USA komplett zu schließen, schrieb Trump am Freitag auf Twitter.

In mehreren weiteren Tweets beklagte sich Trump auch über Nachteile für die USA beim Handel mit Mexiko. Die Vereinigte­n Staaten verlören hier „soooo viel Geld“, schrieb Trump. Auch davor müsse sich das Land schützen. „Wir bauen eine Mauer oder wir schließen die Grenze.“

Bedienstet­e im Zwangsurla­ub

Trump hatte zuvor bereits mehrfach mit einer Grenzschli­eßung gedroht – unter anderem wegen großer Migranteng­ruppen aus Mittelamer­ika, die sich auf den Weg in die USA gemacht hatten. Mit Blick auf den Handel mit Mexiko hatte die US-Regierung bereits Anfang Oktober ein neues Abkommen vereinbart – gemeinsam mit Kanada. Die US-Regierung wollte damit Handelsnac­hteile gegenüber den anderen Ländern abbauen.

Trump hob in einer weiteren Twitter-Mitteilung auf das nordamerik­anische Freihandel­sabkommen Nafta ab: Den USA gingen durch den Handel mit Mexiko jedes Jahr rund 75 Milliarden Dollar verloren – „Geld aus dem Drogenhand­el nicht mitgerechn­et“. Die Schließung der mexikanisc­hen Grenze sei daher eine „gewinnbrin­gende Operation“.

Wegen Trumps vehementer Forderung nach einer Grenzmauer zu Mexiko ist der Streit über einen neuen Haushalt für mehrere Bundesmini­sterien eskaliert. Der Präsident weigert sich, ein Gesetz zu unterzeich­nen, wenn darin nicht fünf Milliarden Dollar für die Grenzmauer bereitgest­ellt werden. Die Demokraten lehnen das ab.

Darauf kamen die Regierungs­geschäfte teilweise zum Erliegen. Wegen des „Shutdowns“sind Hunderttau­sende Regierungs­bedienstet­e zu Zwangsurla­ub verdammt oder müssen vorerst ohne Gehalt arbeiten. Die Beteiligte­n im Weißen Haus und im US-Kongress gehen davon aus, dass sich der Stillstand bis ins neue Jahr hinziehen wird.

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FOTO: AFP Donald Trump

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