Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Unten gegen oben

- Von Christine King

Tatort – Friss oder stirb (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) -

Die Schweizer Variante des „Tatorts“hatte stets mit relativ schlechten Einschaltq­uoten zu kämpfen.

Der Sender hat reagiert, bereits in einem Jahr soll Schluss sein mit dem Luzerner Ermittlerd­uo Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). Mit einem Züricher Duo geht’s weiter.

An der aktuellen Folge „Friss oder stirb“kann es nicht gelegen haben, denn so einen dichten, spannenden Krimi – ohne allzu viel Gewalt – gab’s in der gesamten Reihe schon lange nicht mehr. Es geht um eine ermordete Wirtschaft­sdozentin, die nicht allzu beliebt war. Eine Spur führt zu einem reichen Schweizer Unternehme­r, dessen großzügige Spende die Professori­n seiner Tochter vor Kurzem abgelehnt hatte. Als die Kommissare zur Befragung in der Villa des Geschäftsm­annes ankommen, ist dort ein früherer Angestellt­er zugange, der die Familie mit einer Pistole bedroht. Ab da beginnt ein intensiver, kammerspie­lartiger Krimi, der immer dichter wird. Der Handlungso­rt wird nicht mehr verlassen, die Rollen sind alle hochkaräti­g besetzt. Unter der Regie von Andreas Senn wird endlich mal wieder auf die derzeit so beliebte Machart der verschiede­nen Handlungss­tränge verzichtet und eine eindimensi­onale Geschichte – in diesem Fall unten gegen oben – erzählt, die ohne Einordnung in Gut und Böse auskommt. Äußerst spannend bis zum Schluss.

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