Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Für ein kleines Stück vom Glück
Die Strado Compagnia Danza beschäftigt sich in ihrer neuesten Produktion „Message in a Bottle“mit einem so schönen wie schwierigen Thema
ULM/NEU-ULM - Domenico Strazzeri hat sich um die schweren Themen nie gedrückt: Er schuf mit seiner Strado Compagnia Danza schon Tanzabende über Schönkeitskult, Flucht, sogar über Demenz.
Aber für die neueste Produktion musste der Choreograf „eine harte Nuss knacken“, wie er sagt. Dabei geht es in der neuen Performance „Message in a Bottle – Eine Handvoll Glück“, die am Sonntag, 30. Dezember, um 20 Uhr im Stadthaus Premiere hat, um das Glück. Aber genau jenes tänzerisch auszudrücken, sei kompliziert gewesen, berichtet Strazzeri, „weil man das Glück nicht greifen kann“.
Damit fängt es schon an: Was ist das überhaupt, Glück? Ist es etwas Flüchtiges, ein Moment der Perfektion, der sich plötzlich einstellt – und dann schon wieder vorbei ist? Oder ist eher ein Zustand, in dem man sich befindet
. Für Strazzeri selbst ist es Glück, gesund zu sein, tanzen zu können, Liebe, Freundschaft und Familie in seinem Leben zu haben. Aber schon das Herumfragen unter seinen Tänzern und Kollegen habe gezeigt, dass das Thema komplex ist. Und aktuell: Schließlich wird selbst unter Volkswirten über das „Bruttonationalglück“als Gegenstück zum Bruttosozialprodukt und über eine Einführung des Unterrichtsfachs „Glück“diskutiert.
Deswegen folgt „Message in a Bottle“nicht einem Erzählstrang, sondern nähert sich dem Glück in Einzelbildern. Es tanzen Marcella Centenero, Katharina Krummenacher, Ines Meißner, Hanna Münch, Jeff Pham und – neu bei Strado – Elien Rodarel. Der 27-jährige Franzose kam extra für dieses Projekt nach Neu-Ulm.
Die schwarz-weiß gehaltenen Kostüme gestaltete Christina Schlumberger, um Bühne und Video kümmerten sich Widerstand und Söhne in Kooperation mit Florian Geiselhart, die Musik stammt überwiegend von João Hoyler Correia. Die Performance, so Strazzeri, bildet den Abschluss eines für ihn und seine Truppe erfolgreichen und – jawohl – glücklichen Jahres. „Ich habe das vierblättrige Kleeblatt auf jeden Fall gefunden“, sagt der Choreograf und strahlt.
Nach der Premiere ist „Message in a Bottle“auch am Silvesterabend um 19 Uhr sowie von Donnerstag bis Sonntag, 3. bis 6. Januar, und Donnerstag bis Sonntag, 10. bis 13. Januar, jeweils um 20 Uhr zu sehen.
Wie schon beim Jahreswechsel 2017/18 bekommt bekommt Tanzperformance für Erwachsene im Stadthaus Gesellschaft von einer Produktion für Kinder ab vier Jahren: Die beiden Clowns Katrin Strazzeri – Ehefrau des Tanzchoreografen und übrigens Lehrerin des Unterrichtsfachs „Glück“– und Willi Schlegel haben dieses Mal jede Menge „Kabelsalat“zu entwirren.
Es ist ein Theaterstück „über unsere verrückte digitale Welt“, wie es die beiden Spaßmacher formulieren. Es macht da weiter, wo der Vorgänger „Willi und seine Prinzessin“endete.
Der Puppenspieler hat sich nun zwar sein Rösli gebaut, aber Glück und Harmonie stellen sich deshalb noch lange nicht ein. Denn Rösli hat eine große Neugier auf die modernen Medien. Und dann hat Willi auch noch etwas vergessen. Aber was? Bis er das herausfindet und sein Rösli versteht, erlebt er so manches Ungeschick.
Premiere von „Willi und Rösli: Kabelsalat“ist am Freitag, 4. Januar, um 11 Uhr.
Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Januar, sowie Donnerstag bis Sonntag, 10. bis 13. Januar 2019, jeweils um 11 Uhr.
Vorverkauf: Karten für beide Stücke gibt es im Stadthaus am Katalogstand auf Ebene 3, online bei ulm.tickets.de oder an der Tageskasse.
Für „Message in a Bottle“ist eine telefonische Reservierung unter 0172/6779984 möglich (nicht für Silvester), für „Kabelsalat“unter 0160/96233605.