Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Für ein kleines Stück vom Glück

Die Strado Compagnia Danza beschäftig­t sich in ihrer neuesten Produktion „Message in a Bottle“mit einem so schönen wie schwierige­n Thema

- Von Marcus Golling

ULM/NEU-ULM - Domenico Strazzeri hat sich um die schweren Themen nie gedrückt: Er schuf mit seiner Strado Compagnia Danza schon Tanzabende über Schönkeits­kult, Flucht, sogar über Demenz.

Aber für die neueste Produktion musste der Choreograf „eine harte Nuss knacken“, wie er sagt. Dabei geht es in der neuen Performanc­e „Message in a Bottle – Eine Handvoll Glück“, die am Sonntag, 30. Dezember, um 20 Uhr im Stadthaus Premiere hat, um das Glück. Aber genau jenes tänzerisch auszudrück­en, sei komplizier­t gewesen, berichtet Strazzeri, „weil man das Glück nicht greifen kann“.

Damit fängt es schon an: Was ist das überhaupt, Glück? Ist es etwas Flüchtiges, ein Moment der Perfektion, der sich plötzlich einstellt – und dann schon wieder vorbei ist? Oder ist eher ein Zustand, in dem man sich befindet

. Für Strazzeri selbst ist es Glück, gesund zu sein, tanzen zu können, Liebe, Freundscha­ft und Familie in seinem Leben zu haben. Aber schon das Herumfrage­n unter seinen Tänzern und Kollegen habe gezeigt, dass das Thema komplex ist. Und aktuell: Schließlic­h wird selbst unter Volkswirte­n über das „Bruttonati­onalglück“als Gegenstück zum Bruttosozi­alprodukt und über eine Einführung des Unterricht­sfachs „Glück“diskutiert.

Deswegen folgt „Message in a Bottle“nicht einem Erzählstra­ng, sondern nähert sich dem Glück in Einzelbild­ern. Es tanzen Marcella Centenero, Katharina Krummenach­er, Ines Meißner, Hanna Münch, Jeff Pham und – neu bei Strado – Elien Rodarel. Der 27-jährige Franzose kam extra für dieses Projekt nach Neu-Ulm.

Die schwarz-weiß gehaltenen Kostüme gestaltete Christina Schlumberg­er, um Bühne und Video kümmerten sich Widerstand und Söhne in Kooperatio­n mit Florian Geiselhart, die Musik stammt überwiegen­d von João Hoyler Correia. Die Performanc­e, so Strazzeri, bildet den Abschluss eines für ihn und seine Truppe erfolgreic­hen und – jawohl – glückliche­n Jahres. „Ich habe das vierblättr­ige Kleeblatt auf jeden Fall gefunden“, sagt der Choreograf und strahlt.

Nach der Premiere ist „Message in a Bottle“auch am Silvestera­bend um 19 Uhr sowie von Donnerstag bis Sonntag, 3. bis 6. Januar, und Donnerstag bis Sonntag, 10. bis 13. Januar, jeweils um 20 Uhr zu sehen.

Wie schon beim Jahreswech­sel 2017/18 bekommt bekommt Tanzperfor­mance für Erwachsene im Stadthaus Gesellscha­ft von einer Produktion für Kinder ab vier Jahren: Die beiden Clowns Katrin Strazzeri – Ehefrau des Tanzchoreo­grafen und übrigens Lehrerin des Unterricht­sfachs „Glück“– und Willi Schlegel haben dieses Mal jede Menge „Kabelsalat“zu entwirren.

Es ist ein Theaterstü­ck „über unsere verrückte digitale Welt“, wie es die beiden Spaßmacher formuliere­n. Es macht da weiter, wo der Vorgänger „Willi und seine Prinzessin“endete.

Der Puppenspie­ler hat sich nun zwar sein Rösli gebaut, aber Glück und Harmonie stellen sich deshalb noch lange nicht ein. Denn Rösli hat eine große Neugier auf die modernen Medien. Und dann hat Willi auch noch etwas vergessen. Aber was? Bis er das herausfind­et und sein Rösli versteht, erlebt er so manches Ungeschick.

Premiere von „Willi und Rösli: Kabelsalat“ist am Freitag, 4. Januar, um 11 Uhr.

Weitere Vorstellun­gen gibt es am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Januar, sowie Donnerstag bis Sonntag, 10. bis 13. Januar 2019, jeweils um 11 Uhr.

Vorverkauf: Karten für beide Stücke gibt es im Stadthaus am Katalogsta­nd auf Ebene 3, online bei ulm.tickets.de oder an der Tageskasse.

Für „Message in a Bottle“ist eine telefonisc­he Reservieru­ng unter 0172/6779984 möglich (nicht für Silvester), für „Kabelsalat“unter 0160/96233605.

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FOTO: KAYA Die Performanc­e „Message in a Bottle – Eine Handvoll Glück“hat am Sonntag, 30. Dezember, um 20 Uhr im Stadthaus Premiere.

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