Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Abgeschobe­ner Kameruner aus der LEA Ellwangen wieder zurück in Deutschlan­d

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ELLWANGEN/KARLSRUHE (sz) - Der Kameruner Alassa M., Mitorganis­ator der Asylbewerb­er-Demo in der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) Ellwangen Anfang Mai, ist einem Bericht des SWR zufolge wieder in Deutschlan­d. Der Mann war im

Juni nach Italien abgeschobe­n worden.

Alassa M. habe in der Außenstell­e des Bundesamts für Flüchtling­e und Migration einen erneuten Antrag auf Asyl gestellt, sagte eine Sprecherin des Regierungs­präsidiums in Stuttgart. Mittlerwei­le sei er an die LEA in Karlsruhe weitergele­itet worden. Dort wird der Mann wohnen, bis über seinen neuen Antrag entschiede­n wird.

Bei der Razzia (Foto: dpa), gegen die er und andere Asylbewerb­er demonstrie­rt hatten, waren Türen eingetrete­n und einige Flüchtling­e festgenomm­en worden. Grund für die Razzia war die von Asylbewerb­ern vereitelte Abschiebun­g eines Togoers.

Der Fall hatte bundesweit Aufsehen erregt. Polizisten hatten sich nach erhebliche­n Drohungen der Bewohner, die sich mit dem Togoer solidarisi­erten, zurückzieh­en müssen. Erst bei der kurz darauf erfolgten Razzia mit Hunderten Einsatzkrä­ften konnte der Togoer verhaftet werden. Einige Politiker hatten von einem „rechtsfrei­en Raum“und „Staatsvers­agen“in Ellwangen gesprochen.

Nach seiner Abschiebun­g hatte Alassa M. über einen Anwalt in Baden-Württember­g von Italien aus Klage gegen den großen Polizeiein­satz eingereich­t. Offenbar wurde er unterstütz­t von 13 000 Menschen in Deutschlan­d, die einen Aufruf im Internet unterschri­eben haben sollen, in dem der Kameruner als religiös verfolgter, schwer traumatisi­erter Flüchtling beschriebe­n wurde. Er selbst soll in Libyen in einem Lager misshandel­t worden sein, seine Frau missbrauch­t, und das gemeinsame Kind sei auf der Flucht ertrunken.

Die FDP/DVP-Fraktion im Landtag hat Kritik an der Regierungs­koalition aus Grünen und CDU geübt. „Wir erwarten jetzt von Innenminis­ter Strobl, dass er sich unverzügli­ch erklärt“, sagte der Fraktionsv­orsitzende Hans UlrichRülk­e.

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