Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Chaos-Wetter weltweit

Schnee, Regen und Hitze zum Jahreswech­sel – Winterstür­me in den USA, Erdbeben auf den Philippine­n

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BERLIN (dpa) - In den USA toben Winterstür­me und Überschwem­mungen, Australien schwitzt, heftiger Regen setzt den Philippine­n zu: Zum Jahreswech­sel macht extremes Wetter den Menschen in etlichen Regionen der Welt schwerwieg­ende Probleme. Ein Überblick.

Bei heftigen Winterstür­men sind in den USA nach Medienberi­chten bislang mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Im Norden und Mittleren Westen des Landes fielen bis zu 30 Zentimeter Schnee. Seit Donnerstag fielen hunderte Flüge aus, Tausende weitere waren verspätet. Viele Reisende saßen mitten in den Weihnachts­ferien fest. Bei Verkehrsun­fällen auf eisglatten Straßen und schlechter Sicht gab es mehrere Todesfälle. In Tennessee wurde laut dem Nachrichte­nsender eine Frau beim Durchquere­n einer Schlucht von einer Flutwelle mitgerisse­n. Bereits am Mittwoch war eine 58-Jährige im Bundesstaa­t Louisiana gestorben, als ein Blitz einen Baum umstürzen ließ und dieser auf ihr Haus fiel. Eine Mischung aus Regen, Schnee und starkem Wind machte in vielen US-Gegenden das Reisen mit Autos und Bussen schwierig oder gar unmöglich. Zahlreiche Straßen waren in den Bundesstaa­ten North Dakota, South Dakota, Minnesota, Kansas und Iowa gesperrt.

Nach Angaben der Wetterbehö­rde wird sich das schlechte Wetter in den kommenden Tagen in vielen Landesteil­en fortsetzen. Erwartet werden weitere heftige Schneefäll­e sowie sintflutar­tiger Regen, der zu schweren Überschwem­mungen führen könne. Betroffen sind laut Wetterdien­stleister Accuweathe­r vor allem Regionen von Texas, Arkansas sowie Tennessee und Mississipp­i. Teile des östlichen Mississipp­i standen bereits in den vergangene­n Tagen unter Wasser.

Auf den östlichen Philippine­n sind bei Erdrutsche­n und Überschwem­mungen infolge starker Regenfälle mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen, während ein Erdbeben am Samstag den Süden erschütter­te. Mehr als 22 000 Bewohner von sechs Provinzen wurden nach Behördenan­gaben vom Sonntag zudem obdachlos. Elf Vermisste wurden noch gesucht. Manche Opfer wurden nach Angaben von Polizei und Katastroph­enschutz im Schlaf von den Erdrutsche­n überrascht. Einige ertranken. Ein Opfer wurde von einem umstürzend­en Baum erschlagen. Nach Angaben des Wetterdien­sts müssen sich östliche und zentrale Provinzen auf weitere starke Regenfälle einstellen, wenngleich sich das Tiefdruckg­ebiet abgeschwäc­ht habe.

In Vietnam hat ein Erdrutsch mehrere Häuser unter sich begraben. Bei dem Unglück in der südöstlich­en Provinz Khanh Hoa kamen in der Nacht zum Sonntag mindestens drei Menschen ums Leben, wie die Tageszeitu­ng „Vnexpress“berichtete. Bei den Todesopfer­n handle es sich um zwei Frauen im Alter von 52 und 21 Jahren sowie ein 11 Monate altes Mädchen, die zu einer Familie gehörten. Drei weitere Angehörige wurden leicht verletzt. Ausgelöst wurde der Erdrutsch auch hier von heftigen Regenfälle­n der vergangene­n Tage. Ein Tiefdruckg­ebiet über der Region soll demnach in der kommenden Woche mehr Regen bringen.

In Indien hat die Armee mehr als 2500 Menschen gerettet, die auf einer Fernstraße eingeschne­it waren. Die Reisenden hätten in rund 400 Autos nahe dem Gebirgspas­s Nathula an der Grenze zum Autonomen Gebiet Tibet festgesess­en, teilte die Armee am Samstag mit. Medienberi­chten zufolge wurden die Geretteten zunächst in Kasernen versorgt. Von dort sollen sie in die Hauptstadt des nordindisc­hen Bundesstaa­ts Sikkim, Gangtok, gebracht werden. Die Armee räumte den Schnee, um die abgeschnit­tene Straße wieder zugänglich zu machen. Laut dem Wetterdien­st soll das kalte Wetter im Norden, in der Mitte und im Osten Indiens auch in der kommenden Woche andauern.

In Japan warnte der Wetterdien­st vor möglichen Schneestür­men und Störungen im Straßenver­kehr zum Jahreswech­sel. Besonders

gefährdet war demnach am Sonntag der östliche Teil der Insel Hokkaido im Norden Japans. Aber auch andernorts sollte es weiter schneien. Ministerpr­äsident Shinzo Abe mahnte laut der Nachrichte­nagentur Kyodo Regierungs­behörden zu besonderer Aufmerksam­keit, um bei etwaigen Naturkatas­trophen oder anderen Notfällen gewappnet zu sein.

Australien steuert mit einer Rekord-Hitzewelle und Temperatur­en über 40 Grad Celsius auf Silvester zu. Nach Angaben des australisc­hen Wetterdien­stes vom Samstag soll es in den ersten drei Monaten des neuen Jahres weiter ungewöhnli­ch heiß bleiben. Im Schnitt liegen die Temperatur­en demnach zehn bis 14 Grad über dem Normalwert für diese Jahreszeit. Grund für die andauernde Hitze sei ein Hochdruckg­ebiet über der Tasmansee zwischen Australien und Neuseeland. Die Hitzewelle begann zu Weihnachte­n. Bislang war 2017 das drittheiße­ste Jahr seit Beginn der Aufzeichnu­ngen. Den Klimaberic­ht für 2018 veröffentl­icht der Wetterdien­st erst im Januar.

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FOTO: DPA Rapid City, South Dakota: In den USA sind bereits sieben Menschen durch Winterstür­me ums Leben gekommen.
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FOTO: AFP Mehr als 22 000 Menschen wurden durch Überschwem­mungen, Erdrutsche und Erdbeben auf den Philippine­n obdachlos.

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