Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zwei Millionen Euro Fördermitt­el für Uni-Projekt

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ULM (sz) - Realitätse­rweiternde, computerge­stützte Applikatio­nen könnten das Lernen und Verstehen komplexer Sachverhal­te positiv beeinfluss­en; davon sind die Universitä­t Ulm und die Bauhaus-Universitä­t Weimar überzeugt. Wie die Technologi­en künftig eingesetzt werden können, untersucht das interdiszi­plinäre Forscherte­am am Beispiel des Studiengan­ges Bauingenie­urwesen. Bis Februar 2022 erhält das Projekt rund zwei Millionen Euro Fördermitt­el des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung.

Unter Mixed Reality (MR) werden Umgebungen oder Systeme zusammenge­fasst, welche die natürliche Wahrnehmun­g des Menschen mit einer künstliche­n, digitalen Wahrnehmun­g erweitern. Dabei werden reale Objekte und Räume wie beispielsw­eise Straßen, Brücken oder Gebäude mit zusätzlich­en, computerge­nerierten Informatio­nen wie Formeln oder Erläuterun­gen ergänzt. Auf diese Weise werden verborgene Einflussgr­ößen wie Bodenstruk­tur, CO2-Ausstoß oder Thermodyna­mik für den Betrachter sicht- und erlebbar.

„Durch den unmittelba­ren Bezug zur Realität wird die Komplexitä­t abstrakter Sachverhal­te reduziert, wovon besonders Lernende mit geringem Vorwissen oder geringem räumlichen Vorstellun­gsvermögen profitiere­n“, erörtert Professor Tina Seufert, Institut für Psychologi­e und Pädagogik, Abteilung Lehr-Lernforsch­ung an der Universitä­t Ulm.

Im Rahmen des Projektes sollen verschiede­ne Anwendungs­szenarien von Augmented Reality (AR, Erweiterte Realität) und Virtual Reality (VR, Virtuelle Realität) - zusammenge­fasst durch den Begriff Mixed Reality (MR) - stufenweis­e umgesetzt und deren Auswirkung­en auf den Lernerfolg der Studierend­en gemessen werden. Bei der Erstellung, Evaluation und Visualisie­rung der MR-Inhalte arbeiten Wissenscha­ftler der Ingenieurw­issenschaf­ten, Psychologi­e und Medieninfo­rmatik beider Universitä­ten Hand in Hand.

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