Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Prügelei in Ravensburg­er Block: DEL2-Boss kündigt Konsequenz­en an

Polizei ermittelt nach Spiel zwischen Crimmitsch­au und Towerstars

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Die Verantwort­lichen des Eishockey-Zweitligis­ten Ravensburg Towerstars sind schockiert über das Verhalten einiger ihrer Fans: Am Freitag war es nach dem 1:4 der Towerstars bei den Eispiraten Crimmitsch­au zu Prügeleien im Block der Ravensburg­er gekommen, Anhänger beider Vereine waren beteiligt. Die Polizei ermittelt. DEL2-Geschäftsf­ührer René Rudorisch machte am Sonntag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“deutlich: „Das wird Konsequenz­en haben.“Eispiraten und Towerstars distanzier­ten sich deutlich von den Gewaltszen­en. Im Eishockey sind gewalttäti­ge Zusammenst­öße der Fanlager eher selten.

Was war passiert? Soeben hatten die Eispiraten den Tabellenfü­hrer Ravensburg mit 4:1 bezwungen, die Spieler machten sich auf eine Ehrenrunde durch das Crimmitsch­auer Kunsteisst­adion – da ging es auf den Rängen rund. Im und am Ravensburg­er Block prügelten Fans beider Lager aufeinande­r ein. Zu sehen war, dass Fans immer wieder aufeinande­r einschluge­n, sich sogar mit Fahnenstan­gen attackiert­en, während Ordner große Mühe hatten, die Lager zu trennen.

„Es gibt auf jeden Fall auch Sachschäde­n im Stadion“, so Eispiraten­Geschäftsf­ührer Jörg Buschmann in der „Freien Presse“. Mitarbeite­r des Rettungsdi­enstes berichtete­n von drei Personen, die leichte Verletzung­en erlitten haben. „Die Eispiraten distanzier­en sich von jeglichen gewaltsame­n Auseinande­rsetzungen und werden konsequent gegen die Vorfälle vorgehen“, teilte der gastgebend­e Verein mit. Auch die Ravensburg Towerstars zeigten sich am Sonntag betroffen von den Vorfällen: „Solche Szenen haben im Sport nichts zu suchen“, sagte Geschäfstf­ührer Rainer Schan. Beide Vereine verwiesen darüber hinaus auf die laufenden Ermittlung­en der Polizei.

„Wir stehen am Anfang“, sagte DEL2-Geschäftsf­ührer Rudorisch. Er selbst habe bereits Videomater­ial aus Crimmitsch­au gesehen. Sein Urteil fiel deutlich aus: „So etwas gibt’s in der DEL2 in der Regel nicht. Da müssen wir ein Zeichen setzen. So etwas dulden wir nicht.“Vorstellba­r seien etwa lokale oder bundesweit­e Stadionver­bote.

Vor der 2:3-Niederlage am Sonntag gegen die Bayreuth Tigers positionie­rten sich die Ravensburg­er Fans derweil eindeutig zu den Vorfällen: „Keine Gewalt unter Eishockeyf­ans! Alles andere ist asozial!“, stand auf einem großen Banner im Fanblock.

 ?? FOTO: ANDREAS KRETSCHEL ?? Sportlich blieb’s in Crimmitsch­au fair.
FOTO: ANDREAS KRETSCHEL Sportlich blieb’s in Crimmitsch­au fair.

Newspapers in German

Newspapers from Germany