Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Prügelei in Ravensburger Block: DEL2-Boss kündigt Konsequenzen an
Polizei ermittelt nach Spiel zwischen Crimmitschau und Towerstars
RAVENSBURG - Die Verantwortlichen des Eishockey-Zweitligisten Ravensburg Towerstars sind schockiert über das Verhalten einiger ihrer Fans: Am Freitag war es nach dem 1:4 der Towerstars bei den Eispiraten Crimmitschau zu Prügeleien im Block der Ravensburger gekommen, Anhänger beider Vereine waren beteiligt. Die Polizei ermittelt. DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch machte am Sonntag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“deutlich: „Das wird Konsequenzen haben.“Eispiraten und Towerstars distanzierten sich deutlich von den Gewaltszenen. Im Eishockey sind gewalttätige Zusammenstöße der Fanlager eher selten.
Was war passiert? Soeben hatten die Eispiraten den Tabellenführer Ravensburg mit 4:1 bezwungen, die Spieler machten sich auf eine Ehrenrunde durch das Crimmitschauer Kunsteisstadion – da ging es auf den Rängen rund. Im und am Ravensburger Block prügelten Fans beider Lager aufeinander ein. Zu sehen war, dass Fans immer wieder aufeinander einschlugen, sich sogar mit Fahnenstangen attackierten, während Ordner große Mühe hatten, die Lager zu trennen.
„Es gibt auf jeden Fall auch Sachschäden im Stadion“, so EispiratenGeschäftsführer Jörg Buschmann in der „Freien Presse“. Mitarbeiter des Rettungsdienstes berichteten von drei Personen, die leichte Verletzungen erlitten haben. „Die Eispiraten distanzieren sich von jeglichen gewaltsamen Auseinandersetzungen und werden konsequent gegen die Vorfälle vorgehen“, teilte der gastgebende Verein mit. Auch die Ravensburg Towerstars zeigten sich am Sonntag betroffen von den Vorfällen: „Solche Szenen haben im Sport nichts zu suchen“, sagte Geschäfstführer Rainer Schan. Beide Vereine verwiesen darüber hinaus auf die laufenden Ermittlungen der Polizei.
„Wir stehen am Anfang“, sagte DEL2-Geschäftsführer Rudorisch. Er selbst habe bereits Videomaterial aus Crimmitschau gesehen. Sein Urteil fiel deutlich aus: „So etwas gibt’s in der DEL2 in der Regel nicht. Da müssen wir ein Zeichen setzen. So etwas dulden wir nicht.“Vorstellbar seien etwa lokale oder bundesweite Stadionverbote.
Vor der 2:3-Niederlage am Sonntag gegen die Bayreuth Tigers positionierten sich die Ravensburger Fans derweil eindeutig zu den Vorfällen: „Keine Gewalt unter Eishockeyfans! Alles andere ist asozial!“, stand auf einem großen Banner im Fanblock.