Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Land will keltisches Erbe sichtbar machen
Baden-Württemberg investiert zweistelligen Millionenbetrag in Erlebniszentrum
HERBERTINGEN - Das Land BadenWürttemberg will sich zu seinem keltischen Erbe bekennen. Eine zentrale Rolle soll dabei das Freilichtmuseum Heuneburg bei Hundersingen (Kreis Sigmaringen) einnehmen und um ein Erlebniszentrum erweitert werden. Mehrere Millionen Euro will das Land vor Ort und in eine landesweite Keltenkonzeption investieren. Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor, die Anfang Dezember öffentlich wurde.
Laut der Vorlage soll der an das Freilichtmuseum angrenzende Talhof, der im Besitz des Landes ist, einbezogen und zu dem Erlebniszentrum umgebaut werden. Auf Außenflächen ist eine denkmalschutzgerechte landwirtschaftliche Nutzung wie Schafsbeweidung geplant. Weitere Flächen werden für eine Wegekonzeption, für Veranstaltungs- und Parkflächen benötigt. Das kommunale Keltenmuseum der Gemeinde Herbertingen soll aufgelöst und in die Erlebniswelt integriert werden.
Die einmaligen Investitionskosten für die Erlebniswelt werden bislang auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. Bei den laufenden Kosten wird mit einer Million Euro jährlich gerechnet, von denen der Landkreis Sigmaringen und die Gemeinde Herbertingen bereit sind, bis zu 200 000 Euro zu übernehmen. Für die landesweit geplante Keltenkonzeption ist ein überregionales Tourismuskonzept und eine neue Dachmarke „BadenWürttemberg und seine Kelten“vorgesehen. Dafür sind unter anderem einmalige Investitionskosten in Höhe von fünf Millionen Euro sowie jährlich 700 000 Euro vorgesehen. Bis zu 60 000 Besucher soll die Erlebniswelt pro Jahr zur Heuneburg führen. Das wären mehr als doppelt so viele Besucher wie heute.
Die Heuneburg gilt als wichtigste keltische Fundstätte in Baden-Württemberg. In ihrer Blütezeit zwischen 650 bis 450 vor Christus hatte sie eine zentrale Bedeutung für Handel und Kultur der Kelten in Mittel- und Nordeuropa.