Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Daimler eröffnet sein Technologiezentrum
Automobilkonzern erprobt seit diesem Jahr in Immendingen auch autonomes Fahren
IMMENDINGEN - Das neue Prüf- und Technologiezentrum des Sindelfinger Automobilkonzerns Daimler in Immendingen wird im September offiziell eröffnet. Zu diesem Anlass besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Landkreis Tuttlingen. Die Eröffnung ist das feierliche Ende einer vierjährigen Bauzeit und einer dreijährigen Planungszeit.
Es ist einst die größte Erdbaustelle in Europa gewesen. Daimler hat in den vergangenen Jahren das Gelände der ehemaligen OberfeldwebelSchreiber-Kaserne so modelliert, dass das Unternehmen dort die Vernetzung, automatisiertes Fahren, flexible Nutzung und elektrische Antriebe erproben kann. 200 Millionen Euro hat der Automobilkonzern in sein Prüf- und Testzentrum investiert, 300 Mitarbeiter sollen dort einen Arbeitsplatz finden. Im Laufe des Jahres wird Immendingen in die Liste der Standorte von Daimler aufgenommen. Für die kleine Gemeinde Immendingen mit ihren rund 6300 Einwohnern bedeutet die Ansiedlung einen Paradigmenwechsel. Viele Jahrzehnte hat der ehemalige Bürgermeister Helmut Mahler auf die Bundeswehr und zuletzt auf die DeutschFranzösische Brigade gesetzt. Nachdem diese im Jahr 2011 abgezogen ist und sich die Bundeswehr entschlossen hatte, die Kaserne bis zum Jahr 2016 zu verlassen, herrschte aber nur kurze Zeit Trübsinn.
Markus Hugger, der im Jahr 2010 zum Bürgermeister gewählt und in diesem Jahr mit einem beeindruckenden Ergebnis im Amt bestätigt wird, sucht früh Kontakt zu Daimler. Die Kaserne, so zeigt sich, ist ideal für die Pläne des Automobilkonzerns, der anderorts eine Abfuhr bekommen hat. Immendingen wird so von der Soldaten- zu einer Wirtschaftsgemeinde, in der sich immer mehr Firmen ansiedeln. In diesem Jahr nehmen auch die Pläne für das erste Hotel in der Gemeinde Fahrt auf.