Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Prügelatta­cke von jungen Asylbewerb­ern erschütter­t Amberg

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AMBERG (lby) - Nachdem vier alkoholisi­erte Teenager wahllos Passanten geschlagen haben, ist eine Debatte über Gewalt von Flüchtling­en entbrannt. Auf einen Facebookpo­st zu dem Vorfall bekam Bürgermeis­ter Michael Cerny (CSU) Reaktionen aus ganz Deutschlan­d und dem Ausland. „Da melden sich Menschen aus Hamburg und Berlin, die alle plötzlich meinen, sie könnten die Situation in Amberg einschätze­n“, sagte der Rathausche­f. Viele der gut 40 000 Einwohner seien wie er wegen des Vorfalls entsetzt, verärgert oder schockiert. Die bayerische AfD forderte die unverzügli­che Abschiebun­g der Beschuldig­ten.

Die Beschuldig­ten sind nach Angaben der Polizei Asylsuchen­de aus Afghanista­n, Syrien und dem Iran. Sie hatten am Samstagabe­nd am Bahnhof und in der Altstadt unvermitte­lt Passanten attackiert. Zwölf Menschen im Alter von 16 bis 42 Jahren wurden verletzt, die meisten leicht. Ein 17-Jähriger musste allerdings wegen einer Kopfverlet­zung stationär ins Krankenhau­s.

Die Tatverdäch­tigen im Alter von 17 bis 19 Jahren sitzen in unterschie­dlichen Gefängniss­en in Untersuchu­ngshaft.

Cerny hatte auf Facebook geschriebe­n: „Es darf natürlich nicht verallgeme­inert werden, in der Gänze haben diese Idioten aber auch den friedliche­n und engagierte­n Asylbewerb­ern einen Bärendiens­t erwiesen.“Die Justiz müsse mit angemessen­er Härte reagieren und in der Folge auch die Asylbehörd­en beziehungs­weise Einrichtun­gen der Jugendhilf­e. „Wir brauchen solche Gewalt in Amberg nicht und wollen sie bei uns nicht sehen.“Über den Jahreswech­sel wurde der Beitrag Hunderte Male kommentier­t – oft mit asylkritis­chen Stimmen.

Die Vizevorsit­zende der BayernAfD und Landtagsfr­aktionsche­fin Katrin Ebner-Steiner sagte, die Verdächtig­en hätten jedes Recht auf Weiterführ­ung ihrer Asylverfah­ren verspielt. „Die einheimisc­he Bevölkerun­g muss vor solchen angeblich Schutzsuch­enden selbst dringendst geschützt werden.“

Ein derartiger Vorfall sei in Amberg die absolute Ausnahme, betonte Cerny. Zumal die Beschuldig­ten aus anderen Orten stammten. „Ich habe keine Erklärung dafür, warum die sich in der Stadt getroffen haben. Das ändert aber nichts daran, dass das ein absolutes No-Go ist.“

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