Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Damit Tbc-Kranken in Kalkutta geholfen wird
Der vor einem Jahr gegründete Verein „Projekt 36“unterstützt die Arbeit der Doktores Kölle
WALPERTSHOFEN/BUSSMANNSHAUSEN (fli) - In diesen Tagen jährt sich die Gründung des Vereins „Projekt 36 – Kalkutta-Hilfe“zum ersten Mal. 20 Mitglieder waren auf Anhieb beisammen, inzwischen sind es 68. Noch mehr Personen unterstützen die von den Schwendier Ärzten Uta und Dankwart Kölle initiierten Projekte in Kalkutta/Indien regelmäßig durch Spenden. Was sich der Verein vorgenommen hat, ist enorm; was das Ehepaar Kölle leistet, nötigt allen Respekt ab.
Die Ziele des Vereins sind in seiner Satzung klar umrissen: die Unterstützung eines Krankenhauses für tuberkulosekranke Kinder, eines Heims für Mädchen, eines Tuberkulose-Krankenhauses für Frauen und einer ambulanten Behandlungsstation für Männer. Es sollen nicht nur Spendengelder eingesammelt werden; zu den Aufgaben zählt auch, Abrechnungen zu kontrollieren, die Abläufe vor Ort zu überwachen und darauf zu achten, dass die Bausubstanz der Häuser erhalten bleibt.
Die Vereinsstrukturen aufzubauen, sei in diesem Jahr eine Hauptbeschäftigung gewesen, sagt Gottfried Führle aus Walpertshofen, zweiter Vorsitzender des Vereins. Das habe den Vorstand ganz schön auf Trab gehalten. Wichtig sei der Vereinsführung, dass die Mitglieder die Projekte kennenlernen. „Wir haben die Krankenhäuser und das Heim auch in diesem Jahr fast vollständig finanzieren können“, sagt Führle.
Jetzt läuft die Planung für 2019. 70 000 bis 100 000 Euro seien notwendig, um alle Einrichtungen am Laufen zu halten. Die Gelder fließen nicht direkt, sondern über die Hilfsorganisation „German Doctors“in die Projekte vor Ort.
Dankwart Kölle ist Vorsitzender des Vereins „Projekt 36 – KalkuttaHilfe“und sehr froh, dass die Vereinsgründung gelungen ist. Über seinen jüngsten Aufenthalt in Kalkutta legte er den Vereinsmitgliedern einen Bericht vor. Mitgereist ist das Vereinsmitglied Hubert Bähr aus Bußmannshausen. Er hat vor Ort die Möglichkeit überprüft, die Gebäude mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Seine Eindrücke fasst er so zusammen: „Nach einer Zeit mit unendlich vielen Erfahrungen und Eindrücken, dem Kennenlernen vieler Menschen und vor allem vielen Gesprächen mit Uta und Dankwart bin ich froh, wieder zu Hause zu sein. Diese drei Wochen in Kalkutta möchte ich nicht mehr missen, sind mir doch die Kinder im ,Pushpa Home’ wie auch im ,Asha-Kiran-Hostel’ innerhalb dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. So wünsche ich von Herzen, dass sich die Kinder im Mädchen-Hostel gut entwickeln und die an TB erkrankten Kinder im ,Pushpa Home’ schnell wieder lachen können. Ganz im Besonderen denke ich da an zwei Mädchen mit multiresistenter Tuberkulose, denen es bei unserer Abreise noch nicht gut ging. Eines jedoch nehme ich mit nach Hause: Viele meiner ,Probleme’ sind, verglichen mit denen vieler Menschen in Kalkutta, verschwindend klein.“