Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Von Schwabenhumor bis Barbershop-Gesang
Joy Kleinkunst in Wangen startet mit vielseitigem Programm ins neue Jahr
WANGEN (sz) - 26 Kleinkunstabende wird es in der ersten Jahreshälfte 2019 in der Häge-Schmiede geben. Darunter sind mit Jörg Beirer, Lucy van Kuhl, Stefan Kröll, Lars Redlich, Teresa Rizos, Leibssle, Ringmasters und Günter Fortmeier acht Künstler oder Gruppen, die bisher noch nicht in Wangen zu sehen waren, heißt es in einer Mitteilung.
Das Programm beginnt am Samstag, 5. Januar, mit einer Mischung aus Blues, Soul, Boogie-Woogie und Rhythm ’n’ Blues. Das Freiburger Ensemble Boogie Connection ist seit mehr als 25 Jahren in den Jazzkneipen Europas zu Hause.
Mit einem Wangen-Neuling geht es am Samstag, 12. Januar, weiter: Der Schwabe Jörg Beirer braust ohne Punkt und Komma durch scharfsinnige Betrachtungen zur schwäbischen Sprache, heißt es. Er beweist, dass sich Sätze wie „Komm, mir ganget“in dem Satz „So isch no au wieder“zusammenfassen lassen. Und er liefere erhellende Übersetzungen aus dem Englischen, eine Betrachtung der Funktion des Französischen und Chinesischen im Schwäbischen. Dabei sei er verständlich für Schwaben und Nichtschwaben. Philipp Weber, der am Freitag, 18. Januar, in der Häge-Schmiede gastiert, gilt als Unikat der deutschen Kabarettszene. „Er jagt wie Mick Jagger vom einen Ende zum anderen. In einem komischen Furor immerfort frenetisch babbelnd und atemlos groteske Pointen abschießend bis hin zur völligen Verausgabung.“Das sei auch bei seinem Programm „Weber Nr. 5: Ich liebe ihn!“zu erwarten, heißt es im Pressetext weiter.
Sie ist cool, locker und verbindet auf besondere Art ihre Leidenschaft für Sprache und Musik: die Pianistin
Lucy van Kuhl. Ihr Programm, das sie am Freitag, 25. Januar, präsentiert, heißt „Fliegen mit Dir“. In Moderationen und Liedern kommentiert sie laut Mitteilung typische Themen einer jungen Großstädterin, messerscharf beobachtet und auf liebevolle Art seziert.
Eine Show mit eigens arrangierten Songs, Choreografien und einer schrägen Story präsentieren The
Shoo-Shoos unter dem Titel „Trouble in Moose Lake“am Samstag, 2. Februar.
Wenn Thomas Nicolai und Robert Neumann am Freitag, 8. Februar, auf dem Programm stehen, gastiere ein „großartiger Entertainer, der problemlos zu 1000 unterschiedlichen schrägen und witzigen Typen mutiert“. Legendär seien seine KlausKinski-Parodien.
Frank Sauer stellt am Samstag, 16. Februar, in seinem Programm „Scharf gemacht – die besten Rezepte für Beziehungssalat“brisante Fragen zur Zweierbeziehung.
Wie lustig ist eine Seefahrt denn nun wirklich? Der Klavierkabarettist
Armin Fischer weiß es: Er arbeitet auf einem Luxusdampfer in der Pianobar und kennt daher das wahre Bordleben zwischen Landgang und Seegang. Mit trockenem Witz, virtuosem Klavierspiel und überraschendem Körpereinsatz karikiert Armin Fischer am Samstag, 23. Februar, als sturmerprobter Bordentertainer die musikalischen Motive einer Traumreise aus der Sicht des Barpianisten.
Wieder in Wangen ist am Samstag, 2. März, Travestiestar Elke Winter und serviert ihre neue Show „Häppchenplatte des Lebens“. Absurde Anekdoten und Lebensweisheiten sind Dreh- und Angelpunkt des aktuellen Programms der Ikone, die an der Reeperbahn zu Hause ist.
Spannend plaudert Stefan Kröll am Sonntag, 10. März, in schönstem Oberbayerisch über Geheimnisse, Mythen und Aberglauben im Freistaat. Arnulf Rating ist am Samstag, 16. März, mit seinem Programm „Tornado“in der Häge-Schmiede zu Gast. Er gehört laut Mitteilung zu den besten deutschsprachigen Spöttern.
H. G. Butzko gehöre zu den in Wangen immer wieder gern gesehenen Gästen bei Joy. In seinem zehnten Programm „Echt jetzt“zieht er am Freitag, 22. März, ein Zwischenfazit.
Very british, jedoch auf Deutsch, versucht das London Quartet mit Witz, Klugheit und selbstgerechter Wut, Enttäuschung, Verwirrung, gewollter Unwissenheit zu rechtfertigen, zu erklären, zu befürchten und zu belächeln, warum ihr Land beschlossen hat, die EU zu verlassen. Mit alten und neuen Songs erforschen die drei Gentlemen und ihre Lady am Sonntag, 24. März, die Auswirkungen auf Großbritannien und Europa.
Noch nie in Wangen war bisher der Träger zahlreicher Kleinkunstpreise
Lars Redlich – aber jetzt am Samstag, 30. März. „Lars But Not Least!“ist ein Zusammenspiel aus Show, intelligenter Comedy und Musikkabarett, das kaum Zeit zum Durchatmen lässt, heißt es im Pressetext. Politisches Kabarett bringt Michael Frowin mit seinem Programm „Kanzlerchauffeuer … bremst für Deutschland“am Samstag, 6. April, ins Joy-Programm.
Üblicherweise einmal im Monat ist Christian Springer live im Münchner Schlachthof zu erleben. Am Mittwoch, 10. April, stellt er in der Häge-Schmiede die Frage, wo unsere Werte geblieben sind. Das Publikum weiß es genau: bei 120 zu 80.
Charmant und hintersinnig entführt Teresa Rizos ihr Publikum als ihr Bühne-Alter-Ego Franzi Riedinger das Publikum am Freitag, 12. April, in ihre weißblaue Welt, in der scheinbar alles in Ordnung ist. In ihrem Musikkabarett geht sie der Frage nach, ob Jodeln die Welt dem Frieden näherbringt.
Nach der Osterpause betritt Martina Ottmann am Samstag, 27. April, mit ihrer Gabe zur Improvisation die Bühne. „Highlights“nennt sie ihr Programm, das eine brillante und skurrile Vorstellung verspricht.
Auf einen wahnwitzigen Parforceritt durch den ganz normalen Bildungswahnsinn zwischen Humboldt und Humbug nimmt Volker Weininger sein Publikum am Samstag, 4. Mai, mit und findet immer wieder den Bezug zu aktuellen Themen. Titel: „Schulmädchenreport“.
Mal wieder in Wangen sind Gogol
und Mäx mit ihrer grotesken und komischen Welt als Konzertakrobaten. Am Freitag, 10. Mai, und Samstag, 11. Mai, heißt es laut Ankündigung „Lachen, bis die Akkorde ausgehen“. Schwäbisches Kabarett verspricht
Leibssle am Samstag, 18. Mai. Ihm gelinge es, von den Schwaben und ihren Eigenheiten zu erzählen, ohne auf Spätzle- und Trollinger-Klischees herumzureiten. Dabei lasse er sich seine Meinung auch nicht von übertriebener Kenntnis der Sache verhageln. Denn schließlich wisse er: „So lange ich die Wahrheit nicht kenne, kann ich nicht irren“Eine Weisheit, die nicht nur Schwaben kennen.
Die Barbershop-Weltmeister
Ringmasters gastieren am Samstag, 25. Mai, zum ersten Mal in Wangen. Das Quartett aus Stockholm singt echte Barbershop-Klassiker, berührende Broadway-Songs bis hin zu den Hits der Beatles und von Elvis Presley, so der Pressetext.
Auch am Freitag, 31. Mai, und Samstag, 1. Juni, gibt es Gesang, dieses Mal stehen bei Six Pack „Goldsinger“sechs Männer auf der Bühne und verfolgen eine streng geheime Mission. Klar ist nur: Sie singen das ganze Agentenliederbuch rauf und runter, mit nichts anderem bewaffnet als einem „Quantum Prost“und der menschlichen Stimme.
Kurz vor Pfingsten, am Samstag, 8. Juni, gastiert mit Günter Fortmeier der Gewinner des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2016 in der Häge-Schmiede. Mit schwarzem Humor und flinken Händen bringe der Schattenspieler, Zauberer, Bauch- oder Handredner sein Publikum zum Lachen, versprechen die Veranstalter.
In den vorläufigen Endspurt geht Joy am Samstag, 22. Juni, mit Maria
Vollmer. Weder nackt noch ungeschminkt, dafür aber offen und schonungslos schildert, tanzt und besingt die Komödiantin laut Ankündigung die erlebnisreiche Übergangsphase zwischen Minirock und Birkenstock, Kamasutra und Klosterfrau, Rock ’n’ Roll und Rheumadecke.
Zur letzten Show im Sommer kommt Sascha Korf am Samstag, 22. Juni, nach Wangen und entzündet ein Feuerwerk der Sprache. Wenn alle nur noch mit Statusmeldungen und Emojis kommunizieren, geht es Sascha Korf ums Sprechen. Er tritt den Kampf gegen das Verstummen an: Sein Programm ist laut Pressemitteilung die pure Kommunikation.