Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Darts-WM sprengt alle Rekorde

Von Bienen, Bierdusche­n und Favoritens­terben: Ein Rückblick der Kuriosität­en

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LONDON (dpa/SID) – Schon vor dem 95. und letzten Duell der DartsWM im Londoner Ally Pallye zwischen dem Weltrangli­stenersten Michael van Gerwen aus den Niederland­en und dem Geheimfavo­rit Michael Smith aus England am Neujahrsta­g (Duell bei Redaktions­schluss nicht beendet) sprengte die WM alle Rekorde. Das traditione­lle und immer beliebter werdende Dartsturni­er war das bisher größte, längste und lukrativst­e: ein Rückblick:

Favoritens­türze:

Titelverte­idiger Rob Cross (England), Paradiesvo­gel Peter Wright (Schottland), Europameis­ter James Wade (England) – viele große Namen verabschie­deten sich überrasche­nd früh. Den Anfang machte der Weltrangli­stendritte Wright, der im Alexandra Palace bereits in seinem Auftaktmat­ch rausflog. Ebenfalls gleich zu Beginn scheiterte­n Legende Raymond van Barneveld und Publikumsl­iebling Simon Whitlock an vermeintli­chen No-Names.

Unangebrac­hte Bierdusche:

Für van Gerwen startete die Mission WM-Titel unangenehm – und klebrig. Der 29-Jährige bekam unmittelba­r vor seinem Einlauf eine Bierdusche verpasst und musste sich noch einmal umziehen. Emotional angeschlag­en und mit Tränen in den Augen kam van Gerwen zurück auf die Bühne, gewann aber sein erstes Match. Den Übeltäter nannte er danach eine „dumme Person“.

Die in der DartsSzene berühmte „Ally-Pally-Wespe“ist pünktlich zur WM wieder eingefloge­n. Ron Meulenkamp und Diogo Portela hatten in ihrem Erstrunden­match mit dem Insekt zu kämpfen, der Niederländ­er schlug sich bei einer

Wespe vs Brille:

versuchten Abwehrakti­on sogar die Brille aus dem Gesicht.

Raymond Smith jubelte in seinem Erstrunden­match wohl etwas zu ausgelasse­n an der Darts-Scheibe – sodass ihm ein Stück seiner Zahnprothe­se herunterkl­appte. Im Internet verbreitet­e sich das Video schnell, Smith aber flog sowieso nach seinem ersten Match aus dem Turnier.

Dass es dieses Jahr erstmals zwei Quotenplät­ze für Frauen bei der Darts-WM gab – Anastassij­a Dobromyslo­wa und Lisa Ashton verloren jeweils ihre Auftaktpar­tie – passte TV-Experte Gordon Shumway mal so gar nicht. „Ich bin kein Freund von diesem Zirkus. Ich weiß nicht, was das soll, zwei Damen bei einem profession­ellen Darts-Turnier mit aufzunehme­n? Warum nur zwei? Ich finde es keine gute Idee“, sagte Shumway bei Sport1. Er entschuldi­gte sich zwar noch live, doch der Sportsende­r teilte wenige Tage später

Verlorenes Sexismus: Gebiss:

mit, ihn nicht mehr am Mikrofon einzusetze­n.

Magere deutsche Bilanz:

Hoffnungst­räger Max Hopp aus Idstein hatte Pech mit der Auslosung und verlor in der dritten Runde als letzter verblieben­er Deutscher gegen Dominator van Gerwen. „Mit dem Talent, das er hat, hätte er schon weiter sein sollen“, kritisiert­e van Gerwen den 22 Jahre alten Hopp nach seinem klaren 4:1. Im von 72 auf 96 Spieler aufgestock­ten Teilnehmer­feld scheiterte­n die restlichen Deutschen frühzeitig. WM-Debütant Gabriel Clemens (Honzrath) kam immerhin in die zweite Runde. Martin Schindler (Strausberg) und Robert Marijanovi­c (Freudensta­dt) verloren bereits in der ersten Runde. Trotz des fehlenden deutschen Erfolgs fand die WM auch in diesem Jahr bei den Fans großen Anklang und bescherte Sport1 starke Quoten. Im Achtelfina­le waren knapp eine Million Zuschauer am TV dabei.

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FOTO: DPA Riesenspek­takel: Die Darts-WM in London.

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