Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Rülke kritisiert Rückstand bei der Digitalisi­erung im Land

Der FDP-Fraktionsc­hef fordert ein neues Ministeriu­m für diese Aufgabe

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STUTTGART (lsw) - Die Digitalisi­erung soll für die Liberalen im Südwesten das zentrale Thema im politische­n Jahr 2019 werden. Das kündigte FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke am Freitag in Stuttgart im Vorfeld des FDP-Landespart­eitags und des FDP-Dreikönigs­treffens am Wochenende an. Baden-Württember­g und Deutschlan­d könnten sich den Rückstand in dem Feld im internatio­nalen Vergleich nicht länger leisten. Der Südwesten brauche einen flächendec­kenden 5G-Standard, dafür müsse der Netzausbau schneller vorangehen. „Wir brauchen vor allem flächendec­kend Glasfaser und nicht mehr die Telekom, die antiquiert­e Kupferkabe­l verlegt.“Weil es sich bei der Digitalisi­erung um eine zentrale landespoli­tische Aufgabe handle, forderte Rülke ein eigenes Digitalisi­erungsmini­sterium.

Dreikönigs­treffen am Wochenende

Am Samstag findet der FDP-Landespart­eitag in Fellbach statt, am Sonntag die traditione­lle Dreikönigs­kundgebung der FDP mit Bundespart­eichef Christian Lindner in Stuttgart. Die anstehende­n Kommunalwa­hlen würden im Mittelpunk­t des Landespart­eitags stehen, sagte die Generalsek­retärin der LandesFDP, Judith Skudelny. Am 26. Mai entscheide­n die Bürger darüber, wer sie im Europaparl­ament vertritt. Die Baden-Württember­ger wählen zudem die Vertreter in den Gemeinderä­ten und Kreistagen neu.

Im Moment habe die FDP 560 kommunale Mandatsträ­ger, sagte Skudelny. Mehr Frauen würden diesmal auf aussichtsr­eichen Listenplät­zen kandidiere­n. In Stuttgart seien etwa freiwillig die ersten 20 Plätze im sogenannte­n Reißversch­lussverfah­ren besetzt worden. Es gebe mehr als 30 Anträge für den Parteitag, etwa zur Bildung oder zur Verbesseru­ng der Sicherheit­sarchitekt­ur zwischen Bund und Ländern. Auch die Digitalisi­erung bilde einen inhaltlich­en Schwerpunk­t des Parteitags.

Rülke nannte auch Fachkräfte als wichtiges Thema der Liberalen für das anstehende Jahr. Beim Thema Wohnungsba­u setze die FDP auf stärkere Aktivierun­g privaten Kapitals und auf eine Senkung der Grunderwer­bsteuer. Rülke forderte eine Entlastung für den Mittelstan­d von Bürokratie und mehr Flexibilit­ät beim Arbeitszei­tgesetz. In der Verkehrspo­litik wolle man weiter gegen Fahrverbot­e kämpfen. Mit Blick auf den Haushalt und die anstehende Schuldenbr­emse forderte Rülke die Landesregi­erung auf, mehr Kreditmark­tschulden zu tilgen.

Im Radioprogr­amm SWR Aktuell kritisiert­e Rülke zudem die CDU, ein Schattenda­sein in der Landesregi­erung zu führen. „Im Moment ist die CDU in einem Zustand, wo es schwierig wird, sich eine CDU-geführte Landesregi­erung vorzustell­en. Das freut uns nicht uneingesch­ränkt.“Die FDP wünsche sich eine stärkere bürgerlich­e Kraft für neue Mehrheiten – es sei aber klar, dass die FDP als bürgerlich­e Alternativ­e sehr wohl gebraucht werde.

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FOTO: DPA Hans-Ulrich Rülke (FDP).

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