Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Solider Krimi mit Psycho-Kick

- Von Birgit Kölgen

Tatort: Weiter, immer weiter (So., ARD, 20.15 Uhr)

Dieser verzweifel­te Blick aus geschwolle­nen Augen!

Man möchte Roeland Wiesnekker immerzu trösten. Er ist die Idealbeset­zung für Typen in tragischer Verwicklun­g. Solche, die das Gute wollen und das Desaster anrichten. Am Kölner „Tatort“spielt er einen alten Kumpel von Kommissar Schenk: den Polizisten Lorenz, der nach einer Degradieru­ng wieder Streife fahren muss.

Lorenz hat einfach Pech. Bei einer routinemäß­igen Verkehrsko­ntrolle läuft ein junger Mann in Panik davon – direkt vor eine Straßenbah­n. Der Tote war ein süchtiger Dealer und auf der Flucht vor Unbekannte­n. Lorenz hat jedenfalls einen Wagen mit bewaffnete­n Männern vorbeirase­n sehen. Die Kollegen finden keine Spur, der Fall soll abgeschlos­sen werden.

Lorenz ist empört, er ermittelt auf eigene Faust. Ein Informant flüstert ihm was in der Waschstraß­e zu. „Die Russen“müssen es gewesen sein, das verrät Lorenz auch dem zappeligen Bruder des Toten. Prompt startet der Junge einen Rachefeldz­ug, der blutig endet. Aber Lorenz macht weiter. Unter der Regie von Sebastian Ko bleibt der Krimi ganz bei dem fieberhaft agierenden Helden, die Kamera folgt ihm durch die Kölner Nacht. Derweil werden die Kommissare Ballauf und Schenk zu freundlich­en Nebenfigur­en. Erst zum überrasche­nden Ende hin haben sie die Chance auf ein bisschen Action. Ein solider Krimi mit Psycho-Kick.

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