Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neuer Rufbus nach Baltringen startet am Montag
Endstation ist der Bahnhof in Schemmerberg – Testphase bis Ende Juli vorgesehen
LAUPHEIM/BALTRINGEN - Bislang war Baltringen unter der Woche von Laupheim aus nach 18 Uhr nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Damit ist jetzt Schluss: Ab kommenden Montag, 7. Januar, fährt ein neuer Rufbus, teilt das zuständige Busunternehmen Reinalter mit. Eine Testphase, die bis zum 26. Juli andauert, sei vorgesehen. Danach werde entschieden, ob das Angebot bestehen bleibt.
„Wenn der neue Rufbus gut angenommen wird, schaffen wir gegebenenfalls eine durchgängige Verbindung zwischen Laupheim und Baltringen“, sagt Achim Reinalter, Geschäftsführer des Busunternehmens. Dies solle im April geprüft werden.
Wer abends von Laupheim nach Baltringen fahren möchte, muss zunächst einmal umsteigen: Laut Fahrplan startet der Bus der Linie 226 um 18.24 Uhr an der Rabenstraße (Laupheim). Um 18.38 Uhr kommt er in Mietingen am Rathaus an. Von dort fährt dann um 18.40 Uhr der Rufbus der Linie 229 zum Bahnhof in Schemmerberg über Baltringen. Der neue Fahrplan gilt jeweils von montags bis freitags an Schul- und Ferientagen.
Umstieg erforderlich
„Mit dem neuen Rufbus haben wir auch eine Lücke zum Bahnhof Schemmerberg geschlossen“, sagt Achim Reinalter. Fahrgäste könnten mit dem Rufbus auch den Zug nach Biberach erreichen, der um 19.08 Uhr in Schemmerberg abfährt. „Wenn der Bedarf besteht, können wir die Fahrzeuggröße jederzeit anpassen“, erklärt Sebastian Wenke, der bei dem Busunternehmen für die Disposition und den Fuhrpark verantwortlich ist. „Theoretisch können wir bis zu 150 Personen in einem Fahrzeug befördern.“
Der neue Rufbus ist einer Initiative der Baltringerin Judith Heider zu verdanken, die Unterschriften für eine bessere Anbindung nach Baltringen gesammelt hatte. 15 Personen unterzeichneten die Petition und bekräftigen damit, dass sie regelmäßig nach 18 Uhr auf einen Bus ab Laupheim angewiesen seien – lediglich fünf Personen wären erforderlich gewesen, um eine Fährplanänderung herbeizuführen. Auf dieser Grundlage entschieden Vertreter der Gemeinde Mietingen, des Landkreises Biberach und des Busunternehmens im vergangenen Dezember, den Rufbus einzurichten (die SZ berichtete). „Die Zusammenarbeit hat ausgezeichnet funktioniert“, resümiert Achim Reinalter.
Üblicherweise gibt es im Jahr zwei Fahrplanwechsel: den kleinen nach den Sommerferien und den großen im Dezember. „Kleinere Änderungen können wir aber auch zu anderen Zeitpunkten umsetzen,“erklärt der Busunternehmer. Voraussetzung dafür sei, dass der Kreis, die beteiligten Gemeinden und der Verkehrsverbund zustimmen. Im Anschluss erteile das Regierungspräsidium in Tübingen eine entsprechende Genehmigung. Auch der Umstand, dass Fahrpläne stärker über das Internet verbreitet werden, begünstigt nachträgliche Anpassungen: „Es ist einfacher geworden, den Menschen die Änderungen mitzuteilen“, sagt Reinalter. „Der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING) stellt in diesem Jahr das letzte Mal gedruckte Fahrpläne zur Verfügung. Ab 2020 läuft alles digital.“
Nutzung wird erfasst
Wie viele den neuen Rufbus tatsächlich nutzen, das werden die Busfahrer in den kommenden Monaten ermitteln. Sie erfassen genau, wo Menschen zusteigen und aussteigen. Diese Erhebung bildet die Grundlage für die Entscheidung, ob die Rufbusverbindung bestehen bleibt und eine durchgängige Verbindung zwischen Laupheim und Baltringen geschaffen wird. „Grundsätzlich wollen wir das Rufbusangebot ausweiten, um den ländlichen Raum besser anzubinden“, sagt Achim Reinalter. „In dieser Frage stehen wir in engem Kontakt mit dem Verkehrsverbund.“