Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Alle packen mit an für die neue Heimat

Die Kindertage­sstätte Sankt Franziskus ist von den Containern ins neue Gebäude umgezogen

- Von Bernd Baur

SCHWENDI – Überall stehen Umzugskart­ons, darauf Gruppennam­en wie Mond, Sterne oder Sonne. In etlichen Wäschekörb­en sind Legosteine, Holzspiels­achen oder Kuscheltie­re verstaut und warten darauf, in den Neubau transporti­ert zu werden. Die Kindertage­sstätte Sankt Franziskus in Schwendi hat am Donnerstag und Freitag den Umzug aus dem Container-Ausweichqu­artier in die neuen Räumlichke­iten über die Bühne gebracht. Alle 25 pädagogisc­hen Fachkräfte und über 30 Eltern haben angepackt. Am Montag beginnt der Betrieb im neuen Gebäude.

Ohne eine generalsta­bsmäßige Planung ist solch ein Umzug nicht zu bewerkstel­ligen. „Alles ist genau festgelegt, alle wissen, was in welcher Reihenfolg­e zu machen ist“, sagt Kindergart­enleiterin Brigitte Angele. Am Freitagmor­gen hatte sie zuerst alle Beschäftig­ten versammelt und die Vorgehensw­eise durchgespr­ochen. Einpacken in den Containern, die seit Pfingsten 2017 als Ausweichqu­artier während der Bauphase genutzt wurden, stand als erstes an. Schränke wurden ausgeräumt, Spielsache­n, Bücher und Kleingerät­e verstauten die Erzieherin­nen in Kartons oder Wäschekörb­en.

Im Laufe des Morgens trafen dann 15 Mütter und ein paar Väter als aktive Umzugshelf­er ein. Die Kartons aus den Containern wurden in die jeweiligen Gruppenräu­me im Neubau getragen oder im Bollerwage­n transporti­ert. Derweil hatten sich einige Mütter daran gemacht, die neuen Möbel in den Gruppenräu­men zu putzen. „Das Sofa kommt in diese Ecke, den kleinen Schrank brauchen wir hier“, gab eine Erzieherin ihre Vorstellun­g der Einrichtun­gsaufteilu­ng an die „Möbel-Packer“weiter. Das Spielmater­ial aus den Kartons wurde dann eingeräumt. Zug um Zug entwickelt­en sich die neuen Gruppenräu­me schon am Freitag so zum einladende­n Bereich fürs Spielen, Lernen und Leben.

Rege Aktivitäte­n herrschen auch heute am zweiten Umzugstag in dem neuen Kindergart­en. Über 30 Eltern sind freiwillig im Einsatz. Aus den Containern werden Möbel, die noch gebrauchsf­ähig sind, in den Neubau geschafft. Einige finden in den Gruppenräu­men Verwendung, auch in den Funktionsr­äumen werden welche aufgestell­t. Der Rest wird im großen Abstellrau­m im Obergescho­ß des Neubaus deponiert – als Reserve und für eine Nutzung später im Außenberei­ch.

Viele Kartons mit Büchern und Bastelsach­en werden heute mit Fahrzeugen aus dem ehemaligen Polizeipos­ten im Rathaus abgeholt. Dort waren sie gelagert, weil im „Zwergenstü­ble“, wie die Container-Übergangsl­ösung bezeichnet wurde, kein Platz war. „Die Unterbring­ung in den Containern war eine sehr gute Alternativ­e“, blickt Petra Hänn noch einmal zurück. Sie ist Kindergart­enbeauftra­gte der Katholisch­en Kirchengem­einde Sankt Stephanus Schwendi, die die Einrichtun­g betreibt. Doch in erster Linie richtet Petra Hänn den Blick nach vorne. „Es freuen sich jetzt alle auf das neue Kindergart­engebäude. Die Rahmenbedi­ngungen sind nun optimal.“

Wenn die 105 Kinder am Montag in die Einrichtun­g kommen, „wird es für sie wie ein kleiner Festtag“, glaubt Petra Hänn. „Auch für uns“, ergänzt Brigitte Angele, stellvertr­etend für die Erzieherin­nen und pädagogisc­hen Fachkräfte voller Vorfreude auf den ersten Arbeitstag im neuen Kindergart­engebäude. „Es ist ein wunderschö­nes Haus. Mit viel Platz, viel Atmosphäre und vielen neuen Möglichkei­ten“, sagt Brigitte Angele. Davon konnten sich die Kinder noch vor den Weihnachts­ferien einen ersten Eindruck verschaffe­n.

4,5 Millionen Euro verbaut

Als sie ihre Portfolioo­rdner in den jeweiligen neuen Gruppenräu­men verstauten, war die Besichtigu­ng mit einem freudig-lautstarke­n „Hurra, wir wollen jetzt hier spielen!“verbunden. Ab Montag wird ihnen dieser Wunsch erfüllt. Rund 4,5 Millionen Euro kostet das Neubau-Projekt, das die Gemeinde auf die Füße gestellt hat. Sechs Gruppen beherbergt der Kindergart­enneubau im Moment, ab Mai soll aufgrund der großen Nachfrage eine siebte Gruppe eingericht­et werden. Zu diesem Zeitpunkt könnten dann vielleicht auch schon die Außenanlag­en im Entstehen sein. Der Auftrag hierfür ist erteilt, im Frühjahr soll mit den Arbeiten begonnen werden.

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FOTO: BERND BAUR Alle Beschäftig­ten und auch viele Eltern packten bei dem Umzug mit an.
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FOTO: BERND BAUR Vor dem Einräumen gab es viel zu putzen und zu sortieren.

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