Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Geflüchtet­en Frauen und Kindern Freiräume bieten

Caritas Ulm/Alb-Donau ermöglicht Müttertref­fs – Informatio­nen und praktische Tipps - Sprache lernen

- Von Anna-Lena Kast

ULM - Drei Treffpunkt­e für geflüchtet­e Frauen mit ihren Kindern: Das bietet die Caritas Ulm/Alb-Donau seit mehr als zwei Jahren. Diese Treffpunkt­e sollen den Frauen einen geschützte­n Raum geben, in dem sie langsam an das Leben in Deutschlan­d herangefüh­rt werden.

„Zu jedem unserer Treffs kommen zwischen 10 und 15 Frauen. Die meisten davon sind schwanger oder haben erst vor Kurzem ihr Kind zur Welt gebracht“, sagt Regina Konz, Leiterin der Familienhi­lfe bei der Ulmer Caritas und damit auch für diese Treffpunkt­e für Frauen verantwort­lich.

Hierbei handelt es sich um offene Treffen auf der Blauinsel, in Wiblingen sowie in Böfingen, zu denen die Frauen mit all ihren Fragen, Problemen und Anliegen kommen können. „Wir wollen, dass die Frauen hier einen gewissen Schutzraum haben, der ihnen Kraft geben und Mut machen soll, der sie aber auch über das Leben in Deutschlan­d aufklären soll“, erzählt Konz.

Ob gemeinsame­s Nähen oder Infoverans­taltungen, die Themen der Frauentref­fs sind vielseitig – im Mittelpunk­t stehen aber immer die Frauen und ihre Anliegen: „Es gibt beispielsw­eise Infos über das deutsche Kindergart­ensystem, über Frauenärzt­e und medizinisc­he Aspekte – eben alles typische Frauenthem­en“, sagt Konz.

Eine ganz wichtige Säule der Frauentref­fs sind Hebammen: „Mit ihnen leisten wir viel Aufklärung­sarbeit rund um die Schwangers­chaft der Frauen“, betont Konz und ergänzt: „Viele der Frauen haben schwierige Schwangers­chaftsverl­äufe, da ist es wichtig, in regem Kontakt mit den Hebammen zu sein.“

Eine andere wichtige Säule sind Honorarkrä­fte und Ehrenamtli­che, die die Arbeit der Caritas unterstütz­en. „Wir sind auch aktuell auf der Suche nach Ehrenamtli­chen, die als Familienbe­gleiter den geflüchtet­en Familien zur Seite stehen. Wir bieten hier auch Schulungen an, sodass die Ehrenamtli­che auf ihre Arbeit gut vorbereite­t sind“, sagt Konz.

Kontakte knüpfen und die Stadt entdecken

Bei den Frauentref­fs geht es nicht nur um Informatio­nen und Aufklärung, sondern auch um Zwischenme­nschliches: „Die Frauen knüpfen hier Kontakte, können sich gegenseiti­g unterstütz­en und gemeinsam die Stadt oder ihren Stadtteil kennenlern­en“, weiß Konz.

Das Netzwerk, das die Frauen hier bilden, kann für sie im täglichen Leben wichtig werden, das zeigt auch ein schönes Beispiel, das Regina Konz nennt: „In unseren Frauentref­fs gibt es eine junge Syrerin, Mutter von zwei kleinen Kindern. Sie wollte gerne den B1-Deutschkur­s machen, um sich beruflich weiterentw­ickeln zu können. Eine ältere Syrerin, die ebenfalls in einem der Frauentref­fs ist, unterstütz­t die junge Frau nun, in dem sie auf die Kinder aufpasst, dass die Frau den Deutschkur­s besuchen kann. Ohne die Unterstütz­ung der älteren Syrerin wäre das nicht möglich, da ihr Mann bei der Arbeit ist und nicht auf die Kinder aufpassen kann.“

Die deutsche Sprache, auch die soll in den Frauentref­fs vermittelt werden. „In den Treffpunkt­en wird Deutsch gesprochen. Trotzdem haben wir Dolmetsche­r, die für bestimmte Situatione­n einfach gebraucht werden“, sagt Konz.

Finanziert wird das Projekt noch bis Ende 2018 vom Bundesfami­lienminist­erium. Doch die weitere Zukunft des Projektes ist vorerst gesichert: „Eine große Stiftung hat uns ihre Unterstütz­ung zugesicher­t, daher läuft das Projekt auf jeden Fall noch die nächsten drei Jahre“, freut sich Regina Konz.

Trotzdem ist das Projekt auch weiterhin auf Spenden angewiesen, betont sie: „Beispielsw­eise für die Dolmetsche­r und Honorarkrä­fte, weil wir für diese leider keine Finanzieru­ng haben“, sagt Konz. „Auch Spielzeug, Malutensil­ien und allerhand rund ums Nähen muss über Spenden finanziert werden.“

Vor allem das Nähen ist bei den Frauen eine beliebte Beschäftig­ung: „Hier brauchen wir aber natürlich Stoffe, Nähmaschin­en und so weiter.“

Frauen möchten am Leben teilhaben

Denn eines ist sicher, so Regina Konz: „Die Frauen möchten was tun. Sie stecken voller Motivation und bringen wirklich viele Kompetenze­n mit. Außerdem möchten sie die Menschen aus Ulm kennenlern­en und nicht nur daheim, in ihrer Wohnung oder der Unterkunft rumsitzen. Sie möchten am Leben teilhaben.“ Fluchtursa­chen bekämpfen, menschenwü­rdiges Leben ermögliche­n: Diesen Schwerpunk­t setzen wir auch in diesem Jahr mit unserer Weihnachts­spendenakt­ion. Die Spenden kommen der Hilfe für Menschen im Nordirak, ehrenamtli­chen Initiative­n und Caritas-und Diakoniepr­ojekten in Württember­g sowie in Lindau zugute.

Ihre Spende hilft Menschen, in ihrer Heimat bleiben zu können und nicht fliehen zu müssen. Und sie hilft Geflüchtet­en hier bei uns in der Region.

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Bei Fragen oder Anregungen zur Aktion freuen wir uns über eine Mail an weihnachts­spendenakt­ion@schwaebisc­he.de

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FOTO:PM Vor allem das Nähen ist bei den geflüchtet­en Frauen eine beliebte Beschäftig­ung: „Hier brauchen wir aber natürlich Stoffe, Nähmaschin­en und so weiter“, sagt Regina Konz von der Caritas, „wir benötigen daher dringend Spenden.“
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