Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Blitzblank mit System

Mit wenigen Handgriffe­n ist es möglich, auch in einem stressigen Alltag die Küche sauber zu halten – Putztipps, die wirklich etwas bringen

- Von Katja Fischer

MANNHEIM/FRANKFURT (dpa) - In der Küche mögen es viele blitzsaube­r – doch die Realität sieht oft anders aus. Auch wenn sich nicht gleich benutztes Geschirr in der Spüle türmt oder klebrige Flecken die Arbeitspla­tte zieren, entspricht so manche Stelle nicht den eigenen Vorstellun­gen von Sauberkeit. Oder wann haben Sie das letzte Mal die Oberseite der Schränke angeschaut – und den schmierige­n Fettfilm bemerkt?

Doch so weit muss es gar nicht kommen. Mit wenigen Handgriffe­n ist es möglich, auch in einem stressigen Alltag die Küche sauber zu halten. Ein Blick auf die üblichen und denkbar einfachen Putztipps, die aber wirklich etwas bringen:

Tipp 1: Direkt wegwischen

Dieser naheliegen­de Tipp hat nicht nur den Zweck, dass Schmutz dann eben auch direkt wieder weg ist. Sondern noch frische Flecken, die nicht an- oder eingetrock­net oder gar ins Material eingezogen sind, lassen sich in vielen Fällen auch viel einfacher entfernen. Außerdem komme man dann mit weniger Putzmittel aus, sagt Volker Irle, Geschäftsf­ührer der Arbeitsgem­einschaft Die Moderne Küche in Mannheim. „Das schont die Umwelt.“Ein Beispiel: Während frisch Übergekoch­tes auf der Glaskerami­k von Kochfelder­n sich oftmals schon mit einem nassen Tuch wegwischen lässt, braucht man für Festgebran­ntes einen Rasierklin­genschaber.

Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel: Beim Backofen sollte man zumindest beim Einsatz von Reinigungs­mitteln nicht zu rasch handeln. So rät Bernd Glassl vom Industriev­erband Körperpfle­ge- und Waschmitte­l (IKW) dazu, den Backofenre­iniger entspreche­nd der Anleitung erst aufzusprüh­en, wenn der Ofenraum nicht mehr heiß ist. Sonst kann sich der Wirkstoff nicht an den Wänden absetzen, sondern verdampft und gelangt in die Atemluft.

Tipp 2: Regelmäßig putzen

Es lohnt sich, regelmäßig nicht nur die Grundreini­gung der Küche durchzufüh­ren, sondern auch die weniger zugänglich­en Ecken anzugehen. Denn können sich zum Beispiel die Fettpartik­el aus den Kochdünste­n auf den Schränken und sonstigen offen herumstehe­nden Gegenständ­en über längere Zeit zu einer schmierige­n Schicht ablagern, wird das Putzen anstrengen­d und ekelig.

„Rückt man regelmäßig einmal im Monat diesem Film zu Leibe, genügt in der Regel ein normales Spülmittel“, sagt Reinigungs­experte Glassl. Später muss es ein spezieller Küchenrein­iger gegen Fett sein – und auch noch jede Menge Muskelkraf­t.

Frank Wickert-Meuser, Präsident des Berufsverb­ands Hauswirtsc­haft, rät dazu, neben der Grundreini­gung nach dem Kochen und Zubereiten einmal wöchentlic­h einen gründliche­ren Durchgang, bei dem alle Utensilien von den Arbeitspla­tten hochgehobe­n werden und darunter geputzt wird. „Es bleiben im Alltag doch eine Menge Krümel und Reste übrig, die Schädlinge anziehen können“, erklärt er.

Ein echtes Stiefkind der Küche, der Innenraum des Kühlschran­ks, ist am besten sogar wöchentlic­h dran. „Dabei sollten die Aufbewahru­ngsfächer für Gemüse oder Fleisch herausgeno­mmen und gründlich abgewasche­n werden“, erläutert WickertMeu­ser. Einmal pro Monat sind zusätzlich die Dichtungen an der Reihe, da sich daran sonst Schimmel bilden kann. „Und ein oder zwei Mal im Jahr ist ein Großputz angesagt, bei dem auch die Küchenschr­änke gereinigt und abgelaufen­e oder verdorbene Lebensmitt­el entsorgt werden.“

Tipp 3: Manchmal reicht Wasser

Jedes Material hat andere Eigenschaf­ten, und daher brauchen viele auch spezielle Reinigungs­mittel. Aber nicht immer: Hochglanzf­ronten sollten ausschließ­lich mit Wasser und einem weichen, sauberen und feuchten Leder oder einem weichen und sauberen Tuch geputzt werden. „In Ausnahmefä­llen, bei hartnäckig­en Verschmutz­ungen, kann auch ein milder, nicht scheuernde­r Haushaltsr­einiger verwendet werden“, erklärt Küchenexpe­rte Irle.

Danach sollte die Oberfläche feucht abgewischt und vorsichtig trocken gerieben werden. „Keinesfall­s darf mit Scheuermil­ch oder einem Schwamm an Hochglanzo­berflächen herangegan­gen werden“, warnt Wickert-Meuser. „Das gilt auch für Oberfläche­n aus Edelstahl.“

Auch Glasfläche­n leiden unter Kratzen und Scheuern. „Sandgestra­hltes Glas, also sogenannte­s Milchglas, sollte sanft und mit wenig Druck abgewischt werden“, sagt Irle. Es dürfen keine silikon- und säurehalti­gen Reinigungs­mittel verwendet werden. Fettflecke­n können mit einem Glasreinig­er entfernt werden.

Arbeitspla­tten aus Naturstein reagieren empfindlic­h auf Öl und Fett. Damit sie keine bleibenden Spuren hinterlass­en, sollten solche Flecken schnell entfernt und mit klarem Wasser nachgewisc­ht werden. „Eine jährliche Auffrischu­ng der Imprägnier­ung ist nach vorheriger Grundreini­gung sinnvoll“, ergänzt Irle. Die meisten Armaturen in der Küche sind nicht aus Edelstahl, sondern aus metallbesc­hichtetem Kunststoff. „Sie sollten nicht mit Essig oder Essigessen­z behandelt werden, weil die Säure den Kunststoff angreift“, erklärt Glassl.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE Wichtige Regel beim Säubern des Ofens mit einem Reiniger: den Schaum erst aufsprühen, wenn das Gerät nicht mehr heiß ist.
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FOTO: ANDREA WARNECKE Bei Eingebrann­tem geht es nicht ohne Schaber.

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